Liebesgrüsse an die Heimatstadt

18:02:2013

Kultur-Tipp

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Brigitte Oelke.
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Brigitte Oelke.

Die neue CD von Brigitte Oelke ist erhältlich bei:
 

Die Power Frau Brigitte Oelke ist als Musical Star nun auch in ihrer Heimatstadt so richtig angekommen. Zuerst als Mama Morton in „Chicago“, dem bekannten Musical, am Theater St. Gallen, das noch weiterhin zu sehen ist und kürzlich in der „One Woman Show – The Private Session“ in der Lokremise St. Gallen.

 

Elke Baliarda

 

Bei „The Private Session“ handelt es sich um Brigitte Oelkes erstes Soloprogramm, mit Premiere natürlich in St. Gallen.

 

Brigitte Oelke mit ihrem feuerroten Lockenkopf erkennt man schon von weitem aus einer Menschenansammlung. Ein weiteres Markenzeichen ist unverkennbar ihre kraftvolle ausdrucksstarke Stimme. Für ihr heimisches Publikum hatte die Tochter St. Gallens ein sehr persönliches Programm zusammengestellt. Begleitet wurde sie von Marco Lehnertz am Flügel und dem Gitarren-Virtuosen Frank Rohles. Zusammen bilden sie ein eingespieltes Team.

 

Gleich zu Anfang des mehr als zwei Stunden dauernden Konzertes zog die Musical-Diva mit dem Song „Heimweh“ „Ich ha Heimweh noch de Bärge, noch de Schoggi und em Wii“, das altersmässig sehr gemischte Publikum in ihren Bann. Wie es sich für einen Profi gehört. moderierte Brigitte Oelke ihr Programm auch gleich selber.

Sie sei ein bisschen nervös so von heimischem Publikum aufzutreten, gestand sie.(Aber offensichtlich war ihre anwesende Mutter nervlich viel schlimmer dran) Nichts desto trotz gab Brigitte viele sehr persönliche Geschichten und Anekdoten preis. Mit Hits unter anderem von Queen, Elvis, the Beatles Neil Diamond und Tina Turner begeisterte sie das Publikum, das spontan mit rockte. Standing Ovations und Aufforderung nach Zugaben waren dann die Folge.

 

Woher nimmst du die Kraft ein solches Programm wie kürzlich durchzuziehen?

 

Hahaha. Das weiss ich selber nicht. Im Prinzip ist das der Wille und die Liebe dazu, endlich mein eigenes Ding zu machen. Zusammen mit einem festgelegten Termin motiviert das ungemein.

 

Brigitte, du bist in St. Gallen geboren und hier in einer sehr musikalischen Familie aufgewachsen. Wer ist denn in deiner Familie noch musikalisch. Kannst du das näher beschreiben?

 

Ja, ich habe hier bereits im Kinderchor im Stadttheater auf der Bühne gestanden, der meine Mutter damals geleitet hat. Zusammen mit meiner Schwester haben wir einige Abenteuer als Kinder im Theater erlebt. Meine Mutter Rosy Zeiter-Stecher ist Sängerin und war lange am Theater angestellt und auch als freie Konzertsängerin tätig. Zudem ist sie auch sehr engagiert im Vereinswesen einiger Chöre, die sie immer noch mit viel Liebe leitet und auch als versierte Akkordeonistin begleitet. Meine Schwester Ursula Oelke ist gelernte Konzertpianistin und Sängerin und ist, neben ihrer Unterrichtstätigkeit an der Kantonsschule, auch in vielen Projekten zu hören und sehen.

Mein Bruder Daniel Zeiter ist Saxophonist und Dirigent z.B. von der Melodia Goldach, mit denen ich auch schon das Open-Air-Festival St. Gallen gerockt habe. Mein Stiefvater Antonio Zeiter ist auch, neben seinem Beruf als Goldschmied, sehr enthusiastisch im Extrachor des Theaters St. Gallen dabei und spielt zudem auch Alphorn.

 

 

Wie kam es dazu, dass du bei Kurt Pahlen, einem weltbekannten Musikkritiker, Komponisten und Dirigenten deine erste musikalische Ausbildung hattest?

 

Meine Mutter war eine Zeit lang Assistentin von Prof Kurt Pahlen, der während ein paar Jahren in den Sommermonaten in Lenk, im Berner Oberland, Kurse anbot, die vor allem für Kinder waren, die einen nicht-elitären Zugang zu Musik zum Ziel hatte.

Meine Schwester und ich haben das immer sehr genossen und haben, neben den Musikkursen, auch Pantomime-Kurse bei PIC belegt, was auch immer sehr toll war.

 

Ich habe dich seinerzeit kennen gelernt, als ich für die Schweizerische Flüchtlingshilfe tätig war und du damals als Sekretärin bei der Caritas St. Gallen gearbeitet hast. Ich durfte deine Hilfe beanspruchen, wenn es um spezielle Schreibarbeiten ging. Ausserdem hast du unseren Stand am Flüchtlingstag betreut. Erinnerst du dich noch? Wann war das?

 

Ja klar erinnere ich mich noch. Das war eine tolle Zeit, das war glaube ich 1990, kurz bevor ich 1991 nach Hamburg bin, um meine Bühnen-Ausbildung zu machen. Tja, so trifft man sich immer wieder.

 

Hast du immer noch ein soziales Engagement. Was?

 

Ich bin immer gerne bereit, wenn es darum geht, sozial schwache Gruppen zu unterstützen. In meiner bisherigen Laufbahn gibt es immer wieder Benefiz-Konzerte für AIDS-kranke Menschen, wo ich immer sofort und gerne dabei bin, da ich im Bekanntenkreis einige Fälle kenne und ich es einfach für sehr wichtig empfinde, diese Krankheit immer wieder zu thematisieren.

 

Damals habe ich keinen Moment daran gedacht, dir als Musical Star zu begegnen. Was hast du nach deinem Flütag- Intermezzo gemacht?

 

Ich habe mich damals bei einigen Ausbildungsstätten im deutschsprachigen Raum beworben und Aufnahmeprüfungen gemacht. Letztendlich habe ich mich für Hamburg entschieden, wo ich 3 Jahre meine Ausbildung an der Stage School of Music, Dance & Drama absolviert habe.

 

Seit wann stehst du auf der Musical-Bühne?

 

Seit 1994. Also schon bald 20 Jahre.

 

Was/ wo war deine erste Rolle?

 

Meine erste Rolle, für die ich auch bezahlt wurde ;-) war in Hamburg, 1994. Im wunderbaren Musical „La Cage aux Folles“, wo ich Madame Dindon, eine biedere Mutter gespielt habe. Damals hatte ich nach einer gewissen Zeit wirklich Angst, dass ich keine andern Rollen mehr spielen kann, aber danach kam dann gleich Anita in West Side Story ;-).

 

Du bist auf zahlreichen internationalen Bühnen aufgetreten. Wo beispielsweise derzeit?

 

Im Moment spiele ich wieder die Killer Queen in WE WILL ROCK YOU in Basel. Man könnte sagen, meine Parade-Rolle :-), die ich bereits im 8. Jahr spiele. Parallel dazu spiele ich noch Mama Morton im Musical CHICAGO in St. Gallen und die Acid Queen in der Rock-Oper TOMMY von The Who in Bielefeld. Ab April wird ein neues Stück geprobt, und zwar CITY OF ANGELS, ebenfalls in Bielefeld.

 

Dein Musical-Favorit?

 

Uii, das ist nicht leicht. Mein absoluter Klassik-Musical-Favorit ist definitiv WEST SIDE STORY. Da stimmt für mich alles. Natürlich liebe ich WE WILL ROCK YOU, obwohl ich dies nicht als Musical im herkömmlichen Sinn beschreiben würde. Es gibt so viele tolle Musicals, das ist keine einfache Frage.

 

Hast du eine Lieblingsrolle? Welche ?

 

Genau so schwierig, diese Frage. Natürlich ist die Rolle der „KILLER QUEEN“ sehr toll, da ich alles reingeben bzw. rauslassen kann, was ich privat niemals tun würde. Böse Rollen sind einfach toll. Genauso toll war z.B. „Die Hexe“ in INTO THE WOODS. Eine absolute Traumrolle für mich wäre mal noch „Mrs. Lovett“ in SWEENEY TODD, was aber leider nicht sehr oft gespielt wird. Die „Dolly“ (HELLO DOLLY) sowie „Kate“ in KISS ME KATE wäre auch mal noch was tolles, und natürlich die „Rose“ in GIPSY ist ein absoluter Traum. Es gibt wirklich noch einiges zu entdecken :-), da es natürlich auch viele neue modernere Musicals gibt.

 

Danke Brigitte und bis bald einmal.


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