Wie oekologisch ist unsere Wirtschaft?

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Kostbares Gut weltweit...
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... und Transportmittel ebenso.

Der Wasserfussabdruck der Schweiz

Unsere Abhängigkeit von der Ressource Wasser steht nicht nur im Zusammenhang mit unserem persönlichen Verbrauch. Für die Herstellung von Nahrungsmitteln und Gütern sowie zur Erbringung von Dienstleistungen sind enorme Wassermengen erforderlich. Der Wasserfussabdruck der Schweiz (Water Footprint) gibt an, wie viel Wasser benötigt wird, um diese Güter und Dienstleistungen bereitzustellen.

Für die Produktion von 500 Gramm Weizen sind 650 Liter Wasser erforderlich, für ein Rindssteak gar 4650 Liter. Durch Importe verbraucht die Schweiz viermal mehr Wasser, als sie selber besitzt. Wir „beziehen“ also Wasser aus Ländern, die bereits unter Wassermangel leiden.

Artikel von François Münger: www.die-politik.ch.

Wie können wir viermal mehr Wasser verbrauchen, als wir haben oder Wasser sparen beim Einkaufen? Der Wasserverbrauch hat sich weltweit im 20. Jahrhundert versechsfacht. Sind wir uns dessen bewusst oder denken wir immer noch, dass wir mehr als genug haben?

 

Katharina Reifler

04:05:2012

 

„Ja, man sollte mehr sparen,aber in der Schweiz haben wir zum Glück noch genug davon. Es hat jetzt wieder drei Wochen geregnet.“ Das ist der Grundtenor, wenn man die Leute auf der Strasse fragt.


Der oekologische Umgang mit Wasser, vor allem Abwasser, war noch in den sechziger Jahren katastrophal. Ich erinnere mich an meine Kindergartenzeit, als mein Weg über die Glatt führte. Die Textilindustrie war etwas weiter flussaufwärts angesiedelt. Fast täglich hatte der Bach andere Farben. Die ungefilterte, giftige Brühe hatte mit Wasser nicht mehr viel zu tun. Wir Kinder fanden es interessant und sogar schön. Unsere Eltern waren nicht besorgt um unsere Gesundheit und liessen uns nicht in andere Kindergärten umteilen. Heute ist das Wasser dort klar und es hat sogar ein paar Fische drin---dank unserem strengen Wasserschutzgesetz und weil die Textilfirma ihr Abwasser filtert. Unterhalb der Kläranlage habe es Trinkwasserqualität, heisst es stolz auf der Gemeinde.


Die Schweiz hat erkannt, wie wichtig haushälterischer Umgang mit Wasser ist und beteiligt sich an Wasserprojekten in der ganzen Welt.

Eine globale Wasserkrise, wie sie in Zusammenhang mit der Klimakrise prophezeit wird, würde zu Kriegsszenarien und Zuwandererströmen führen, die nicht mehr kontrollierbar wären.


Damit die Wirtschaft sich oekologisch verhält, reichen ein paar Preisverleihungen nicht aus. Es müssen vor allem politische Rahmenbedingungen geschaffen werden. Wählen wir Politikerinnen und Politiker mit oekologischem Bewusstsein. In Deutschland bringt die Organisation „Green Partner“ Wirtschafts- und Nachhaltigkeitsexperten an einen Tisch und unterstützt Unternehmen, bei Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit, ein oekologisches Profil aufzubauen.

Der Mensch will das Desaströse nicht wahrhaben (Klaus Leggewie: wir sind noch zu retten,www.zeit.de). Führende Wissenschaftler stellen jedoch einen Trend zu wachsendem oekologischem Bewusstsein fest, das die alternative Ecke verlassen hat. Vor allem die junge Generation spürt, dass wir alle jetzt beginnen müssen, wenn auch ihre Kinder noch einen lebenswerten, grünen Planeten erleben sollen.

2012 ist übrigens das Jahr des Wassers und „Schweiz Tourismus“ wirbt weltweit Touristen an mit-------Wasser natürlich, was sonst?


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