Malen ist Leben, wie „Menschen-Bilder“ im Museum im Lagerhaus beweisen

Kultur-Tipp

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Véronique Bovet.
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Véronique Bovet: Chez le perruquier, Farbkreide auf Papier, 2010.

Die Ausstellung „Menschen-Bilder“ im Museum im Lagerhaus an der Davidstrasse 44 in St. Gallen dauert bis 10. März 2013. Öffnungszeiten: Di bis Fr 14 bis18 Uhr, Sa, So Feiertage 12 bis 17 Uh26.Dez. 12 bis 17 Uhr, geschlossen 24./25./31.Dez. und 1.Jan. 2013.

Tel. 071 223 58 57.

Malen bedeutet Leben. Das zeigen zwei art brut Künstler in der soeben eröffneten Ausstellung im Museum im Lagerhaus in St. Gallen „Menschen-Bilder“ nennt sich die Schau zahlreicher Exponate von Giordano Gelli und Veronique Bovet, die beide 2011 verstorben sind, aber in ihren Werken weiterleben. Den beiden Art Brut Künstlern von internationalem Rang bringt das Museum im Lagerhaus mit dieser Ausstellung eine Hommage dar.

 

Elke Baliarda

18:12:2012

 

In beiden Werken steht die menschliche Figur imposant im Zentrum - expressiv bei Gelli, streng komponiert bei Bovet. In diesem Dialog ist viel über die Künstlerpersönlichkeit erfahrbar. Klaus Mecherlein, Leiter atelier hpca & Euward –Archiv, München, rückte denn auch die „Menschen-Bilder“ der beiden Künstler ins rechte Licht.

 

 

Beide Künstler galten in ihrem Lebensraum als gesellschaftliche Aussenseiter: Véronique Bovet als Autistin und Giordano Gelli als Langzeitpatient in der Psychiatrischen Klinik. Gelli wie Bovet haben den Weg in ein Kunstatelier gefunden, das speziell auf Menschen mit psychischen und mentalen Beeinträchtigungen ausgerichtet ist. Doch trotz ihres Eingebundenseins in das Atelier haben beide eine sehr eigene künstlerische Ausdruckskraft entwickelt und ihre Individualität nie verloren.

 

 

Geredet hat die autistische Künstlerin Véronique Bovet (1976 -2011) kaum, doch sie besuchte das Atelier CREAHM Fribourg seit seiner Gründung 1999 regelmässig. Bovets Werke bestechen durch eine detaillierte Gliederung. Figur und Raum sind mittels klar abgegrenzter Farbfelder definiert.

Ein typisches Merkmal ihrer künstlerischen Arbeit ist das Ausfüllen der Figurzwischenräume mit verschiedenen Mustern, Blumen. Der Bildraum wird dadurch nivelliert: Figuren und Objekte erscheinen körperlos neben- und übereinander gelegt und vor einem raumlosen Grund zu schweben.


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