Kultur

"So what“ - Die Frauen von ann lee

Am kommenden Samstag, 4. Februar, startet die Bilderausstellung von ann lee unter dem Titel "so what“ in den Räumen der BALance netz in St. Gallen. Die Türen öffnen sich für die Vernissage mit Gastrednerin Julia Onken ab 17 Uhr in der Neugasse 43.
Die Künstlerin ann lee ist Ihnen sicher schon oft begegnet - sei es auf einer Küchenschürze, in einem Buch, auf einem Teller oder einer Postkarte. ann lee kennt laut eigener Aussage keine Berührungsängste zwischen Kunst und Kommerz. Im Gegenteil, sie möchte von den Resultaten ihres künstlerischen Schaffens leben können.
Schaffensräume autodidaktisch erobern

ann lee ist absolute Autodidaktin und arbeitet heute als Multimediakünstlerin (Bilder, Installationen, Filme, Text, Computer, Siebdrucke), nachdem sie 1981 zusammen mit ihrem Lebenspartner beschlossen hat, als freischaffende Künstlerin tätig zu sein. Gemeinsam mit ihm betreibt sie auch ihre Homepage gruenenburg.ch.


Die zweifache Mutter nimmt sich gerne ein Thema vor - Kind, Engel, Mann/Frau etc. - und baut dann ihr Schaffen darum herum auf. Das Erfassen des Themas über die Sinne ist ihr ein Anliegen, wobei natürlich der Verstand keinesfalls zu kurz kommt. Oft überzeichnet sie ihre Figuren, um direkt an die Emotionen der BetrachterInnen zu kommen.
Frauen mitten im Leben

Dies ist ihr auch mit den Frauenfiguren gelungen, die sie während mehrerer Monate in den Räumen der BALance netz ausstellt. Die Frauen sind aus dem Leben geholt und auf die Leinwand gebannt worden in einer Art und Weise, die eine sofortige Identifikation mit ihnen fast erzwingt. Ob nun die bodenständige "Frau Brönnimann“ nonchalant ihre Würste vor sich herträgt oder die "Zaghafte“ nicht recht weiss, was tun mit dem knallroten Boxhandschuh, ob die "Mutige“ nun tatsächlich springen wird samt Regenschirm oder die dralle Vorturnerin den "Turnerinnen im Rössli“ zeigt, wie frau den Schenkel schwingt - die Frauen von ann lee spiegeln allesamt Facetten von Frauenleben. So farbig wie sie daherkommen, spiegeln sie sowohl eigenständige Persönlichkeiten, wie auch Teilaspekte einer einzigen Frau.


Ausdrucksvolle Gesichter, liebevoll gezeichnete Körper wollen entdeckt werden. Sympathisch sind sie allesamt - ob schüchtern oder kämpferisch, ob selbstbewusst oder verhalten. In wunderschönen Farben festgehalten warten die Weibs-Bilder darauf, auf lebendige Resonanz zu stossen.

 

Autorin/Autor

 

Publikationsdatum 30.01.2006
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