Die „Bauchgefühle“ der Helene Mäder

Kultur-Tipp

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Helene Mäder.
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Elke Baliarda.

Helene Mäder absolvierte die Ausbildung als Textilentwerferin. Sie besuchte die europäische Kunstakademie in Trier und Salzburg und wurde später Erwachsenenbildnerin FFEB. 1998 eröffnete sie ihr Atelier in Flawil und gab dort bis 2008 Kurse für experimentelles Malen.

Seit 1998 stellt sie regelmässig in verschiedenen Regionen der Schweiz aus. An ihrer künstlerischen Weiterentwicklung war der dreimonatige Aufenthalt 2004 in der Kulturwohnung des Kantons St. Gallen in Rom als Mitglied der visarte ost ebenso beteiligt wie die Studienaufenthalte in Havanna 2007 und 2008.

Das haben Museumsnächte so an sich. Sie bieten auch eine Plattform für Kunstschaffende, um ihre Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen. Diese Gelegenheit hat die in Gossau wohnhafte Künstlerin Helene Mäder beim Schopf gepackt. Unter dem Titel „bauchgefühle“ verschafft sie den Besucherinnen und Besuchern einen Einblick in ihre Malerei. Zu sehen in der Frauenbibliothek und Fonothek Wyborada in der „Galerie Rotes Sofazimmer“. Die Ausstellung dauert bis zum 5. November 2011.

 

Elke Baliarda

20:09:2011

 

„Für mich ist nach wie vor der Mensch in seiner Existenz, mit all seinen Gefühlen und seinen Befindlichkeiten Quelle der Inspiration. Ob nur angedeutet in der Ferne mit viel Raum oder näher gerückt in seiner Bewegung“, sagt Helene Mäder.

 

Hauptsächlich liegen ihr Frauenmotive am Herzen. Frauen seien ihr einfach näher Aber auch rund um Paare pflege sie einen speziellen Dialog Bedeutsam für die ausgebildete Textilentwerferin ist das tägliche Skizzieren, das sie auf spielerische Art und Weise ausübt. Das brächte den Gedanken freien Raum. Geschichten folgen, und auf dem Papier beginne es zu tanzen.

 

Dadurch inspiriert, fange sie an zu malen. Ihre Bilder, die unterschiedliche Formate haben können, malt Helene Mäder vorwiegend in Öl auf Leinwand. Sie bezeichnet ihre Malerei als „Schichtenmalerei, -eine Ge-schichte“ so zusagen, mit all ihren Unebenheiten. Die Zeichnung treibt die Farbe an. Da wird Bestehendes verworfen, weggekratzt, nuanciert, übermalt, verlorene Funde werden ans Licht befördert. Nach vielen Prozessen ist der Mensch in seiner Umgebung oft nur angedeutet oder er tritt ans Licht.

 

Es beginnt ein freies Spiel von Bewegungen, Rhythmen und Beziehungen. Vor etwa sieben Jahren begann die Künstlerin Rohre zu bemalen, die anfänglich 20, 30, und 40 Zentimeter hoch waren. Heute erreichen sie eine Höhe von 150 bis 180 Zentimeter Es gibt auch solche, die 2.50 Meterhoch sind und alle sie sehr dekorativ anzuschauen. Neuerdings experimentiert die Künstler mit Würfeln, die sie in Schwarz/weiss dekoriert.

 

Das Spiel mit den Farben ein entscheidender Punkt. „Ich definiere z.B. verschiedene Rot- und Blaufarben. Nicht etwa grell, sondern in weichen Tönen „Mit meinen Arbeiten möchte ich die Besucherinnen und Besucher in der Wyborada nicht nur zum Hinsehen, sondern zum Verweilen einladen“, sagt Helene Mäder .

Die Ausstellung ist bis zum 5. November in der Frauenbibliothek und Fonothek Wyborada, Davidstrasse 42, 9000 St. Gallen zu sehen www.wyborada.ch. Die Bibliothek ist Mo und Mi jeweils von 14 bis 18 Uhr, Do von 16 bis 20 Uhr, Freitag von 12 bis 16 Uhr und Sa von 13 bis 16 Uhr geöffnet.


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