Gleichstellung von Frau und Mann: Aktionsplan der Schweiz - Bilanz 1999-2014

21:10:2014

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Sylvie Durrer, Direktorin Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann
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Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann
3003 Bern
www.ebg.admin.ch
Der Bericht kann bestellt werden unter
bestellung@ebg.admin.ch.

ostschweizerinnen.ch wird im Laufe der nächsten Wochen über die 13 Inhalts-Themen berichten

  • Armut
  • Bildung
  • Gesundheit
  • Gewalt
  • Bewaffnete Konflikte
  • Wirtschaft
  • Macht- und Entscheidungspositionen
  • Institutionelle Mechanismen
  • Strukturen und Finanzen
  • Menschenrechte
  • Medien
  • Umwelt
  • Mädchen

Vor 15 Jahren hat der Bundesrat den „Aktionsplan Schweiz zur Gleichstellung von Frau und Mann“ verabschiedet. Seither sind wichtige Fortschritte erzielt worden, etwa ein höheres Bildungsniveau der Frauen, der Erwerbsersatz bei Mutterschaft oder der straffreie Schwangerschaftsabbruch. Dies zeigt ein Bericht im Auftrag des Eidgenössischen Departements des Inneren und des Eidgenössischen Departments für auswärtige Angelegenheiten. Gleichzeitig macht er klar, wo noch Handlungsbedarf besteht.

 

Medienmitteilung

 

Nach der letzten UNO-Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 wurde eine Aktionsplattform verabschiedet. Vier Jahre danach schuf der Bundesrat mit dem „Aktionsplan Schweiz für die Gleichstellung von Frau und Mann" ein Arbeitsinstrument zur Umsetzung der Aktionsplattform.

Der Bericht zieht nun Bilanz und hebt die Meilensteine der Gleichstellung in den letzten 15 Jahren in der Schweiz hervor: Frauen haben heute ein höheres Bildungsniveau als vor 15 Jahren, sie sind präsenter im Arbeitsmarkt, haben Anspruch auf einen Mutterschaftsurlaub von 14 Wochen und können eine Schwangerschaft in den ersten 12 Wochen straffrei abbrechen. Hinzu kommen eine erfolgreiche Anstossfinanzierung für familienergänzende Kinderbetreuung, die Familienzulage sowie häusliche Gewalt als Offizialdelikt.


Grosser Handlungsbedarf

„Dank dem Aktionsplan konnten viele Anliegen der Gleichstellung umgesetzt werden", sagt Sylvie Durrer, Direktorin des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG. Dennoch bleibe im In- und Ausland noch viel zu tun. Frauen erhalten nach wie vor tiefere Löhne als Männer, einzig aufgrund ihres Geschlechts. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weist noch Lücken auf. Der Anteil Frauen in der Politik stagniert seit 2007. In wirtschaftlichen Führungs- und Entscheidungspositionen sind Frauen untervertreten und häusliche Gewalt ist immer noch weit verbreitet, auch in der Schweiz. Mädchen und Knaben werden bei der Wahl der Ausbildung, des Berufs und der Lebensweise weiterhin stark von Stereotypen beeinflusst, dies auf Kosten ihrer wirklichen Wünsche und Fähigkeiten.

Der Bericht wurde in Zusammenarbeit mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten erstellt. Die ökonomische Unabhängigkeit von Frauen, ihre politische Partizipation sowie die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen bilden gemeinsame Schwerpunkte in der Innen- und Aussenpolitik der Schweiz. Dank des „Aktionsplans Schweiz" konnte die Förderung der Gleichstellung von Frau und Mann auch systematisch in die Internationale Zusammenarbeit der Schweiz integriert werden. So setzt sich die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA etwa in ihren bilateralen Programmen dafür ein, dass Frauen und Mädchen gleichberechtigten Zugang zu Bildung, Arbeit und Einkommen erhalten.


Anschauliche Broschüre

Anstoss für den Bericht gab alt Nationalrätin Josiane Aubert. Die Broschüre ist reich illustriert und wurde vom Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung IZFG der Universität Bern verfasst. Sie wirft einen Blick auf die letzten 15  Jahre und präsentiert in allen 13 Themenbereichen, wie etwa Bildung, Gesundheit, Wirtschaft, Menschenrechte, die wichtigsten Zahlen und Fakten, eine Bilanzierung des Umsetzungsstands auf nationaler und auf internationaler Ebene, Meilensteine und Best Practices sowie den Handlungsbedarf für künftiges Vorgehen, in Form konkreter Empfehlungen.

Der Bericht bildet eine Grundlage für die internationale Zusammenarbeit: Die UNO wird 2015 im Rahmen der UNO-Kommission für die Stellung der Frau (CSW) den Umsetzungsstand der Beijing-Aktionsplattform in allen UNO-Mitgliedstaaten prüfen.


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