Aufräumen mit hartnäckigen Klischees

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Auch für die Buben gibt es ein Programm am Tochtertag.
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Fachleute unter sich.

Der Tochtertag ist ein Projekt der Gleich-
stellungsfachstellen der Kantone AR, BE, BL, FR, GE, GR, LU, OW/NW, SG, VS, ZH sowie der Stadt Bern. Er wird vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT finanziell unterstützt.

Weitere Auskunft:
Margrit Gmünder, Herisau, Tel. 071 353 63 48 sowie Isabelle Santamaria-Bucher, Projektleiterin, Wädenswil, Tel. 044 271 44 90.

Trotz zunehmendem Mangel an qualifizierten technischen Arbeitskräften wählen nur wenige Frauen einen Beruf in diesem Bereich. Der Tochtertag 2007 am 8. November widmet sich dem Thema mit einem besonderen Projekt.

 

Margrit Gmünder, Leiterin Fachstelle für die Gleichstellung von Frau und Mann, Appenzell AR

08:11:2007

 

Nach wie vor prägt eine traditionelle Arbeitsteilung die Berufswahl von Mädchen und Jungen. Dass Mädchen vergleichsweise bessere Schulabschlüsse erzielen als Jungen, motiviert sie nicht etwa zu einer karriereorientierten Berufswahl. Im Gegenteil: Die Mehrheit der Mädchen wählt einen Beruf mit wenig Aufstiegs- und Lohnperspektiven, oft einen sogenannten Frauenberuf eben, in der Pflege, im Detailhandel oder im Bildungs- und Sozialwesen. In technischen Berufen, in der Informatik und im Bauwesen sind Frauen hingegen eine Minderheit. Im internationalen Vergleich schneidet die Schweiz schlecht ab, was den Anteil Frauen in technischen Berufen betrifft. Das Interesse von hiesigen Unternehmen an weiblichem Nachwuchs ist jedoch erwacht. So verzeichnet der Nationale Tochtertag jedes Jahr mehr Firmen, die einen Tochtertag organisieren (siehe Infobox).


Zusammenarbeit mit Ingenieurinnen und Ingenieuren

Der Tochtertag will Mädchen und Jungen für alternative Lebensmodelle sensibilisieren. Mädchen werden aufgefordert, einen Elternteil einen Tag lang bei der Arbeit zu begleiten und die zahlreichen Facetten der Arbeitswelt kennen zu lernen. Zahlreiche Mädchen lernen so Berufe kennen, über die sie kaum etwas wissen oder die sie bisher dem männlichen Geschlecht zugesprochen haben, etwa im Bereich Technik.
Erstmals findet am Tochtertag 2007 im Rahmen des Pilotprojektes "Mädchen - Technik - los!" eine Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Vereinigung der Ingenieurinnen und Ingenieure (svin) und den Ingenieuren für die Schweiz von morgen (Ing.CH) statt. In Appenzell Ausserrhoden beteiligen sich die Firmen Metrohm AG, Geoinfo Herisau AG und Moggi Ingenieure AG an diesem Pilotprojekt. Es findet zusätzlich zum "normalen" Tochtertag statt, an dem Mädchen ihren Vater, ihre Mutter oder eine andere Bezugsperson zur Arbeit begleiten und einen Einblick in deren Alltag erhalten.

Perspektiven für Buben

Buben bleiben am Tochtertag zwar im Schulzimmer, aber auch ihnen bieten sich Möglichkeiten, sich für einmal mit einem andern Thema zu befassen. So können Lehrerinnen und Lehrer anhand der für den Tochtertag entwickelten Unterrichtsmaterialien Themen rund um eine partnerschaftliche Arbeitsteilung aufnehmen. Berufs- und Familienmänner besuchen Schulklassen, erzählen den Knaben aus ihrem Alltag rund um Kindererziehung und Haushalt und stellen sich den Fragen. Diese Form des Unterrichts erfreut sich grosser Beliebtheit. Ab nächstem Jahr sind für die Jungen zusätzliche Angebote geplant.

Spielerische Annäherung durch Wettbewerb

Gedanken zur Berufswahl und zur Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit können sich Mädchen und Jungen auch im Rahmen eines Wettbewerbs machen. Die Teilnahme erfolgt entweder per Website (siehe Infobox) oder per Flyer. Am 9. November werden die richtigen Antworten aufgeschaltet und die Gewinner und Gewinnerinnen ausgelost.


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