Der Bikini wird 65

Glückwunsch!

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Ein Bikini mit roten Blumen.
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Das Mosaik zeigt eine Römerin beim Sport im Bikini, 350 n. Chr. Bilder: Wiki.

Am 31. Juli 2010 wurde das Bikini-Atoll zum UNESCO-Welterbe ernannt. Das Atoll wurde erstmals 1825 von dem deutschen Naturforscher Otto von Kotzebue kartographiert und zu Ehren seines Schiffarztes Johann Friedrich Eschscholtz als die Eschscholtz-Inseln benannt. 1886 wurden die Inseln als Teil der Marschall-Inseln offiziell von Deutschland kolonisiert.

 

Im Ersten Weltkrieg 1914 nahmen die Japaner das Atoll ein, das aber dann 1944 im Pazifikkrieg von den USA erobert wurde. Die Einwohner dort wurden wegen der bevorstehenden Atombombenversuche evakuiert.  

Bikini, das Stichwort erinnert einerseits an den aufregenden Zweiteiler für schöne Frauen. Andererseits ist es aber auch das Bikini-Atoll im pazifischen Ozean, das mit seinen 23 Inseln zu den Marschallinseln gehört. Das Atoll wurde in den 1940er und 1950er Jahren bekannt als USA-Schauplatz zahlreicher Kernwaffentests. Heute denkt man jedoch vorwiegend an den knappen bis ultraknappen Zweiteiler, der nach dem Bikini-Atoll benannt wurde.

 

Elke Baliarda

08:08:2011

 

Durch die Schlagzeilen der Kernwaffentests auf dem Atoll inspiriert, taufte der französische Modedesigner und frühere Autoingenieur Louis Réard 1946 sein neues Badekostüm auf den Namen Bikini und bewarb es mit dem Slogan „le bikini, la première bombe an-atomique“, ein Wortspiel mit den Begriffen bombe atomique (Atombombe) und anatomique (anatomisch) den Körperbau betreffend. Erstmals sollten sich Frauen beinahe nackt zeigen. Unmöglich, so etwas Schamloses. Wie Réard erwartet hatte, rief diese freizügige Badebekleidung eine ähnliche moralische Entrüstung hervor wie die Atombombenversuche auf dem Atoll Professionelle Mannequins weigerten sich diesen sittenwidrigen Zweiteiler vorzuführen. Revuetänzerinnen waren da nicht ganz so prüde. Dank ihnen gelangte der verbotene Bikini schliesslich doch noch auf den Laufsteg.

 

 

Mutig war die damals 20zigjährige Marilyn Monroe. Sie war eine der ersten die einen Bikini trug. Legendär das Beispiel Ursula Andres, in dem Film “James Bond.007 jagt Dr. No“ trägt sie einen Zweiteiler mit einem ziemlich breiten Gürtel. Das war allerdings erst im Jahre 1962 Gar nicht zimperlich stellten sich die Schauspielerinnen Hildegard Knef und Joan Collins an, Sie zeigten sich bereits in ihrem Bikini 1951 bzw. 1954 recht freizügig.

 

 

Doch zurück zu den Anfängen .Der Bikini blieb so zusagen verboten. Die katholische Kirche brachte den Modedesigner Louis Réard sogar vor Gericht und Mode-Magazine ignorierten das winzige Kleidungsstück. Wer aber die Blicke auf sich ziehen wollte, um berühmt zu werden, war mutig genug, das frivole Stück zu tragen. Beispiel Marilyn Monroe.

Den grossen Durchbruch schaffte der Bikini aber erst 1962. Ursula Andres trägt ihn im besagten James Bond-Film Und Sean Connery quittiert: “Ein hübsches Nichts, das Sie da beinahe anhaben“. Damit wurde der Bikini gesellschaftsfähig. Heute ist er wie selbstverständlich nicht nur an den Stränden dieser Welt zu Hause.

 

Wann übrigens das Bikini-Atoll wieder besiedelt werden kann, ist noch nicht klar. Allerdings sind die Inseln heute nicht mehr Sperrgebiet. In der Lagune liegen Schiffe, die bei den Atomstest gesunkenen sind; sie sind als Ziele für Wracktaucher sehr beliebt. Nach Angaben der Internationalen Atomenergieorganisation ist nach Untersuchungen von 1997 der Aufenthalt auf Bikini unbedenklich, nur vor Verzehr von lokal erzeugten Lebensmitteln wird gewarnt.


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