Akris und die Schürzennäherinnen aus dem Rheintal

Frauenpower in der Ostschweiz

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Das neueste Buch von Jolanda Spirig.
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Jolanda Spirig.

Die Autorin Jolanda Spirig war Übersetzerin und Redaktorin. Heute führt sie eine Kommunikationsagentur in Marbach SG. Als freie Autorin greift sie Themen auf, die auf sie zukommen, die sie bewegen. Alltagsgeschichten sind ihr Schwerpunkt.

 

Die öffentliche Preisverleihung „Goldiga Törgga“ findet am Freitag, 9. November um 18 Uhr im Kulturraum Jung Rhy, Alte Landstrasse 6a, 9450 Altstätten statt.

 

Die Lesungen: Do. 15. November um 20 Uhr, Bibliothek Reburg, Rathausplatz1, 9450 Altstätten, Mi. 12. Dezember um 20 Uhr, Restaurant Hecht, Büchelstrasse 18, 9443 Widnau

Sa. 14. Februar 2013 um 15.30 Uhr Museum Appenzell, Hauptgasse 4, 9050 Appenzell

Sa. 23. Februar 2013 um 20 Uhr, Bühne Marbach, Obergasse 5, 9437 Marbach

 

Das Buch: Jolanda Spirig:Schürzennäherinnen - Die Fabrikantin und die Kriessner „Mädchen“, Chronos Verlag, Zürich, 2012, 186, 32 SFR.

Klangvolle Namen ziehen einfach das Publikum in Scharen an. So geschehen im Raum für Kultur in St. Gallen an der Präsentation von Jolanda Spirig und ihrem neuen Buch „Schürzennäherinnen- Die Fabrikantin und die Kriessner „Mädchen“. Dr .Christa Köppel, Präsidentin der Rheintaler Kulturstiftung zeichnete ein äusserst sympathisches Bild von der Rheintaler Autorin und ihrem fünften Werk. Ferner kündigte sie an, dass Jolanda Spirig am 9. November von der Rheintaler Kulturstiftung als erste Preisträgerin mit dem Rheintaler Kulturpreis „Goldiga Törgga“ ausgezeichnet werde.

 

Elke Baliarda

09:11:2012

 

In ihrem neusten Buch beschreibt Jolanda Spirig das Leben der Akris-Gründerin Alice Kriemler-Schoch und portraitiert gleichzeitig neun ehemalige Schürzennäherinnen aus dem damaligen Kriemler Unternehmen.
Den Grundstein für das heutige Luxus-Label Akris legte die tatkräftige Frau, die Grossmutter von Albert Kriemler, 1922 mit ihrem bescheidenen Kleinunternehmen. Sie beeinflusste damit nicht nur den Arbeitsmarkt in ihrer Heimatstadt St. Gallen, sondern auch das Leben vieler Frauen aus der Region nachhaltig. Nachhaltig auch für ihren Lieblingsenkel Albert Kriemler, der heute seine Akris-Kreationen auf den Laufstegen der Pret-à-porter-Schauen in Paris- als einziges Label aus dem deutschsprachigen Raum präsentiert.

 

 

Jolanda Spirig ist eine brillante Erzählerin. Sie greift Alltagsgeschichten auf, Themen, die in Vergessenheit geraten, verdängt sind. Sie schlägt eine Brücke von der Vergangenheit zum Jetzt. Die Leserschaft lässt sich gerne ein, ihr Buch zur Hand zu nehmen, um einerseits mehr über Alice Kriemler-Schoch zu erfahren. Über die Fabrikantin, die auf einem Bauernhof aufwuchs  und selbst Schürzennäherin war. Die vor 90 Jahren eine Schürzennäherei gründete, die sie in den Dreissigerjahren zur Kleiderfabrik erweiterte.
Sie lotste das Unternehmen durch die Wirtschaftskrise und den Zweiten Weltkrieg- und verteidigte ihre Schürzenproduktion, bis das Schürzentragen nicht mehr in Mode war. Alice Kriemler-Schoch hat ihr Leben lang Tagebuch geführt. 14 an der Zahl zeugen vom Alltag der engagierten St. Galler Fabrikantin, die mitten in der Stadt Hühner hielt und kurz vor ihrem 63. Geburtstag noch die Fahrprüfung ablegte.

 

 

Im Mittelpunkt des Buches stehen aber auch „die Kriessner Mädchen“, die Schürzennäherinnen, die im „Büdeli“  zwischen 1946 und 1966 für Akris Schürzen anfertigten.
Jolanda Spirig hat neun von ihnen, heute Frauen im reifen Alter, zu Hause besucht und mit ihnen längere intensive Gespräche geführt.
Herausgekommen sind bemerkenswerte Geschichten, Geschichten von Frauen im Rheintal. Unbekannte Frauen bekommen auf einmal eine Stimme. Die Autorin zeichnet ein eindrückliches Bild aus dem Alltag im 20. Jahrhundert.


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