Woher kommt der Monat September?

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Cosmea, irdischer Gruss aus dem Kosmos.
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Cosmea (griechisch): Schmuck der Erde.

Mehr zu Jungfrau und Waage in den Artikeln von Astrologieanders im Herbst 2008 und 2009 in Rubrik Wohlbefinden. 

Mit Eintritt der Sonne in das Zeichen der Jungfrau werden die Temperaturen allmählich kühler. Der Sommer gleitet langsam auf den Herbst zu, die Tage werden sachte wieder kürzer. In Gärten und Feldern können wir die Früchte ernten, die wir einst gesät haben. Bei mir zuhause sind es u.a. riesige Zucchetti, die mich immer wieder staunen lassen über die Kraft der Erde. Manchmal ist auch was gewachsen ohne unser Zutun. Das sind manchmal Geschenke des Überflusses, die uns mit Dank und Freude erfüllen.

 

Patricia Ertl

23:08:2013

 

Der Siebente

Der Name September leitet sich her von lateinisch septem = sieben. Er war im alten römischen Kalender der siebente Monat und erinnert daran, dass der Jahreskreis damals mit dem März begann, dem Widder-Monat des Frühlingsanfangs. Noch heute ist der 21. März sowohl in der Astronomie wie in der Astrologie der sogenannte „Frühlingspunkt“, wenn die Sonne ins tropische Zeichen Widder eintritt und einen neuen Jahreszyklus markiert. Am 22. September wandert die Sonne in das Zeichen Waage, in der Hand gehalten von der göttlichen Jungfrau, der Herbst beginnt. Die Zeichen Widder und Waage liegen sich im Tierkreis genau gegenüber. Sowohl im März wie im September befinden sich die Tag- und Nachtgleichen, d.h. Tag und Nacht sind mit je zwölf Stunden gleich lang.

Diese Gleichgewichtspunkte im Jahr hatten bei den Menschen früherer Kulturen und Religionen eine grosse Bedeutung. Nicht umsonst ist mit dem Zeichen der Waage der grosse Gedanken des kosmischen Gleichgewichtes verbunden, der Balance von Sommer und Winter, Licht und Dunkel, aussen und innen, irdischer Welt und geistiger Welt. Und nicht umsonst war dieser Gedanken stets mit weiblichen Bildern verknüpft.

Hüterin des Gleichgewichts

Zu den Göttin-Gestalten des Herbstes gehört auch die Grosse Spinnerin und Weberin. Sie tritt in der Mythologie oft als dreigestaltige oder Dreieinige Göttin auf, z.B. als die drei Moiren (Parzen, Nornen u.s.w.). Sie ist die mächtige Schicksalsgöttin, welche am Rad des Lebens (= Tierkreis) unseren Lebensfaden spinnt, webt und zur gegebenen Zeit wieder abschneidet. Sie wacht über Geburt und Tod, Saat (März) und Ernte (September, Erntedankfeste: Zeichen Jungfrau). Sie ist die Hüterin des Gleichgewichtes und stetigen Ausgleichs in Leben und Schicksal. Solche Zusammenhänge zu verstehen erfordert allerdings eine Sichtweise, die sich über den irdisch-beschränkten Blickwinkel erhebt zu übergeordneten Ebenen.

Viele der alten Weisheiten sind in Volksbrauch und Sprache noch andeutungsweise erhalten. So sprechen wir Ende September vom „Altweiber-Sommer“. Vielleicht nahm diese Bezeichnung Bezug auf die grausilbernen Haare der alten Weiber, in Anspielung auf die „Weise Alte“, die Göttin des Herbst- und Winterhalbjahres. Mit „weiben“ wurde im Altdeutschen aber auch das Knüpfen von Spinnweben bezeichnet. Die Spinne war in manchen Kulturen ein geehrtes heiliges Tier. Ihre Netze waren Sinnbild der unsichtbaren Schicksalsgewebe, die uns Menschen so wundersam verbinden über die scheinbaren Grenzen von Zeit und Raum hinweg. Und es ist gerade die Septemberzeit, wo wir über die Wundernetzwerke der vom Morgennebel feucht glitzernden Spinnweben staunen können! In diesem Sinne, liebe Frauen, lasst uns spinnen und weben am Netzwerk der Fäden, die uns mit positiven Energien miteinander verbinden!


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