Ein besonderer Anstrich für den internationalen Frauentag

Bild
Bis April 2011 zu sehen ist die Ausstellung zum 100. Internationalen Frauentag.
Bild
Plakat Frau-Frauen-Frauenstadt 1990.

Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte, Florastrasse 6, 9000 St. Gallen: www.frauenarchiv
ostschweiz.ch
.

Der internationale Frauentag, auch Weltfrauentag genannt, ist der Tag, dem die Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden aufrufen. Er wird weltweit von Frauenorganisationen am 8. März begangen. Dieses Jahr feiert er global sein hundertstes Bestehen. Lokal auch in St Gallen, wo unter anderem eine Ausstellung im Frauenarchiv Ostschweiz an den steinigen Weg der gesellschaftlichen und politischen Anerkennung der Frau erinnern will.

 

Elke Baliarda

14:03:2011

 

Die Ausstellung

 

100 Jahre Internationaler Frauentag. Dieser Anlass soll in der Region St. Gallen einen besonderen Anstich erhalten, dachten sich sechs Frauen des Archivs für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte Ostschweiz. Unter der Federführung von Alexa Lindner und Marina Widmer stellten sie kurzfristig, innerhalb von vier Wochen, eine sehenswerte Ausstellung in ihren Räumen an der Florastrasse 6 in St. Gallen auf die Beine.

 

Die Exponate,- es handelt sich um s/w Fotos rund um den St. Galler Frauentag, um Flyers, Plakate und regionale Berichterstattungen aus Zeitungen und Zeitschriften, -stammen zum grossen Teil aus dem eigenen reichhaltigen Archiv.

Aber es gibt auch Leihgaben, beispielsweise Aufnahmen über die Frauendemonstration 1985 in St. Gallen von Helga Leibundgut, Fotografin aus Bern oder eine Diashow von Bruno Margadant, St. Gallen, in der  Forderungen und Abstimmungskämpfe der Frauen in Form von Plakaten unter anderem zu Themen wie Frauenstimmrecht, Gleichberechtigung, Fristenregelung, Frauenhäuser, gleicher Lohn stichwortartig aufgelistet sind.

Eine Präsentation von Büchern und Dokumentationen zum aktuellen Thema rundet die Ausstellung ab.

 

Vieles wurde erreicht, so der Tenor an der Vernissage. Aber solange noch in Gremien das Wort der Frau gegenüber dem des Mannes um ein Vielfaches mehr hinterfragt wird, und die Gleichberechtigung in Sachen Lohn noch nicht stattgefunden hat, solange heisst es weiter zu Felde ziehen.

 

An der gut besuchten Ausstellungseröffnung mischten sich auch einige Männer unter das weibliche Publikum. Die Ausstellung, die bis zum 6. April 2011 dauert, ist Montag bis Mittwoch von 9 bis 17 Uhr und Samstag und Sonntag von 14 bis 16 Uhr geöffnet oder nach Vereinbarung. Darüber hinaus lädt das Frauenarchiv am 30. März um 20 Uhr zu einem Gespräch mit jungen und alten Kämpferinnen an die Florastrasse 6 ein.

 

 

Die Geschichte

 

Die deutschen Sozialistinnen Clara Zetkin und Käte Duncker schlugen auf dem Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkongress am 27. August 1910 in Kopenhagen die Einführung eines internationalen Frauentages vor. Die Idee dazu kam aus den USA. Dort hatten Frauen der Sozialistischen Partei Amerikas (SPA) 1908 ein Nationales Frauenkomitee gegründet, das beschloss, einen besonderen Kampftag für das Frauenstimmrecht zu initiieren.

Dieser erste Frauentag in den USA war ein voller Erfolg. Zum Beschluss in Kopenhagen: „Im Einvernehmen mit den klassenbewussten, politischen und gewerkschaftlichen Organisationen des Proletariats in ihrem Lande veranstalten die sozialistischen Frauen aller Länder jedes Jahr einen Frauentag, der in erster Linie der Agitation für das Frauenwahlrecht dient…. Der Frauentag muss einen internationalen Charakter tragen und ist sorgfältig vorzubereiten.“

 

Der erste Frauentag wurde dann am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und in der Schweiz gefeiert. Nun folgte ein langer steiniger Weg für die einzelnen Ländern bis zum Erhalt des Frauenstimmrechtes, in Deutschland 1918, in der Schweiz 1971. 1975, im internationalen Jahr der Frau, richteten die Vereinten Nationen erstmals am 8.März eine Feier aus. Daraufhin beschloss die Generalversammlung der UNO im Dezember 1977 dieses Datum als Internationalen Frauentag anzuerkennen. (Quelle Wikipedia).


zurück            Diesen Artikel versenden            Mein Kommentar zu diesem Artikel
Verein ostschweizerinnen.ch · c/o Nelly Grubenmann · Tellen | Postfach 30· 9030 Abtwil · kontakt@ostschweizerinnen.ch