Aktmalerei als Höhepunkt ihres malerischen Schaffens

Kulturtipp

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Lange ein Tabu war die Körperlichkeit der Frau.
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Aquarellieren und Aktmalerei sind ihre Lieblingsmeiers: Mina Ebneter.

Mina Ebneter Jahrgang 1929, lebt in Appenzell. Im Lehrerinnenseminar Ingenbohl (1958 bis 1963) entdeckte sie dank ihrer hervorragenden Zeichnungslehrerin Sr.Raphaela Bürgi, selbst eine erfolgreiche Künstlerin, die Freude an der Malerei.

 

www.frauenpavillon.ch

Noch bis zum 6.Juli sind im Frauenpavillon St. Gallen etwa 20 Aktbildern mittleren Formates in Acryltechnik zu sehen, die Mina Ebneter aus Appenzell gemalt hat. Die Künstlerin, die sich seit mehr als dreissig Jahren aktiv mit der Malerei befasst, sieht die Aktmalerei als einen Höhepunkt ihres Kunstschaffens.

 

Elke Baliarda

25:06:2012

 

Mina Ebneter empfindet Aktmalerei als etwas Kommunikatives, und als ein vorzügliches Mittel auch, sich mit der eigenen Körperlichkeit auseinander zusetzen. Die Begeisterung, die die Künstlerin für diese Art von Malerei entwickelte, ist gleichzeitig ein Zeichen ihrer eigenen Lebendigkeit und Widerspiegelung auch der geistigen Haltung.

 

 

„Die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft ist für Mina Ebneter immer wieder Grund, sich zu ärgern oder zu freuen“, sagt Maria Huber, die die Künstlerin seit Lehrerinnenseminar Tagen kennt. Mit der Aktmalerei habe Mina Ebneter einen wichtigen Schritt zum künstlerischen Ausdruck, zum Grenzen sprengen, zu einer neuen Art des Sehens gewagt.

Da die Körperlichkeit der Frau lange für die Kirche tabu war, reizte es sie sehr, mit diesem Tabu offen umzugehen.

Dank der Frauenbewegung mit Vertreterinnen wie Iris von Rothen, Simone de Beauvoir, Simone Weil u.a. wurde Körper in ein anderes Licht gestellt. Männer und Frauen entdeckten die Schönheit des menschlichen Körpers.

 

Hier knüpft Mina Ebneter an. Während ihrer beruflichen Tätigkeit als Lehrerin, hat sie sich an der Kunstgewerbeschule St.Gallen die Fertigkeiten im malerischen Ausdruck unter der künstlerischen Führung von Karl Fürer angeeignet.

Dabei haben es ihr Aquarellieren und Aktmalerei besonders angetan. Ihre Ausstellungen: 2002 Eintracht Appenzell, 2003 und 2010 Spital Appenzell, 2009 Kunst am Hof. 

Ihre Frauenakte strahlen diese besondere Schönheit, Natürlichkeit, Kraft und Harmonie aus. „Hier spüren wir emotionale Regungen“, sagt Maria Huber-Kobler, Weggefährtin der Künstlerin und Organisatorin der sehenswerten Ausstellung. 


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