Mit Erfahrungswissen Türen öffnen

Mentoringpool für Frauen

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. . . und auch heute gilt: Erfahrungswissen will wandern.
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Projektteam des "mentoringpool für Frauen": Erika Bigler, Unternehmerin / Silvia Gysel, Supervisorin, Coach, Organisations-entwicklerin BSO / Sonja Wiesmann, Bauführerin, Kantonsrätin / Marie-Theres Jenni, IT-Leiterin, Webdesignerin

Mentoring ist als wichtiger Faktor für erfolgreiche Karrieren bekannt und hat sich als Mittel zur Nachwuchsförderung und Entwicklung der Persönlichkeit etabliert. Zum "mentoringpool für Frauen" und weiteren Informationen geht es hier.

Um am Troja-Feldzug teilzunehmen, vertraute Odysseus dem Mentor die Sorge für sein Haus und seinen Sohn Telemach an. Lesen Sie im Interview mit Erika Bigler, Mitbegründerin des "mentoringpool für Frauen", wie Mentoring heute funktioniert und wie die Beteiligten davon profitieren.

 

Eva Grundl

03:12:2007

 

Frau Bigler, was sind die Ziele Ihres Mentoringpools?
Der Mentoringpool sensibilisiert Frauen insbesondere aus Beruf und Politik fürs Mentoring. Er vernetzt Mentorinnen und Mentees und stellt bereits bestehende Mentoringprogramme vor. Dazu kommt, dass er bei Fragen rund um das Thema Mentoring unterstützt.


Was hat Sie dazu angetrieben, den Mentoringpool mit ins Leben zu rufen?
Erfahrungswissen von Frauen ist aus meiner Sicht ein gewichtiges Gut und soll deswegen an nächste Generationen weitergehen. Dies war übrigens auch das Thema der 9. FrauenVernetzungsWerkstatt im Frühjahr 2006: Dort wurde der Mentoringpool auf Initiative von Kantonsrätin Sonja Wiesmann aus dem Kanton Thurgau gegründet. Ich habe mich dann dafür eingesetzt, dass der Verein ostschweizerinnen.ch die Trägerschaft übernimmt und damit Türen für Finanzierungsmöglichkeiten öffnet.


Was genau kann eine Mentorin praktisch für sich lernen, wenn sie sich zur Verfügung stellt? Welches Wissen und welche Erkenntnisse könnte sie für sich aus der Begleitung mitnehmen?
Die Mentorin muss sich zuerst ihrer Stärken und Fähigkeiten bewusst werden, bewusst werden, dass sie Erfahrungswissen hat, das sich lohnt, weiterzugeben. Dies ist schon mal ein erster riesiger Gewinn. Sie erhält Anerkennung und neue Impulse und freut sich, ihre Erfahrungen weiterzugeben und so einen Beitrag an die Gesellschaft zu leisten.


Wie sieht es denn mit dem konkreten Nutzen für die Mentees aus: Was kann eine junge Frau erfahren, welche Einsichten kann sie zum Beispiel gewinnen, welches praktisch umsetzbare Rüstzeug kann sie sich durch das Mentoring zulegen?
Die Mentee setzt sich vorerst mit ihren Bedürfnissen und Wünschen auseinander. Daraus formuliert sie ihre Ziele für ein Mentoring. Auch dies nicht immer eine Selbstverständlichkeit für Frauen. Dann profitiert sie eben von praktischen Erfahrungen ihrer Mentorin, ist mit einer erfahrenen Frau im Austausch. Das ermutigt und setzt Energien fürs Handeln frei.


Was genau fasziniert Sie denn ganz persönlich am Thema Mentoring?
Seit vielen Jahren arbeite ich am Thema "Frauen stärken Frauen", sei dies als Netzwerkerin aus Leidenschaft in vielen Frauen-Netzwerken in der Ostschweiz (Netzwerk für Einfrauunternehmerinnen, St.GallerFrauenNetzwerke, FrauenVernetzungsWerkstatt, Online-Magazin ostschweizerinnen.ch) und als frauenspezifische Laufbahnberaterin und Kursleiterin in meiner Beratungs- und Schulungsfirma Firma BALance netz St. Gallen.
Mentoring ist eine weitere Möglichkeit, Frauen zu stärken. Dabei fasziniert mich auch die Idee, Mentoring an die Basis zu holen und zum Beispiel jeder Berufsfrau zugänglich zu machen. Mentoring kann auch sehr nutzbringend sein für Frauen, die sich eine bezahlte Unterstützung, zum Beispiel Coaching, nicht leisten können. Und zuletzt nicht zu vergessen: Erfahrungswissen gehört in die Mitte des Lebens und nicht in den Keller oder Estrich.


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