Arbeit und Bildung

Fast 80 Prozent wollen nicht bis 67 arbeiten

Mit dem Vorschlag zur Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre hat Bundesrat Pascal Couchepin einen landesweiten Aufruhr verursacht. Gemäss Umfragen wollen fast 80 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer nicht so lange arbeiten.
Gemäss Plänen von Bundesrat Pascal Couchepin soll das Rentenalter bis im Jahr 2015 auf 66, später gar auf 67 Jahre erhöht werden. Gleichzeitig soll die AHV nicht mehr der Teuerung angepasst werden. Obwohl die Schweizerinnen und Schweizer weltweit als arbeitsame Menschen gelten, dürfte der Bundespräsident mit seinem jüngsten Vorschlag auf Granit beissen. Zumindest im Moment wollen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nämlich nicht bis zum 67. Altersjahr arbeiten.
79 Prozent sagen Nein

Eine aktuelle erste Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Isopublic im Auftrage des SonntagsBlick und der Westschweizer Zeitung dimanche.ch bei 600 Personen hat ergeben, dass 79 Prozent der befragten Schweizerinnen und Schweizer die Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre ablehnen. Sie sind auch nicht bereit, tiefere Renten zu akzeptieren. Nur gerade 17 Prozent der Befragten begrüssen die Idee zur Anhebung des Rentenalters. Vor allem die jungen Schweizerinnen und Schweizer - nämlich 72 Prozent der 18- bis 35-Jährigen - sprechen sich gemäss Umfrage vehement gegen die Vorschläge des Bundespräsidenten aus. Sie bekunden auch Mühe mit der Abschaffung des Mischindexes zur Anpassung der AHV-Rente an Teuerung und Lohnentwicklung. 58 Prozent sagen zu dieser Idee des Sozialministers Nein, 29 Prozent befürworten sie.
Erhöhung nicht notwendig

Die Gewerkschaften stiegen gegen Couchepins Pläne auf die Barrikaden. Für den St. Galler SP-Nationalrat und Präsidenten des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) Paul Rechsteiner sind die Ideen "reiner Klassenkampf von oben". Die AHV sei kerngesund, erklärte er in einem Interview. Eine Erhöhung des Rentenalters entspreche deshalb keinem Bedürfnis.

 

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Publikationsdatum 30.05.2003
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