Wohnort Erde - wo und wie wollen wir in Zukunft leben?

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Mit einem Apfel hat es angefangen.
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Wieviele Planeten brauchen wir in Zukunft? Heute sind es 1,6.

Gelesene und empfohlene Bücher:

The Age of Less -  Die neue Wohlstandsformel der westlichen Welt, David Bosshart Murmann Verlag, 2011.

Wohlstand ohne Wachstum - Leben und Wirtschaften in einer endlichen Welt, Tim Jackson Oekom Verlag, 2011.

Auf Gedeih und Verderb - Die Erde und wir: Geschichte und Zukunft einer besonderen Beziehung, S.Fischer Verlag, 2011.  

Wo ist klar: Mond und Mars sind keine wirklichen Alternativen. Das Wie ist schon komplexer. Und bis zu "Friede, Freude, Eierkuchen" für alle Menschen ist noch ein weiter und unsicherer Weg.

 

Ruth Schmid

24:05:2012

 

Problemzonen

Die heutigen Probleme, die zunehmen werden, sind schon lange bekannt, ausgiebig diskutiert und beschrieben. Wir mögen sie auch gar nicht mehr hören. Ich nenne trotzdem einige: Ressourcen-Endlichkeit, Schuldenkrise, Umweltverschmutzung,  Arbeitslosigkeit, Migration, Bevölkerungswachstum, Klimaerwärmung.

  

Konflikte

Das Wort kommt von lat. confligere, was zusammenprallen bedeutet. Ein Konflikt kann innerhalb einer Person (soll ich, soll ich nicht) bis zu Gruppen oder Staaten entstehen, wenn verschiedene Ziele, Werte oder Interessen aufeinander treffen. Häufig sind

vermeintliche Konflikte auch einfach Missverständnisse aufgrund fehlender, falscher oder falsch verstandener Information.

Konflikte können nur durch Interessensausgleich (Konsens) gelöst werden, da sie sonst zu Kriegen führen können. Folgende Möglichkeiten sind gegeben, um mit Konflikten umzugehen: Zwang, vermeiden, nachgeben, zusammenarbeiten.

Konflikte können auch positiv sein, sind die treibende Kraft in der Geschichte der Vergesellschaftung.

 

Genug zu tun

Eine  schneller und dichter werdende Welt wird immer komplexer und um in Frieden zusammen leben zu können, müssen wir mehr tun, als den Kopf in den Sand zu stecken oder diesen mit was auch immer „vollzudröhnen“.

So schaffen wir es vielleicht rechtzeitig, vom Hamsterrad des Konsumismus abzuspringen und auf eine nachhaltige, bescheidenere Wirtschaft umzusteigen, in der andere Werte als Geld und Konsum uns glücklich machen.

Noch immer leidet jeder 7. Mensch (1 Mia) unter Hunger, obwohl die Erde 12 Mia Menschen ernähren könnte.

Nahrungsmittel müssen nachhaltig produziert, ausreichend vorhanden, für alle verfügbar und gesund sein.

 

„The Age of Less“, das Zeitalter des Weniger

So heisst ein spannendes Buch von David Bosshart, von dem ich nachfolgend einige Gedanken oder Zitate entnehme:

Unser Lebensstil hat eine Krise nach der anderen ausgelöst. Durch Fortschritt, Masslosigkeit und massive Verschuldung hatten wir 60 fette Jahre im Westen. So weitergehen kann es schlecht. Konflikte zwischen denen, die haben, und denen, die nicht haben, werden zunehmen.

Soziale Unruhen werden häufiger und bedrohlicher. Der Osten holt auf.

 

Umsteigen, nicht aussteigen

Wir dürfen die Verantwortung nicht mehr länger „outsourcen“ und sollten uns weniger fragen „tun wir die Dinge richtig“, sondern „tun wir die richtigen Dinge“. Wir sollten in Zukunft mit der Natur handeln, statt gegen sie. Immer mehr vom selben ist keine Zukunftsperspektive, sondern Zeichen von Fantasielosigkeit, Zynismus oder blosser Technokratie.

Eine nachhaltige Welt wird von unten entstehen. Das heisst trotzdem, dass die Politik die richtigen Anreize setzen muss. Es ist bekannt, dass der Mensch vorwiegend auf Leidensdruck oder Anreize reagiert. Das vernünftige  Denken  ist im allgemeinen nicht der Motor unseres Handelns.

 

Erfolge kamen bis anhin mit „alt, weiss, männlich, satt“. Die Zukunft wird „jung, asiatisch, weiblich, hungrig“ sein. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel von schneller und billiger zu langsamer und besser. Vom „Age of stress“ zum „Age of less“. Auch im „Zeitalter des Weniger“ werden Unternehmen gebraucht, aber andere. Umsteigen, nicht aussteigen heisst die Devise. Der gesellschaftliche Wandel dauert wesentlich länger als der technische.

 

Das 21. Jahrhundert ist dasjenige der sozialen Netzwerke. Teilen von Kommunikation und Wissen bedeutet teilen von Macht. Das „Age of less“ ist der Wille zum Überleben, die Vernetzung sein Instrument. Vom „do-it-myself“ zum „do-it-ourselves“. Wir müssen lernen, gemeinsam Verantwortung zu tragen. “Business as usual“ geht nicht mehr.

Soweit das Buch.

 

Meine Schlussfolgerungen

Wie schwarz, rosa, grün oder gelb wir die Zukunft sehen, ist eine Sache von Veranlagung und Lebenslage. Zu empfehlen wäre, die Welt durch Regenbogen-Brillengläser zu betrachten, um alle Facetten zu sehen.

 

Eines ist sicher: die  Zukunft ist und bleibt unsicher. Wir wissen nicht, ob wir sie überhaupt  erleben. Das sollte uns nicht davon abhalten -  auch im Interesse unserer Kinder und Enkel -  zu handeln.

Machen wir es der Erde nach. Sie dreht sich nicht nur um sich selber, sondern auch um die Sonne, der lebensspendenden Kraft, die auf alles scheint. Pflanzen wir  weiter Apfelbäume (biologisch mit Wurm), damit auch künftige Evas noch eine Versuchung haben. Und vielleicht geht’s ja etwas weiblicher als die letzten 5000 Jahre. Denn wirklicher Friede wird nicht mit der Pistole hergestellt!


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