Die besondere Lesung

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Liest in Arbon: Ruth Erat.
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Béatrice Rogger tritt mit Ruth Erat in Schloss Arbon auf.

Die besondere Lesung:
Am 3. Dezember, 19.30 treten Ruth Erat und Béatrice Rogger im Landenbergsaal im Schloss Arbon auf.

Was entsteht, wenn eine Autorin und eine Musikerin zusammen aus kurzen Texten eine Komposition entwickeln? Wie entsteht da eine Melodie, die den Text leise begleitet, in ihn einfällt, mit ihm eine neue Form findet, sich weiterzieht, verstummt, Raum lässt für einen Gedanken, einen Satz, ein Wort?

 

Medienmitteilung

28:11:2010

 

Wohin führt die sprachlich-musikalische Improvisation, die von Dreizeilern ausgeht und sich aus der Inspiration des Moments neu zu einer Form hin entwickelt, diese variiert, in eine andere hinüberführt, laut werden lässt, vielleicht abbricht?

Erlebbar wird das am 3. Dezember ab 19.30 im Landenbergsaal, wenn Ruth Erat aus „Der Werkzeugkoffer im All“ liest, dazwischen auch vereinzelt neue Kurzgeschichten bringt.

 

Die Autorin und Kunstschaffende, aufgewachsen in Bern und Arbon, und die Musikerin aus St. Gallen arbeiten nämlich so zusammen, dass die Darbietung den Koffer gleichsam öffnet, einmalig, so bis anhin noch nicht gehört. Denn was geboten wird, ist eine Improvisation.

Da ist dieser Koffer auf einer einmaligen Reise unterwegs. Was erklingt und gesprochen wird, führt aus der Stimmung und den Aussagen und Klängen heraus weiter, hüpft, tanzt, wandert, geht im Kreis, zieht den Faden von den fernsten zu den nächsten Sternen.

 

Die Texte, die der Performance zugrunde liegen, sind 2009 bei Huber in Frauenfeld erschienen. Entstanden sind sie aus dem, was von einem Tag zurückbleibt: aus Beobachtungen, Impressionen, Gedanken, Feststellungen. Täglich wurde, was war, zu drei Zeilen verdichtet, auf drei Sätze oder Satzteile reduziert, in einen Augenblick gebündelt.

 

So liegt die Stärke des Werks zunächst in der Beschränkung und darin, dass 365 / (366) mal eine Begebenheit, ein lyrisches Moment, eine Analyse festgehalten wurde. So liegt im Prinzip ein Jahr vor, das von einem zum andern kommt und im Text präsent bleibt.

In der Darbietung selbst wird dann der Raum, der sich beim Lesen durch die Pausen, die Zeit des Nachdenkens öffnet zur musikalischen Partitur aus Wörtern und Querflötenklängen.

Immer wieder anders tauchen daraus die Grundtexte auf, sind die Bilder und Gedanken präsent: der Bodensee, der Weg nach Berlin, die Gegend um den Ostbahnhof, der Mensch hier, sein einziges Leben, diese Schweiz, die immer wieder ärgert. Poetisches und Politisches, diagnostizierte die Kulturzeitschrift Saiten.

 

Daraus werden am 3. Dezember im Landenbergsaal in Arbon zwei Zusammenstellungen hörbar und, durch die Improvisationen zusammen mit Béatrice Rogger, auch in ihrem Klang und Rhythmus ausgelotet, so auf einmalige Weise erlebbar. Dazu kommen einzelne neue Kurzgeschichten, die an die Schwerpunkt dieser Veranstaltung anknüpfen: die Jahreszeit, den See, das Meer und die Menschen. 

Die Bibliothek Arbon freut sich auf eine besondere Lesung mit Ruth Erat, Text, und Béatrice Rogger, Querflöten. Eine Kollekte dient zur Deckung der Unkosten. Für den Apéro danken die Veranstalter der Stadt Arbon.


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