Woher kommt der Monat Juli

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Zentriert in der eigenen feurigen Mitte.
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Medicine Wheel.

Mehr zur Löwin und zur Sonne im Juli-Artikel 2008 und 2009 von Astrologieanders (Rubrik Wohlbefinden, nach unten blättern)

Endlich ist er doch noch gekommen, der Sommer! Mit der langersehnten Wärme, den langen hellen Abenden, dem Zirpen der Grillen in den Wiesen. Mit sich bringt er für viele die Ferienwochen, Freude und Feier des Lebens. Nur kurz ist hierzulande seine Zeit, darum geniesst ihn in vollen Zügen und mit der Intensität des roten Mohns: seine Blüten leben jeweils nur einen einzigen Tag, aber diese Spanne mit voller Hingabe!

 

Patricia Ertl

18:06:2012

 

Der Juli hiess ursprünglich im römischen Kalender Quintilis, der fünfte Monat, denn das Jahr begann damals im März (sowie der astrologische Tierkreis mit dem 21. März beginnt, dem Frühlingspunkt des Jahreskreises). Seit dem Jahr 44 v. Chr. wurde er zum Monat Julius, genannt nach dem Geburtsmonat des römischen Herrschers Julius Cäsar (100-44 v. Chr.), der eine wichtige Kalenderreform durchführte, weil das Sonnenjahr nicht mehr mit dem Kalender übereinstimmte.

 

Zur Korrektur der aufgelaufenen Zeitfehler wurden die Monate Juli und August in den früheren römischen Kalender eingeschoben und der Jahresbeginn auf den 1. Januar gesetzt. Und es ist wohl kein Zufall, dass in der westlichen Astrologie im Juli die Sonne in das Tierkreiszeichen Löwe eintritt, dem Herrschaftstier der patriarchalen Kaiser und Könige.

Die Löwin als kraftvolles Begleittier der Göttin aus den matriarchalen Zeiten ging vergessen. Sie war damals noch ein Symboltier von kreativer lebensschöpferischer Kraft, bevor sie vom militärischen Löwen verdrängt wurde.

 

Exkurs zum Medicine Wheel in Wyoming, USA

Da es zum Juli nicht so viel zu schreiben gibt, möchte ich einen kleinen Exkurs anfügen: Soeben bin ich zurückgekehrt von einer mehrwöchigen Reise in die USA,  ein Land, das viele Löwe- und Schütze-Eigenschaften verkörpert: alles ist weit und gross, die Strassen breit, die Steaks riesig, das Selbstbewusstsein expansiv. Freiheit wird gross geschrieben.
Die indianischen Nomadenvölker schweiften einst ungehindert mit den Büffelherden über die Prärien. Vor der Erfindung des Stacheldrahtzaunes 1873 war der Westen Amerikas wahrlich ein Land der unbegrenzten Weite.

 

Eines meiner Ziele war, das Medicine Wheel zu finden, einen jahrtausendealten Steinkreis der indianischen Urbevölkerung. Dieses Medizinrad liegt weit oben in den Bighorn Mountains in Wyoming auf fast 3000 Metern Höhe. Es hat einen Durchmesser von fast 30 Metern mit 28 ausgelegten Speichen (so wie die Sonnentanz-Lodge der Lakotas). Sie sind nicht gerade gelegt, sondern leicht geschwungen, so dass der Eindruck einer sich drehenden Spirale entsteht, erinnernd an eine Galaxie.

 

Seine einstigen Funktionen sind noch weitgehend unerforscht. Sicher vorhanden sind Bezüge zu den Kardinalpunkten der Sonne im Jahresrad, insbesondere zur Sonnenwende und dem heliakischen Aufgang bestimmter Sterne sowie zu Sternbildern, die für die damaligen Völker eine wichtige Bedeutung hatten. Aufgrund der Präzession der Erdachse verschieben sich von uns aus gesehen die Relationen am Sternenhimmel.

Gute Übereinstimmungen im Medicine Wheel liessen sich finden zu bestimmten Fixsternen im Zeitraum von 1700 bis 1200 v. Chr. Astronomie und Astrologie waren früher nicht getrennt, sie bildeten eine Einheit. Noch heute wird dieser magische Kreis genutzt für spirituelle Zeremonien. Für Unbefugte ist sein Betreten verboten. Unzählige kleinere und grössere Gebetsgaben am umgrenzenden Zaun zeugen von der grossen Verehrung dieses heiligen Platzes. Ein Kraftort fürwahr, sacred ground. Seit 1970 ist es als National Historic Site geschützt.

 

Die äussere Beschreibung kann immer nur die Oberfläche zeigen. Ich bin überzeugt, jeder Mensch, so er oder sie sich dafür öffnet, wird an solchen Orten genau die Erlebnisse haben, die gemäss seiner oder ihrer Resonanz der persönlichen Schwingung und dem aktuellen astrologischen Energiemuster entsprechen. Die Umstände bei meiner Reise ergaben es, dass ich genau an meinem Geburtstag zum Medicine Wheel gelangte. Und obschon das Wetter jeden Tag Regen und Sturm brachte, waren die Stunden meiner Anwesenheit dort freundlich von der Sonne beschienen.

Schon bei meinem Rückweg zogen die nächsten Gewitterwolken wieder schwarz von Westen her näher. Ich fühlte mich vom Erlebnis jenes Tages reich vom Kosmos beschenkt, zumal dieses uralte Himmel-Erde-Rad erst seit zwei oder drei Tagen vom Schnee befreit lag. Wäre ich vorher gekommen, wäre alles noch unter dicken Schneeschichten begraben gewesen.
Tatsächlich ist das Medicine Wheel nur wenige Wochen im Jahr sichtbar, zur Zeit der grössten Sonneneinstrahlung im Sommer. Auf meinem Weg dorthin musste ich zum Teil noch tiefe Schneefelder durchqueren. Und auf dieser Höhe liegt es in der Natur der Landschaft, dass jederzeit eisige Stürme alles wieder weiss bedecken.

 

Das innere Erleben solcher Orte, wo Zeit und Raum unwesentlich werden und die Resonanz spürbar wird zu anderen ähnlichen Kraftplätzen in Europa oder im Himalaya oder wo auch immer, ist nicht fotografierbar. Es eine persönliche "Medizin" und bleibt ein Schatz im Herzen, den wir fortan mittragen können, wo immer wir hingehen. Verbunden mit dem Herzchakra die Kraft der eigenen Mitte spüren, das ist wahrhaftig ein astrologisches Löwethema, sozusagen auf höchster Ebene.

 

In diesem Sinne wünsche ich allen, die es auch spüren möchten, dass sie Kraftkreise finden in ihrem eigenen Kosmos. Manchmal sind sie sehr nah und oft genügt es schon, mit der entsprechenden Absicht einen Kreis auf dem Boden zu ziehen und dich in die Mitte zu stellen.

Es ist höchst erstaunlich, was für eine energetische Veränderung im Raum entsteht, wenn du einen Kreis ziehst. Versuche mal, die Grenze mit deinen Händen und geschlossenen Augen wahrzunehmen: spüre und staune!

 

Noch effektiver wird es, wenn du dem Kreis die Ausrichtung der vier Himmels-richtungen gibst. Spüre mal den Unterschied, ob du dich in den Norden oder in den Osten stellst. Die Unterschiede sind manchmal frappant! (ähnliche Phänomene können beim Horoskopstellen erfahren werden, differenziert bezogen auf die persönlichen Positionen der Planeten im astrologischen Kreis)

Konzentration der Gedanken hat sofortige Wirkung. Die Verbindung mit dem eigenen Zentrum aufnehmen und die Energien fliessen lassen. Erstaunliches kann geschehen, wenn wir den Glauben an die Macht der Magie wieder zulassen. Neues Bewusstsein entsteht, neuer Raum und neue Zeit.

Lasst es uns entdecken, dieser Sommer mit seinen unerhört kraftvollen astrologischen Konstellationen gibt uns die Gelegenheiten dafür!


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