Politik und Gesellschaft

Die soziale Familie

Ein Modell der CISA (Stichting Centrum Individu en Samenleving). CISA ist eine Vereinigung, die sich für die alleinstehenden Frauen und Männer in Holland einsetzt.
Rechte, Freiheiten und Schutzmassnahmen werden immer als Rechtsschutz für Familien und darauf abgestimmte Partnerbeziehungen interpretiert. Allgemein gültige menschliche Werte wie Solidarität, Verantwortlichkeit, Intimität und gegenseitige Fürsorge werden ausschliesslich mit der Familie verbunden. Dadurch, dass die Familie als Eckpfeiler der Gesellschaft betrachtet wird, ohne gleichzeitig den anderen Lebensformen genügend Schutz zu bieten, wird den individuellen Menschenrechten nicht genüge getan. Dies widerspricht den Grundsätzen des internationalen und europäischen Rechtes.


Die Soziale Familie hat als Ausgangspunkt die soziale Verwandtschaft. Für Alleinstehende sind gute Freundschaften nicht weniger wichtig als die Beziehungen zwischen Ehepartner oder Angehörigen. Deutlich ist, dass der Inhalt einer sozialen Beziehung wichtig ist, nicht die (vorgeschriebene) Form. Deshalb muss für die Gesetzgebung nicht länger die Blutsverwandtschaft oder die angeheiratete Verwandtschaft bestimmend sein, sondern die soziale Verwandtschaft. Ausgangspunkt ist, die Lebensform von Alleinstehenden als eine anerkannte Sozialkategorie in der Gesellschaft zu verankern. Das Ziel ist, ihre Lebensweise als eine bedeutende primäre Lebensbeziehung mit bedeutungsvollen Verbindungen und einer eigenständigen Lebensweise mit entsprechenden Bedürfnissen zum Ausdruck zu bringen. Das Modell soll Gesetzesverbesserungen anregen und auf das Bewusstsein der öffentlichkeit einwirken.


Auszug aus dem Referat an der GV der AUF. Der vollständige Text kann bei der AUF www.arge-auf.chbestellt werden.

 

Autorin/Autor

 

Ruth von der Crone
Publikationsdatum 30.03.2003
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