Die Schweizer Lokalparteien haben in den vergangenen Jahren deutlich an Mitgliedern verloren und bekunden zunehmend Mühe, Kandidaten für ämter zu finden. Damit erodiert die Basis der eidgenössischen Parteien, wie eine Studie festhält. | |
Die Parteien stünden offenbar auf Grund des Trends hin zum Individualismus vor einer Krise, lautet das Fazit der Analyse. Die Zahl der Wechselwählenden dürfte durch die nachlassende Verankerung in der Bevölkerung noch zunehmen. Dies stelle das Konkordanzsystem vor grosse Herausforderungen. Die Studie des Soziologischen Instituts der Uni Zürich ist vom Nationalfonds unterstützt worden. Die beiden Erhebungen fanden 1989/1990 sowie 2003/2004 statt. Rund die Hälfte von insgesamt über 5000 lokalen Parteiorganisationen beteiligten sich daran. Augenfällig ist gemäss der Studie der Mitgliederschwund. Die untersuchten Lokalsektionen der vier Bundesratsparteien haben seit 1990 rund ein Fünftel ihrer Mitglieder verloren. Bei FDP und CVP betrug der Rückgang 25 respektive 27 Prozent. Weniger ausgeprägt waren die Verluste bei SVP und SP mit 13 und 15 Prozent. Ein noch düstereres Bild ergebe sich bei der Entwicklung der Zahl der Parteiaktiven, heisst es. Diese Zahl sei in den vergangenen 14 Jahren bei FDP und SVP um rund 30 Prozent zurückgegangen, bei der CVP gar um 46 Prozent und bei der SP immerhin um 17 Prozent. Der Schwund der Parteibasis hat zur Folge, dass es für die Parteien immer schwieriger wird, geeignete Personen für politische ämter zu finden. Ein grosses Problem liegt gemäss der Studie auch darin, dass immer weniger Junge sich parteipolitisch engagieren. Dies habe zu einer markanten überalterung der Ortsparteien geführt. Die Untersuchung förderte zudem regionale und parteiliche Unterschiede zu Tage. Zu den Kantonen, in denen die Erosionstendenzen an der Basis bei allen Parteien gross sind, zählen demnach Luzern, Glarus, Solothurn, Basel-Land, St. Gallen und Aargau. Schwierigkeiten haben dabei vorwiegend FDP, CVP und SP. Der SVP geht es in der Regel verhältnismässig gut. |
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Autorin/Autor |
sda |
Publikationsdatum | 31.03.2005 |