Mit frauenspezifischem Blick - Das Frauenmuseum Hittisau ist eine Reise Wert

04:02:2014

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Ostschweizerinnen in die Betrachtung versunken
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Historikerin Heidi Witzig erklärt

Aktuelle
Ausstellung in Hittisau
Ich bin daheim. Die Künstlerin A.M. Jehle (1937-2000)
http://www.frauenmuseum.at

Zwei St. Gallische Initiativen, die Interessegemeinschaft Frau und Museum und die Genossenschaft DenkBar St.Gallen, sind aktiv geworden. Sie haben zum Besuch der Fotoausstellung „Starke Europäerinnen“ im Frauenmuseum Hittisau im Bregenzerwald eingeladen. Über zwanzig Ostschweizerinnen haben sich auf das Angebot eingelassen.

 

Martha Beéry

 

Das Spezielle lag in dem von der IG Frau und Museum erarbeiteten frauenspezifischen Zugang zu Kunstwerken: nicht einfach hinnehmen, was gezeigt wird, sondern sich den persönlichen Umgang mit den Objekten und Informationen bewusst machen. Nicht das museal Gezeigte, sondern das eigene Erleben ist das Zentrale, das systematisch entschlüsselt werden kann; die Frage nach der Geschlechterperspektive ermöglicht allgemeine Interpretationen und persönlich gezogene Schlüsse.


Weibliche Blicke sind vielfältig


In Hittisau haben die Frauen völlig verschieden auf die Begegnungen mit den einzelnen Fotos reagiert: mit freudiger Überraschung, Faszination, offenen Fragen, Befremden. Im Kontakt mit den anderen Teilnehmerinnen konnte einzelnes beantwortet und geklärt werden, anderes blieb offen. Die Frage nach der Geschlechterperspektive führte im Falle der „Starken Europäerinnen“ zur Frage nach dem weiblichen und männlichen Verständnis von Stärke, was denn auch in der Schlussrunde thematisiert wurde. Der Lerneffekt blieb allen persönlich überlassen, zumal jede Besucherin mit eigenen Werteordnungen in die Begegnung mit den Portraits eingestiegen ist.

Starke Frauen


In einem Punkt waren sich alle Frauen einig, die Anzahl der „Starken Frauen“, in einem andern Kontext auch mit „Frauen mit Visionen“ beschrieben, ist mehr als beeindruckend.   Engagement steht lexikalisch für Verantwortung, für Einsatz, „Aufforderung zum Tanz“. In diesem Sinne hat das Engagement der beiden Organisationen zum Tanzen angeregt - zum Einsatz des durch die IG Frau und Museum propagierten „weiblichen Blicks“ in der Begegnung mit Kunstwerken, und zur Würdigung des Vernetzungs-, Kultur- und Bildungsansatzes der Genossenschaft DenkBar St.Gallen.


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