Wohlbefinden

Wegsuche im Maisfeld - ein attraktives Ferienangebot

Der Geissberg bietet einen herrlichen Ausblick auf die Gemeinden an der Thur. Seit fünf Jahren ist er im Sommer auch Treffpunkt für Irrgarten-Liebhaber und Verspielte. Das Mais-Labyrinth am Geissberg in Oberbüren bietet seit ein paar Tagen wieder Entspannung und Plausch für Daheimgebliebene. 
Vor fünf Jahren realisierten Priscilla und Manfred Moser erstmals ihr Maislabyrinth am Geissberg. Damals waren sie mit dieser Idee allerdings nicht alleine. In der Region wurden weitere Maislabyrinths verwirklicht - in Bischofszell, Opfershofen, Wittenbach und Seuzach. Mittlerweile haben die Betreiber dieser Maislabyrinths  aber wieder aufgegeben. Neben dem Geissberg sind nur die Irrgarten in Wangs und in Schleitheim geblieben. Die sind aber für Mosers wahrlich keine grosse Konkurrenz.
Hoffen auf ertragreiche Saison

Obwohl die Zahl der verschiedenen Labyrinths gesunken ist, reduzierte sich die Besucherzahl im vergangenen Jahr um die Hälfte. Waren es im ersten Jahr noch 11'000 Personen, die sich im Maisfeld auf dem Geissberg verirren wollten, zählte Moser ein Jahr später 6'000 und im Jahr 2002 wieder 7'000 Gäste. Letztes Jahr kamen lediglich noch 3'500 Besucher. Schuld daran war eindeutig das Wetter. Manfred Moser weiss nur zu gut: "Wenn es so heiss ist, wie es im vergangenen Sommer war, gehen die Leute ins Schwimmbad und tummeln sich nicht in einem Maisfeld." Entsprechend war deshalb auch der finanzielle Erfolg. Hatten Mosers in den Jahren vorher stets etwas in die eigene Kasse verdient, leisteten sie im Sommer 2003 rund 1'000 Stunden Gratisarbeit.
Den Leuten Freude bereiten

Trotzdem: Priscilla und Manfred Moser entschieden sich im Februar, das Maislabyrinth auch in diesem Sommer wieder zu betreiben. Was motiviert die beiden, auch heuer diese immense Arbeit auf sich zu nehmen? "Wir möchten etwas für die Leute machen", antwortet Manfred Moser und schwärmt davon, dass es keinen schöneren Anblick gebe, als wenn eine Familie erschöpft aus dem Maislabyrinth komme. Im Weiteren scheint auch Manfred Mosers Verspieltheit nicht unbedeutend zu sein. Im Labyrinth selber und darum herum werden jährlich neue Ideen realisiert. Dieses Jahr befindet sich im Labyrinth ein Verpflegungsposten. Moser hat das Gefährt, das Esswaren und Getränke ins Maisfeld transportiert in stundenlanger Nachtarbeit selber konstruiert. Er ist stolz darauf und hofft natürlich, dass es während des Einsatzes nicht versagt. "Ich bin selber gespannt wie es funktionieren wird", sagt er und lacht.
Mais hat Wachstumsprobleme

Seit Samstag, 17. Juli, ist es soweit: Das Maislabyrinth am Geissberg ist wieder geöffnet. Wie bereits im vergangenen Jahr liegt das 28'000 Quadratmeter grosse Feld auf der nördlichen Seite des Geissberges. Das Gelände ist nicht steil und Besuchende sind nicht der prallen Sonne ausgesetzt. Laut Moser liegt das Labyrinth an idealer Lage. Es gibt zurzeit nur ein Problem: Der Mais ist noch eher klein. "Nach der Grösse zu urteilen, dürfte es jetzt erst höchstens Ende Juni sein", erklärt er. Zudem ist dieses Getreide stark von Läusen befallen. Moser gibt dem Wetter die Schuld. Er ist der Ansicht, dass der trockene Sommer im vergangenen Jahr die Natur durcheinander gebracht habe und die Läuse deshalb zuwenig natürliche Feinde - sprich Insekten - haben. Dies ist einer der Gründe, warum Mosers das Maislabyrinth eine Woche später öffneten. Ein weiterer Grund ist das Verhalten der Besuchenden. "Sie kennen das Labyrinth nun und kommen erst Ende der Ferien oder im Spätsommer."
Unterhaltung rund ums Maisfeld

Wiederum hat Marcel Schittli aus Wil das Konzept des Labyrinths ausgedacht. Auf 2,5 Kilometern wurden geometrische Formen geschnitten. Der Schwierigkeitsgrad entspreche in etwa denjenigem des Vorjahres, sagt Moser. Hingegen gibt es heuer nur eine Sackgasse. Die "Verirrten" sollen aber auch unterhalten und mit Wissen eingedeckt werden. Getestet werden die Kenntnisse über die 26 Kantone. Aber auch ausserhalb des Maisfeldes haben Mosers für mehr Unterhaltung gesorgt. Am ersten Samstag und Sonntag wurden Strohballen geworfen, am Samstag, 7. August, spielt "Casa Jazz" auf dem Geissberg und schliesslich wurden mehr Spielgeräte aufgestellt. Im Weiteren freuen sich Priscilla und Manfred Moser über die Zusage der Bundesfeier-Verantwortlichen aus Zuckenriet und Niederhelfenschwil. Sie haben beschlossen, dass diese Feier wie bereits im vergangenen Jahr mit den Lenggenwilern auf dem Geissberg stattfinden soll.

 

Autorin/Autor

 

Maja Tanner
Publikationsdatum 30.07.2004
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