Wohlbefinden

Sternengespräch (3)

Im dritten und letzten Sternengespräch erklärt die Astrologin Elisabeth Keel die Bedeutung des göttlichen, das im neuen Zeitalter durch das Streben nach Schönheit erreicht werden will. Ausserdem zeigt sie, wie der Lebenssinn mittels Astro-Analyse erkennbar wird.
Deine Visionen des Wassermann-Zeitalters sind sehr schön. Aber birgt diese nicht auch Gefahren wie beispielsweise der Schönheitswahn? Jeder strebt eine gewisse Norm an, muss jung und dünn sein.
Wassermann ist ein Luftzeichen. Und alle Luftzeichen, auch Zwillinge- und Waagegeborene streben nach Kultiviertheit, Schönheit und Harmonie. Wie könnte ich das alles zusammenfassen.


Lifestile?
Lebensart, ja. Der Mensch ist im Vergleich zum 16. Jahrhundert viel schöner und damit auch Gottähnlicher geworden. Wir sind ja alle göttlich und wollen diesem Bild auch in unserer Erscheinung nahe kommen. Das göttliche Wesen ist androgyner Natur, also zweigeschlechtlich. Das passt zum Wassermann. Was oben (im Himmel) ist, ist auch unten (auf der Erde).


Muss das mit chirurgischen Eingriffen erreicht werden?
Persönlich finde ich das unnötig, ausser wenn jemand eine Verunstaltung hat. Es ist ein Zeichen des materiellen überflusses, der gewisse Menschen dazu treibt, sich an Kleinigkeiten wie Hautfalten zu stören. Aber es gibt viele Berufe, in denen die Erfolgschancen von einem perfekten Aussehen abhängig sind.


Es gibt ja auch noch die innere Schönheit.
Ich bin überzeugt, dass sich dieser Wahn auch wieder legt und man wieder vermehrt auf Ausstrahlung achtet. Ich denke aber, dass die Schönheitsoperationen noch in den Kinderschuhen stecken. Sicher wird es den Forschern eines Tages gelingen, weniger frevlerische Methoden zu entwickeln, Methoden, die sich jeder leisten kann und die nicht mehr schädlich sind. Wir werden als Menschheit immer älter. Da müsste es doch möglich sein, sich etwa mit vorzüglichen Crèmes eine straffere Haut zu erhalten. Das könnte ich mir gut vorstellen.


Wie passen die Kriege mit diesen fundamentalistisch- patriarchalischen Strukturen zum liberalen Wassermannzeitalter?
Dies ist ein heikles Thema, das man von einer anderen Seite betrachten muss. In Zeiten des Matriarchats waren die Amazonen die Herrscherinnen. Dann hat sich der Geschlechterkampf umgekehrt und der Mann regierte. Heute hat die ära begonnen, wo wir nach einer Balance suchen. Bevor neue Formen entstehen, geschehen immer Explosionen. Diese kämpferischen Gruppierungen müssen sich vielleicht einfach noch die Sporen abstossen.


Da sind doch die Reden des amerikanischen Präsidenten auch nicht viel besser. Frauen sollen hinter den Kochherd und in die Kinderzimmer, die Homosexualität muss abgeschafft werden -  fürchterlich!
Das tönt nach Patriarchat. Die ganze Familie Bush hat immer Kriege geführt. Bei George W. Bush habe ich das Gefühl, dass er an bestimmen Strukturen einfach festhält, ohne lange zu überlegen, weil er sich in erster Linie einen Gewinn daraus erhofft. Er hat anscheinend recht damit. Schliesslich wurde er wieder gewählt.


Die Ideale der Freien Welt stelle ich mir aber anders vor.
Es geht doch letztendlich darum, sich zu behaupten, nicht um irgendwelche Ideale. Wo es Gutes gibt, muss es auch Böses geben. So gesehen ist das eine richtige Aussage. Bei den obersten Machthabern wird oft noch in dieser simplen Art gekämpft. Ein konstruktiver Dialog findet erst viel weiter unten auf dem Organigramm statt. Amerika hatte auch (trotz deren Frauengeschichten) herausragende und weltverändernde Präsidenten wie John F. Kennedy und Bill Clinton, die es aber schwer hatten. Nach den alten Sagen holen sich die Götter ihre Menschenopfer. Ich denke, das geschieht noch immer. Diana war eines davon.


Götter?
Mein Verständnis von Gott ist ein anderes als das Bildnis des gütigen Mannes mit dem Bart. Heute geschehen Dinge, die für den menschlichen Verstand schwer erklärbar sind. Ich denke einfach, dass wir in allen Dimensionen gleichzeitig leben, und nicht an die Zeit gebunden sind, so wie wir sie jetzt wahrnehmen. Wir leben gleichzeitig in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft. Das erklärt, warum viele Menschen Orte wieder erkennen, die sie nie gesehen haben oder sich an Situationen erinnern, die sie nie erlebt haben. Es sind sogenannte Déjà-vu-Parolen. Das ist meine persönliche Lebenserfahrung.


Ist dieses "Wo-komme-ich-Her und Wo-gehe-ich-Hin" nicht auch in einem Horoskop erkennbar?
Es ist nicht genau in dieser Weise zu sehen. Was ich aber sehe sind Mitbringsel an Energien aus früheren Leben, die Bestimmung durch die Ahnen oder eine Entwicklung, die wir auf dieser Welt machen wollen. Ich beispielsweise entstamme dem Wassermannklan, bringe Visionen aus einer Zeit mit, die es mir erlauben, Dinge klar zu erkennen, die vielleicht erst in zehn Jahren eintreten. Ich bin meiner Zeit voraus. Mein Lebensziel - aus astrolgischer Sicht - liegt im Zeichen des königlichen Löwen. Das bedeutet Bühne, Auftritt, Luxus und Macht. Also sollte ich auf der Bühne stehen, grosse Auftritte haben, mich mit Luxus umgeben und Macht ausüben. Das sind die äusseren Entsprechungen. Leben kann man aber die inneren.


Ist das in den Stellungen der aufsteigenden und absteigenden Mondknoten sichtbar?
Genau. Wichtig ist, in welchen Sternzeichen oder Häusern sie stehen und welche Aspekte sie machen. Da kann jemand mit Erfolgsinformationen inkarniert werden und sich dann in Richtung Harmonie bewegen. Das ist ganz individuell.


Und, wo willst du in Zukunft hingehen?
Eine befreundete Astrologin hat meine astrologische Berufung wie folgt gedeutet: "Das Leben wird dich immer wieder auffordern, dein Weltbild zu verändern. Echte Befriedigung findest du, wenn du dir immenses Wissen aneignest und durch unkonventionelle Weiterbildungen im Beratungs- und Coaching-Bereich, in Gebieten der Grenzwissenschaften und in der Sozialpädagogik grosses Publikum anziehst. Du bist berufen, mit immer neuen Formen zu experimentieren. Dieser "Windgeist"-Persönlichkeitsteil dürfte dir sehr vertraut vorkommen. Du trägst eine Art Erinnerung an die angesprochenen Themen in dir und bist bestrebt, diese immer wieder zu überdenken, zu verändern und auch zu leben. Das kann bedeuten, dass du ein starkes Bedürfnis verspürst, anders als deine Mitmenschen zu sein oder dir immer alle Türen offen zu halten. Du willst dich in gewissen Bereichen des Lebens einfach nicht festlegen. Verträge sind für dich gleichbedeutend mit Freiheitsverlust. Vielleicht erhebst du Anspruch auf eine Sonderbehandlung und tust auch viel dafür. Zum Beispiel kommst du zu spät, um Aufmerksamkeit zu erregen. Eine innere Unruhe scheint dich zu zwingen, deine Individualität immer wieder anders auszudrücken. Du experimentierst mit neuen Formen des Anders-Seins und sammelst so im Laufe der Jahre viele Erfahrungen und Erkenntnisse. All diese Aufforderungen mögen für dich wie ein Abenteuer klingen, gilt es doch, dich dem Leben auf ungewohnte Weise zu stellen. Doch es ist gerade dieses Ungewohnte, das dir eine grosse Befriedigung vermitteln kann."


Dann wünsche ich Dir auf deinem besonderen Weg viel Erfolg!

 

Autorin/Autor

 

Carmela Maggi
Publikationsdatum 30.12.2004
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