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Kultur
Das Malen zeigen
| ENSEMBLE ENSEMBLE im kunstraum kreuzlingen ist Werk und Ausstellung in einem. Alle gezeigten Arbeiten der Künstlerin Christine Streuli sind vor Ort entstanden. | |
| Wenn Christine Streuli den kunstraum kreuzlingen mit einer installativen Malerei bespielt, die beinah unbemerkt vom Boden die Wände hinauf und entlang wächst, dann vermittelt sich darin die Malerei als Herkommen und Referenzpunkt zugleich: Christine Streuli steht selbstbewusst und selbst - verständlich in der Tradition der von ihr hoch verehrten Malkunst. Die 1975 in Zürich geborene und ebendort lebende und arbeitende Künstlerin schafft Bilder, die die Bedingungen für ihre Wahrnehmung selber herstellen. Symmetrie, Spiegelung und Wiederholung sind die kompositorischen Verfahren, die sie bevorzugt. Zur Bildherstellung bedient sie sich der handwerklichen Vervielfältigungstechniken wie Handdruck, Abklatsch oder Schablone. Wer sich auf diese Aspekte einlässt, sieht sich unversehens mit den Grundfragen der Malerei konfrontiert. "Ich mache alles an Ort und Stelle, entwickle immer Neues", sagt Christine Streuli, die mit ihrer Ausstellung im kunstraum die Malerei zu einer für die Betrachtenden begehbaren Malerei macht. Von der von ihr gewählten indirekten Malweise, in der dem Pinsel kaum mehr eine Bedeutung zukommt, erhofft sich die Künstlerin bildhaftere Ergebnisse. Die Künstlerin bekräftigt die Autonomie des gemalten Bildes und verweist mit jeder ihrer Arbeiten auf die künstlerische Praxis im Atelier. Christine Streuli greift nie auf bereits vorhandene Schablonen oder Matritzen zurück, sondern stellt diese selber her. An den Ungenauigkeiten, die sich bei der impulsiven Anwendung von Reproduktionsverfahren einstellen, ist Streuli interessiert. Indem sie die Pinselstriche, Farbtropfen oder Figuren nicht frei malt, sondern abbildet, wird die Aufmerksamkeit dafür gesteigert, was in der Malerei geschieht und wie es geschieht. Christine Streuli will das Malen zeigen, so wie das einzelne Bild seine Herstellung zeigt. |
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Autorin/Autor |
Eva Grundl |
| Publikationsdatum | 30.11.2005 |
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