Barbara Bruhin spielt in der Kellerbühne "Das kunstseidene Mädchen“ nach dem Roman von Irmgard Keun. Das Stück für eine Schauspielerin erzählt die Geschichte einer gelangweilten Sekretärin, die endlich raus will aus der Kleinstadt, um in Berlin frische Luft zu schnappen. | |
Sekretärin eines zudringlichen Rechtanwalts zu sein, das hatte Doris satt. Weg von der Provinz, flieht sie in die Metropole Berlin. Hier will sie ein Star werden und stürzt sich ins Nachtleben. Durch ihre Freizügigkeit gelingt ihr am Anfang der Aufstieg in die "feine Gesellschaft“. Doch sie muss erkennen, dass dieser Weg ihr den Traum einer Filmkarriere nicht erfüllt. Doris wird dargestellt von Barbara Bruhin. Die gebürtige Schweizerin bildete sich in Zürich am Tanztheater aus und schloss in Berlin die Ausbildung als Schauspielerin ab. Dort lebt und arbeitet sie mit Unterbrüchen seit 1989. Die Realisation des kunstseidenen Mädchens ist in Zusammenarbeit mit Uwe Schuwan entstanden. Aufführungen am 3. 4. und 5. November in der Kellerbühne St.Gallen. Information und VorverkaufDie Berlinerin Irmgard Keun, Autorin des anfangs erfolgreichen "Das kunstseidene Mädchen“ Romans geriet durch den Einfluss der Nazis in Schwierigkeiten. Deshalb verschwand der Roman einige Zeit von der Bildfläche. Das Bühnenstück dazu hat Gottfried Greifenhagen verfasst. Der Roman ist noch bei diversen Verlagen erhältlich. Information: Rösslitor Bücher "Berlin senkte sich auf mich, wie eine Steppdecke mit feurigen Blumen. Der Westen ist vornehm mit hochprozentigem Licht - wie fabelhafte Steine ganz teuer und mit so gestempelter Einfassung. Wir haben hier ganz übermässige Lichtreklame. Auf dem Kurfürstendamm sind viele Frauen. Die gehen nur. Sie haben gleiche Gesichter und viel Maulwurfpelze- also nicht ganz erste Klasse- aber doch schick - so mit hochmütigen Beinen und viel Hauch um sich.“ (Irmgard Keun, "Das kunstseidene Mädchen" 1931) |
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Autorin/Autor |
Carmela Maggi |
Publikationsdatum | 30.10.2004 |