Politik und Gesellschaft

Scharf und begehrt: Lesben sind die neuen Quotenrenner

Lesben sind derzeit voll im Trend: Pro Sieben kaufte die US-Serie "The L Word" ein, die Sängerinnen Juliette und Lucy outeten sich als Paar und Lauda Air wirbt mit knutschenden Frauen.
Lesben waren in Medien und Werbung bislang praktisch inexistent. Seit kurzem scheinen homosexuelle Frauen aber absolut trendy zu sein: Der TV-Sender Pro Sieben kaufte die erfolgreiche US-Serie "The L Word" ein, das Pendant zu "Sex and the City" - nur ohne Männer.


Bereits im Winter könnte "The L Word" über den Bildschirm flimmern. Die Lesbenwelt jubelt: "Meine Freundinnen sind total begeistert von der Serie, sie treffen sich gar zu DVD-Abenden", so Miss Gay Karin Eschmann. Auch bei Heteros kommt die Serie gut an, wegen der scharfen Sexszenen vor allem bei Männern.


Rummel um Lesben gabs auch am Wochenende: "Bild am Sonntag" publizierte ein Interview mit dem ehemaligen No-Angels-Star Lucy Diakovska. Thema war ihre Liebe zu "Superstar"-Kandidatin Juliette Schoppmann. Die zwei Sängerinnen haben sich kürzlich geoutet - und für riesigen Medienwirbel gesorgt.


Ebenfalls polarisiert hat die Werbung von Lauda Air: Die österreichische Airline zeigt auf einem Sujet zwei Frauen, die sich zärtlich küssen. Brigitte Röösli, Co-Präsidentin der Lesbenorganisation Schweiz, freut sich, dass Lesben endlich in der Werbung vorkommen.


Gleichzeitig relativiert sie: "Es kommt darauf an, wie wir dargestellt werden. Medien können Klischees zementieren. In Krimis beispielsweise bringen Lesben immer jemanden um."

 

Autorin/Autor

 

Stefanie Rigutto
Publikationsdatum 31.08.2005
Verein ostschweizerinnen.ch · c/o Nelly Grubenmann · Tellen | Postfach 30· 9030 Abtwil · kontakt@ostschweizerinnen.ch