Barbie - geliebt und gehasst

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Barbie ist seit 50 Jahren sich selber geblieben: jugendlich, trendy und spindeldürr.
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An der Ausstellung in Herisau sind teilweise rare Barbie-Exemplare mit selbst kreierten Kleidern zu sehen.

Geburtstagsfeier

Montag, 9. März 2009:

19.30 Uhr: Hauptversammlung des Bibliotheksvereins Herisau
20.15 Uhr: Barbie, Babe, Bäbi : Puppen in der Literatur. Ausgewählte Texte, gelesen von Schauspieler Matthias Flückiger. Alle Interessierten sind eingeladen.



www.biblioherisau.ch

Fast ausgehungert dünn und doch ein ununterbrechbarer Renner: die Barbie-Puppe. Am 9. März wird sie fünfzig. Ein Grund für die Bibliothek Herisau, ihr eine Ausstellung zu widmen und ihren Geburtstag zu feiern.

 

Cornelia Forrer

07:01:2009

 

Zu sehen sind in der Bibliotheksvitrine ab sofort echte und unechte Barbie-Puppen. Gepflegte damenhafte Kreaturen und daneben, von Mädchen fast zu Tode geliebte, zerzauste Exemplare. Man könne die Puppe zwar verteufeln, weil sie ein Symbol für ein unrealistisches Frauenbild sei und ihre dürre Gestalt ein Idealbild erwecken könne, das kaum ein Mädchen erreiche und erreichen sollte, meint Bibliotheksleiterin Gabriele Barbey. Selber sehe sie aber ebenso emanzipierte Aspekte, denn schliesslich sei Barbie eine erwachsene und selbstbewusste junge Frau und nicht bloss ein Püppchen, das Mädchen schon im Kindesalter auf ihre Mutterrolle hintrainieren sollte. Doch ob so oder so: Barbie lässt keine und keinen wirklich kühl. Und was immer man von dieser Puppe auch halten möchte, sie prägt seit Generationen Mädchen und spielt auch in der Erziehung eine Rolle.

 

50 Jahre alt und dennoch jugendlich
Am Montag, 9. März, wird Barbie fünfzig Jahre alt. Dies haben einige Biblio- und Ludothekarinnen in Herisau zum Anlass genommen, ihre alten Barbies aus dem Estrich hervorzukramen, ihre Bekannten um weitere Barbie-Modelle anzufragen, zu sammeln, Erinnerungen zu tauschen, zu staunen und viel zu lachen. Es befinden sich deshalb auch einige ganz rare Exemplare in der Bibliotheksvitrine, teilweise mit vor rund 40 Jahren selbst gefertigten Kleiderkreationen, oder auch nackte und kopflose "Schönheiten" von damals. Neben der Ausstellung wird der Geburtstag der Barbie am Montag, 9. März, 20.15 Uhr, unter dem Titel "Barbie, Babe, Bäbi" mit einem bunten, literarischen Textmix über Puppen von Schauspieler Matthias Flückiger gefeiert.

Die Geburtsstätte der Barbie liegt übrigens in Europa, wo Ende der 50er-Jahre der Karikaturist Reinhard Beuthien für die Bild-Zeitung die Figur "Lilli" kreierte, die bald schon von einem deutschen Spielzeughersteller als Puppe auf den Markt gebracht wurde. Eine amerikanische Unternehmerin kaufte sich eine derartige Lilli und stellte sie ihrer Firma Mattel vor. Lilli wurde kopiert, und Barbie war geboren. Und da Barbie nicht alleine bleiben sollte, gesellten sich bald schon Dauerfreund Ken und eine Anzahl verschiedenster Freundinnen in allen Haut- und Haarfarben dazu. Dann kamen Teddys, Pferde, Haus, Van und Hof, damit Barbie und ihre Freundinnen und Freunde Beschäftigung hatten. Doch während sich das Umfeld der Barbie stetig gemäss neuesten Trends veränderte, blieb Barbie immer sich selber: ewig jung, sexy, trendy und sehr gut gekleidet.

Buchtipps zum Thema, speziell auch für Eltern:
Pija Lindenbaum: Paul und die Puppen
Aus dem Schwedischen. Verlag Beltz und Gelberg 2008. Das Buch zeigt, wie es dem etwa 6-jährigen Paul ergeht, der halt eigentlich wirklich gerne mit Puppen spielen würde. Eine fröhlich-frech gezeichnete Geschichte, wie sie jeden Tag zwischen Gleichaltrigen passieren könnte, echter Kindermund, nichts versüssend... und mit einem ermutigenden Schluss. Achtung: Nichts für Erwachsene, die in Bilderbüchern nur das Niedliche suchen!

Lu Decurtins (Hrsg.): Vom Puppenhaus in die Welt hinaus: Was Eltern über Mädchen wissen müssen  Atlantis Pro Juventute, 2. Auflage 2008.

Lu Decurtins (Hrsg.): Zwischen Teddybär und Superman: Was Eltern über Jungen wissen müssen  Atlantis Pro Juventute, 2. Auflage 2005.


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