Ich glotz TEVAU!

Reingeschaut und was gelernt!

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Hätte ihre Freude am Bildungsfernsehen gehabt: Christine de Pisan, alleinverdienende Schriftstellerin im französischen Mittelalter.
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Eva Grundl, Chefredaktorin ostschweizerinnen.ch, schaut in die Röhre.

Das vollständige Programm von 3sat bei:
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Im vielschichtigen Fernsehangebot zählt 3sat erklärtermassen mit zu den Rettungsankern - jenen Programmen, bei denen was zu sehen und zu lernen ist. Ohne dass die Unterhaltung zu kurz kommt. Diesen Sonntag, 19.12.2010, geht es um zwei kapitale weibliche Kulturschaffende: Louise Bourgeoise, 1911 und 2010 und Swetlana Geier (1923 bis 2010), die deutschsprachige Stimme Dostojewskjs.

 

Eva Grundl

16:12:2010

 

Um 13:35 startet mit "Louise Bourgeoise" ein Film Film von Nina Sohl. In über 60 Jahren hat die Französin Louise Bourgeois (1911 - 2010) ein Oeuvre geschaffen, dessen Ausgangspunkte das eigene Leben, vergangene Emotionen und Kindheitserinnerungen sind.

Ihre fein ausgearbeiteten figürlichen Plastiken und raumgreifenden Installationen sind ... In über 60 Jahren hat die Französin Louise Bourgeois (1911 - 2010) ein Oeuvre geschaffen, dessen Ausgangspunkte das eigene Leben, vergangene Emotionen und Kindheitserinnerungen sind. Ihre fein ausgearbeiteten figürlichen Plastiken und raumgreifenden Installationen sind stilistisch nicht einzuordnen. Werkstoffe sind Holz, Bronze, Stahl, Stoff, Gips, Kunststoff und Latex.

 

Ihre Zeichnungen nennt sie doppeldeutig "Pensées plumes" - federleichte Gedanken oder Gedanken, die sie mit der Feder zu Papier bringt. In diesen Zeichnungen treten Kreativität, Energie und das Wesen der Künstlerin am greifbarsten zu Tage. Leicht zu konsumieren sind sie allerdings nicht: Schlaflose Nächte, Ängste und Albträume sind in ihnen manifest geworden. Nina Sohl hat Louise Bourgeois in New York besucht. Während dieses Besuchs erzählte die Künstlerin von ihrer Kindheit, den Anfängen ihres Schaffens und gewährte Einblicke in ihre Arbeit.

 

Am Abend geht es weiter um 22.15 mit der Dokumentafilmzeit: "Die Frau mit den 5 Elefanten", ein Dokumentarfilm von Vadim Jendreyko, Deutschland/Schweiz 2009, Länge: 94 Minuten, Erstausstrahlung.

 

Swetlana Geier (1923 - 2010) gilt als die wichtigste Übersetzerin russischer Literatur ins Deutsche und hat für ihre Arbeit zahlreiche Auszeichnungen erhalten, zuletzt den Preis der Leipziger Buchmesse. Die in Kiew Geborene blickt zudem auf eine beeindruckende ... Swetlana Geier (1923 - 2010) gilt als die wichtigste Übersetzerin russischer Literatur ins Deutsche und hat für ihre Arbeit zahlreiche Auszeichnungen erhalten, zuletzt den Preis der Leipziger Buchmesse.

Die in Kiew Geborene blickt zudem auf eine beeindruckende Lebensgeschichte zurück, die sie während des Zweiten Weltkriegs aus der Ukraine nach Deutschland führte, wo ihr Begabung, Sprachkenntnisse und Glück Überleben und Studium ermöglichten. Im Zentrum ihres Lebens steht die konzentrierte, hingebungsvolle Arbeit an der Sprache.

 

Die "5 Elefanten" sind die fünf großen Romane Fjodor Michailowitsch Dostojewskis, deren Übersetzung, ihr Lebenswerk, Swetlana Geier mit 69 Jahren in Angriff nahm und 2009 vollendet hat. Wie im Leben der leidenschaftlichen Übersetzerin sind auch in dem Dokumentarfilm "Die Frau mit den 5 Elefanten" Poesie und Alltag, Literatur und Lebensklugheit eng miteinander verwoben. Regisseur Vadim Jendreyko gelingt das dichte, einfühlsame Porträt einer außergewöhnlichen Frau, die sich mit Elan, Weisheit und Witz den Worten widmet. Ihr bewegtes Leben erzählt er in ruhigen, eindrucksvollen Bildern, die ganz der charismatischen Autorität Geiers vertrauen.

 

Der Film entwickelt dabei eine große Nähe, gewährt Einblicke in Arbeitsweise und Familienleben der Übersetzerin und begleitet sie sogar auf der ersten Reise in die Ukraine seit mehr als 65 Jahren. "Die Frau mit den 5 Elefanten" war auf zahlreichen internationalen Filmfestivals zu sehen und wurde 2009 auf dem Dokumentarfilmfestival "Visions du Réel" in Nyon dreifach ausgezeichnet. Neben Nominierungen für den Schweizer und den Deutschen Filmpreis erhielt der Film außerdem beim Internationalen Dokumentarfilmfestival "Silverdocs" in Washington 2010 den "Grand Jury Award".


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