Wie viel Zukunft haben wir mit Nuklearenergie oder vice versa?

Serie: Zukunft

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Schreckensvision: der Supergau.
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Wir haben es in der Hand.

"Atomkraftwerke kommen
den Bürger teuer zu stehen:
Die Errichtung bezahlt er mit
seinem Geld, den Betrieb mit seiner
Gesundheit und einen Unfall
mit seinem Leben."

© Germund Fitzthum , (*1938), österreichischer Aphoristiker

Quelle: »Der Literat im Caféhaus«, Selbstverlag, Wien

 

Für die Menschheit ist die Elektrizität einfach „da“. Sie ist für uns zum Lebenselixier geworden – ohne sie geht nirgendwo mehr etwas. Nur ist sie mit der Atomkraft vom Segen zum Fluch unserer hoch technologisierten Gesellschaft geworden. Nicht auszudenken was für katastrophale Folgen zum Beispiel ein globaler Stromausfall hätte, schlimmere noch als die Finanzkrise oder Immobilienblase.

 

Marcella Bergamin

05:08:2013

 

Wohl sind wir innerhalb Europa eingebettet in ein europäisches Netz. Würde mal Strom fehlen, könnten das Nachbarstaaten ausgleichen – jedoch wiederum durch Atomstrom. Hingegen hat Japan als Insel beispielsweise keinerlei Stromaustausch mit dem Festland.

 

Und seit Fukushima schallt es endlich unisono aus den Medien, dass ein Ausstieg aus der Atomabhängigkeit in eine konsequente nachhaltige Energiepolitik alleroberste Priorität haben sollte. Die meisten Länder wollen aussteigen – aber wie? Schlagwörter wie Sonnenkollektoren, Photovoltaikanlagen, Anschlüsse an Wärmeverbunde, Minergie, Holzheizungen, Wärmepumpen, Windenergieanlagen, Gaskraftwerke, Wasserkraft, fossile Energien usw. springen uns täglich ins Auge.

 

Und trotzdem geht der Mensch weiterhin sehr sorglos mit der Energie um und ärgert sich lediglich über die hohen Stromrechnungen. Wir dürfen die Verantwortung und Entscheidung nicht mehr nur an die PolitikerInnen, an die TechnikerInnen und an die WissenschaftlerInnenn abschieben. Es liegt in unserer Hand.

 

Wir haben die Macht, die Zukunft zu gestalten. Wer immer wegläuft, respektive wegsieht, ändert nichts! Bereits im eigenen Haushalt kann der Stromverbrauch massiv gesenkt werden. Mit anderen Worten, die Geräte im Stand-by-Modus sind extreme Stromfresser. Garten- und Aussenbeleuchtungen könnten mit einem Timer ein-/ausgeschaltet werden, anstatt die ganze Nacht brennen zu lassen u.v.m.

 

Anforderungen an zukünftige Energiesysteme

Ich bin der Meinung, dass für eine nachhaltige Energiewende eine Verknüpfung verschiedener Technologien und Massnahmen erforderlich sein wird. Erneuerbare Energieträger – vorzugsweise regional verfügbar – werden zu einem möglichst hohen Anteil genutzt und optimiert. Sie zeichnen sich durch vielfältige Lösungen, hohe Anpassungsfähigkeit und gute gebietsmässige Einbindung aus. Es werden erfolgversprechende Arbeitsplätze geschaffen.

 

Ein grosser Teil an Wertschöpfung bleibt in den Regionen. Die eingesetzten Technologien und Lösungen erfahren breite Akzeptanz und fördern das Bewusstsein für ökoeffizientes Wirtschaften. Treibhauslastige Emissionen sowie sonstige negative Umweltauswirkungen werden auf ein ökologisch und sozial verträgliches Mindestmass reduziert. Dienst- bzw. Serviceleistungen (z.B. behagliches Raumklima, mechanische Energie) werden intelligent, effizient, kostengünstig und zuverlässig zur Verfügung gestellt.

 

Der Countdown läuft. Der Beschluss zum Ausstieg aus der Kernenergie ist eine Kehrtwende wie die Menschheit sie wohl noch nie erlebt hat. Doch dürfen wir nicht einfach blauäugig darauf hoffen, dass diese Wende mit dem derzeitigen enormen Verbrauch in absehbarer Zeit realisiert werden kann und schlussendlich ein Ausstieg ins Nichts wird.


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