Arbeit und Bildung

Drei freie Tage machen noch keinen Vaterschaftsurlaub

"Drei freie Tage machen noch keinen Vaterschaftsurlaub. Damit wird der Bund als Arbeitgeber nicht attraktiver, umso weniger, als der Finanzminister im gleichen Atemzug weitere Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen für das Personal ankündigt“, erklärt Nationalrätin Christine Goll.
Noch nie war der Druck auf die Angestellten so gross: Leistungsabbau, ständige Reorganisationen, kein Teuerungsausgleich, Stellenabbau, massive Verschlechterungen bei der Pensionskasse, geplante Lockerung des Kündigungsschutzes. Die SP verlangt faire Bedingungen fürs Personal, endlich wieder ein Reallohnerhöhung (es wäre die erste seit 1991) sowie einen echten Vaterschaftsurlaub von mehreren Wochen für alle Angestellten in der Wirtschaft und im öffentlichen Dienst. Die entsprechende Motion von Roger Nordmann (06.3662) wurde im Nationalrat angenommen.


Von ihrer Anti-Staat-Ideologie geblendet, vergessen die Bundesratsmitglieder aus der Wirtschaft alle elementaren Grunsätze von Personalmanagement und -Motivation und fügen dem öffentlichen Dienst einen gravierenden Schaden zu. Das ist auch ihr Ziel. Der Bund als Arbeitgeber wird immer unattraktiver. Der Mini-Vaterschaftsurlaub ändert nichts daran. Die weiteren Abbaumassnahmen wurden in gewohnter Merz-Manier ohne Konsultation der Personalverbände beschlossen, obwohl das Gesetz dies verlangt. So ändert Bundesrat Merz die Meinung ständig und kündigt nun erneut die Revision des Lohnsystems an, die er vor der Sommerpause noch zurückziehen wollte. Bei den geplanten Lohnmassnahmen würden die unteren und mittleren Löhne sowie die Lohngleichstellung der Frauen unter Druck geraten.

 

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SP Schweiz
Publikationsdatum 30.08.2007
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