Wohlbefinden

Quitten - (k)eine unbekannte Frucht

Im Buch "Quitten - das Comeback einer vergessenen Frucht“ finden sich viele spannende Rezepte und wunderschöne Bilder, aber auch Anbautipps für den Hausgarten; Quittentees und Säfte für die Hausapotheke. Es ist wirklich schade, wenn die Quitten nur für die Geleezubereitung verwendet werden.
Letzten Herbst bin ich dem wunderschönen neuen Quittenbuch vom FONA - Verlag, Autoren Lucas Rosenblatt und Freddy Christandl, begegnet. Weil in unserem Garten seit vielen Jahren ein kleiner Quittenbaum steht und wir nicht nur von Quittenmus und Gelee leben möchten, habe ich das Buch sofort gekauft und erste Rezepte ausprobiert. Quitten können nicht roh gegessen werden, sie sind aber viel besser als ihr Ruf - und frisch gekauft ab Markt oder vom Bauernhof duften und schmecken sie einfach himmlisch.


So stehen jetzt im Keller einige Gläser mit eingemachten Chiliquitten und mit Curryquitten, beides sehr schmackhaft. Als weitere Delikatesse warten im Estrich, ebenfalls in Gläsern aufbewahrt, gedörrte Quittenschnitzli auf den Verzehr. Heute werde ich einen Kuchen backen; das Rezept dazu steht allerdings nicht im oben erwähnten Quittenbuch. Es gilt, das Abstimmungsresultat vom Wochenende zu feiern. Die SchweizerInnen wollen sich nicht weiter einigeln und haben die erweiterte Personenfreizügigkeit deutlich angenommen. Was mich noch mehr freut, ist das Stimmverhalten unserer thurgauischen NachbarInnen: Die zwei Strassenprojekte wurden abgelehnt! Das muss wirklich gefeiert werden - hier mein Rezept zum delikaten Quittenkuchen:


Einen geriebenen Kuchenteig, evtl. mit Dinkelvoll- und Dinkelmehl herstellen und ein Blech damit auslegen, den Boden dicht einstechen. In einer Schüssel einen Kuchenguss bereitstellen, mit Eiern, Milch oder Yoghurt, Rahm und Vollrohrzucker (Mascobado aus dem claro-Laden oder Sucanat aus dem Reformhaus) oder Birnendicksaft (Winterhilfe, Reformhaus). Nach Belieben etwas gemahlenen Ingwer oder Zimt, ev. Zitronenschale dazugeben und alles gut vermischen. Dann zur Hälfte äpfel und zur Hälfte Quitten , bei mir eher 1/3 äpfel, 2/3 Quitten schälen und auf der Röstiraffel direkt in den Guss reiben; dies verhindert ein zu starkes Verfärben des Kuchens. Den Guss mit Inhalt auf dem Kuchenboden ausstreichen und alles im Backofen bei 220 Grad Celsius auf der untersten Rille backen. Feiern auch Sie das Abstimmungsergebnis und backen Sie sich einen wunderbar schmeckenden Quittenkuchen!

 

Autorin/Autor

 

Heidi Amstutz
Publikationsdatum 28.09.2005
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