Blaubart kauft Gift oder eine Anleitung zur perfekten Ehe

14:10:2014

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Annette Wunsch Foto: Bernhard Fuchs
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Annette Wunsch (spielt alle Frauen) und Alexandre Pelichet (spielt den Blaubart). Foto: Bernhard Fuchsl

Das Ensemble „MENAGE A TROIS“ wurde im Jahr 2008 gegründet. Damals waren alle Mitglieder im Engagement am Theater St. Gallen. 2008 entstand auch die erste Produktion „Ich will alles vom Leben“, ein Abend mit Texten von Simone de Beauvoir und französischen Chansons. Dieser Abend war sehr erfolgreich u.a. auch in der Kellerbühne St. Gallen.

Nun ist MENAGE A TROIS hier wieder zu Gast. Am Mittwoch, 22., Freitag, 24. und Samstag, 25. Oktober jeweils um 20 Uhr steht  „Blaubart kauft Gift oder Eine Anleitung zur perfekten Ehe“ auf dem Programm.


MENAGE A TROIS bringt sein neues Theaterprojekt, die Geschichte von Blaubart und seinen Frauen als eine tragische Komödie in sieben Akten nach Erzählungen von Anton Cechov in einer Textfassung von Annette Wunsch nach St. Gallen in die Kellerbühne. Am 22./24./25. Oktober jeweils um 20 Uhr wird hier dieses skurrile, musikalische Stück über die Ehe in Szene gesetzt.

 

Elke Baliarda

 

„Cechov lesen macht süchtig“ meint die Schauspielerin Annette Wunsch. Unendlich viele Erzählungen, Kurzgeschichten, Humoresken und Satiren hat Cechow geschrieben, und man könnte Tage und Nächte damit verbringen in lesender Weise Weinen und Lachen im Wechsel.  „In meiner Textfassung für „Blaubart kauft Gift“ habe ich mich auf wenige, schön-schräge, aber sehr tiefsinnige Geschichten und Texte über die Ehe beschränken müssen. Mit grossem Vergnügen habe ich diese zu einem „neuen Ganzen“ zusammengefügt und für die Bühne dramatisiert.“ So sei ein Theaterabend entstanden, in dem sich jede „Liebeserfahrene“ wieder erkennen wird,  „Und hoffentlich wird ihm auch ein wenig das Lachen im Halse stecken bleiben“, sagt Annette Wunsch.

 

Raoul Blaubart und seine Frauen


Die Geschichte von Blaubart und seinen Frauen ist wohl allseits bekannt. In seiner Erzählung hat auch Anton Cechov dieses Thema auf humorvolle Weise aufgegriffen. Sein Raoul Blaubart erklärt sich darin als „Gutmensch“, der seine sieben Frauen nicht aus Bosheit, sondern aus Notwendigkeit umbringen musste. Und Blaubart bezieht sich auf die problematischen Charaktereigenschaften seiner verstorbenen Ehefrauen. Der skurrile Theaterabend über die Ehe ist eine Collage aus Erzählungen und Humoresken von Anton Cecho. Mit von der Partie ist auch „Blaubarts Hund“, in Person der russischen Pianistin Polina Lubchanskaya. Das Herrchen kümmert sich nicht um das arme Tier, das sich dann vor lauter Langeweile dem Klavierspiel hingibt. Und wenn der Hund dermassen von der Schwermut überfallen wird, spielt er Rachmaninov, und wenn es um den Hunger geht, ist Chatschaturjan angesagt. Er, der Hund kommentiert und begleitet musikalisch und als Stimme des Autors Cechov das Geschehen auf der Bühne.

Alexandre Pelichet ist Raoul Blaubart. Annette Wunsch spielt alle seine Frauen und noch ein paar mehr.

 

Biographien


Annette Wunsch

ist in Baden bei Zürich aufgewachsen. Sie absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Hochschule für Darstellende Kunst in Stuttgart. Danach arbeitete sie in festen Engagements am Landestheater Tübingen, am Theater der Stadt Heidelberg und von 2007 bis 2012 am Theater St. Gallen. Hier spielte sie u.a. die Königin Elisabeth in „Maria Stuart“, die Titelrollen in „Minna von Barnhelm“ oder in der Semiopera „Fairy Queen“ von Purcell. Zahlreiche Gastengagements führten sie u.a. an das Theater in der Josefstadt Wien, das Schlossparktheater Berlin, das Theater am Halleschen Ufer Berlin, das Theater Ulm, das Theater Ingoldstadt und das Theater Konstanz. Annette Wunsch war auch im Fernsehen u.a. im „Tatort“, „Polizeiruf 110“, „Der Alte“, „Die Rosenheim-Cops“ zu sehen und spielte in diversen Spielfilmen des Schweizer Fernsehens (Altes Haus, Nebenwirkungen, Das Fräulein) Als Sprecherin arbeitet sie für Radio und Fernsehen. Momentan arbeitet sie freischaffend in Deutschland und der Schweiz.


Alexandre Pelichet

ist in Zürich aufgewachsen. Seine Ausbildung genoss er an der „Scuola Teatrio Dimitri“ in Verscio/Tessin und am Hamburgischen Schauspielstudio. Feste Engagements: u.a. am Theater Altenburg/Gera, am Volkstheater Rostock sowie am  Landestheater Tübingen. Von 2007 bis2012 war er Mitglied des Schauspielensembles am Theater St. Gallen. Seither ist er als freischaffender Künstler tätig. Neben seinen Tätigkeiten als Schauspieler ist er Sprecher beim Schweizer Fernsehen.


Polina Lubchanskaya

Die Dritte im Bunde ist Polina Lubchanskaya. Sie erhielt ihre Ausbildung zur Konzertpianistin am Staatlichen Rimsky-Korsakov-Konservatorium in St. Petersburg, wo sie u.a. ein Studium im Fach Kammermusik mit Konzertexamen cum laude abschloss. An der Musikhochschule Karlsruhe legte sie das Schwergewicht auf ihre Liedgestaltungskunst. Seit längerer Zeit ist sie Korrepetitorin beim Ballet am Theater St. Gallen.



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