Frauengeschichte

Architektin Zaha Hadid erhält als erste Frau den Pritzker-Preis

Als erste Frau erhält die im Irak geborene und in Wien und London lehrende Architektin Zaha Hadid den renommierten Pritzker-Preis. Der mit 100'000 Franken dotierte Preis ist eine Art Nobelpreis für Architektur.
Der mit 100'000 Dollar dotierte sogenannte "Nobelpreis der Architektur" wird am Pfingstmontag, 31. Mai, in der Eremitage in St. Petersburg überreicht.Der Pritzker-Preis existiert seit 1979 und wird von der US-amerikanischen Hyatt Foundation vergeben. Er wurde vom Chicagoer Unternehmer Jay A. Pritzker und dessen Ehefrau Cindy gestiftet. Die Familie besitzt unter anderem die internationale Hyatt-Hotelkette.Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Hans Hollein, der 1985 ausgezeichnet wurde, sowie die amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei und Frank O. Gehry, der Brasilianer Oscar Niemeyer und der Brite Norman Foster.
Zahlreiche Bauten

Lange Zeit galt die 1950 in Bagdad geborene Architektin, die an der renommierten Architectural Association (AA) in London studierte als Theorie-Genie. Hadid war Partnerin von Rem Koolhaas und anderen Persönlichkeiten, im bekannten Office for Metropolitan Architecture (OMA) und betreibt seit 1979 ein eigenes Büro. Das Vitra-Feuerwehrhaus in Weil am Rhein war 1993 ihr erster großer realisierter Bau, der auch sogleich für Furore sorgte. Hadid hat nicht nur über ihr Ordinariat an der Universität für Angewandte Kunst (seit dem Wintersemester 2000/01) Beziehungen zu österreich, sie hat dort auch die international auf größte Beachtung gestossene neue Sprungschanze für den Berg Isel in Innsbruck, die 2002 eröffnet wurde, gebaut. Für den "steirischen herbst" und Graz 2003 stattete Hadid gemeinsam mit Patrik Schumacher die Uraufführung von Beat Furrers Musiktheater "Begehren" aus und kuratierte - ebenfalls mit Schumacher - die Architektur-Ausstellung "Latente Utopien". Im Vorjahr widmete das MAK in Wien Hadid eine Personale.
Mehrere Auszeichnungen

Hadid wurde schon mehrfach ausgezeichnet, so 2003 mit dem Mies-van-der-Rohe-Architekturpreis der EU und 2002 mit dem Staatspreis "Architektur für Tourismus und Freizeit". Derzeit arbeitet das Londoner Büro Zaha Hadid Architects unter anderem an einem Zentralgebäude für die BMW-Fabrik Leipzig, an einem nationalen Zentrum für zeitgenössische Kunst in Rom und an einem Guggenheim-Museum für Taiwan. Im Mozartjahr 2006 soll Hadid eine Mozartausstellung in der Albertina gestalten. Hadid ist auch mit im Rennen um den Bau der neuen Nordkettenbahn in Innsbruck.

 

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Publikationsdatum 29.03.2004
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