Arbeit und Bildung

Job und Kind - SP-Frauen wollen beides

Mit einem "Wahlhappening" im Kursaal Bern hat die SP Schweiz die "heisse Phase" ihres Wahlkampfes für die eidgenössischen Wahlen vom Herbst lanciert. Einen sozialpolitischen Akzent setzte die Partei mit der Formel: "Job und Kind - wir wollen beides".
Parteipräsidentin Christiane Brunner forderte vor rund 400 SP-Kandidierenden, Wahlhelfern und Symphatisanten eine radikale Reform der eidgenössischen Familien- und Sozialpolitik: "Wir wollen, dass Paare selbst bestimmen können, wie sie Familienpflichten und Berufsarbeit unter sich aufteilen wollen."Um dieses Ziel zu erreichen, müssten Schulen familiengerecht organisiert, familienergänzende Betreuungsplätze eingerichtet, eine Mutterschaftsversicherung geschaffen und die Gleichstellung von Mann und Frau in der Altersvorsorge verwirklicht werden, erklärte Brunner.
Gerechtigkeit und Wohlstand gefordert

Die sozialpolitischen Rezepte der Bürgerlichen seien unbrauchbar: Als vermeintliche Zentrumsparteien irrten FDP und CVP orientierungslos umher, währenddem die SVP jener wiedererstarkten europäischen Rechten ein schweizerisches Gesicht gebe, die "einen überhitzten, fremdenfeindlichen, manchmal sogar rassistischen Nationalismus pflegt", kritisierte Brunner.In ihrer Rede vor der Parteibasis erinnerte Bundesrätin Micheline Calmy-Rey daran, dass das Engagement für soziale Gerechtigkeit und Wohlstand für die SP nicht an den Landesgrenzen haltmachen dürfe. Probleme wie Armut und Arbeitslosigkeit liessen sich nur weltweit wirksam bekämpfen.Umweltminister Moritz Leuenberger seinerseits äusserte am SP-Wahlhappening den Wunsch, bei den Wahlen im Herbst möge es zu einem "politischen Klimawandel" kommen. In seiner jetzigen Zusammensetzung messe das Parlament dem Umweltschutz nämlich viel zu wenig Bedeutung zu.

 

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sda
Publikationsdatum 30.08.2003
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