Gedanken zu Mond und Sonne

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Krebsfrau mit dem Horn von Laussel
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Mondmaria mit Zwölfsternkrone

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Gemäss der westlichen Astrologie wandert die Sonne am 22. Juli 2009 in das Tierkreiszeichen Löwe, in ihr eigenes Heimatzeichen. Im Kreis der Jahreszeiten ist dies trotz Klimawechsel immer noch die wärmste Zeit im Jahr, der heissen Sonne gemäss. In der vedischen Astrologie jedoch, die sich an den Fixsternkonstellationen orientiert, ist die Sonne erst am 17. Juli ins Zeichen Krebs gewandert. Über das Wasserzeichen Krebs regiert der Mond (haben wir darum einen so nassen Sommer?). Also eine gute Zeit, um den beiden grossen Lichtern des Himmels einige Gedanken zu widmen.

 

Patricia Ertl

21:07:2009

 

Mond im Wandel

Wir alle kennen die wechselhafte Gestalt des Mondes, dieses Licht in der Nacht, das nie stillsteht, nie gleich bleibt, immer in Bewegung ist und jedes Mal anders aussieht. In keiner Nacht steht er am gleichen Ort. Mal im Osten, mal im Westen, mal mager, mal voll, mal zunehmend, mal abnehmend. Wenn frau nur sporadisch mal in den Nachthimmel guckt, mag ihr das verwirrend vorkommen, unzuverlässig, chaotisch gar, oder subjektiv launisch, wie es von der patriarchalen Psychologie mondbeinflussten Frauen oft negativ unterstellt wird. Das Wesen des Mondes offenbart sich nur denen, die sich die Zeit nehmen, seinem rhythmischen Lauf zu folgen, sozusagen in seinen Spuren, rundherum im Kreis.

 



Verbunden mit Wasser und Erde

Von alters her gilt der Mond als Spender von Feuchtigkeit, als der nächtliche Taubringer und Beeinflusser sämtlicher Flüssigkeiten, von unseren Zellen bis zu den grossen Ozeanen (die Ge-zeiten von Ebben und Flut). Er regiert das Wasserzeichen Krebs und gehört ganz allgemein zu allen Wasserthemen. Er ist zuständig für das Wachsen der Pflanzen und für die Fruchtbarkeit von Tier und Mensch. Im Volksglauben wurden Felder und Frauen schwanger durch die Mondstrahlen, die des nachts auf sie „fliessen“. Mit seinem rhythmischen Ein-fluss fördert der Mond die Fortpflanzung allen Lebens auf der Erde. Somit ist er auch mit dem Element Erde und der gesamten Natur innig verbunden. Seine Symbolik findet sich reichlich beim Erdzeichen Stier (Mondhörner) und bei allen Schalenformen aus Ton, Stein, oder anderen Materialien.

 



Abnehmender Mond

Aus der antiken Mythologie sind uns zahlreiche Mondgöttinnen bekannt: Artemis, Selene, Hekate, Mene, Diana, Luna, Helena, Isis und viele andere mehr. Von daher assoziieren wir den Mond meistens mit sogenannt weiblichen Eigenschaften. Je weiter das Patriarchat sich ausbreitete, desto schwächer wurde die Stellung der Frauen sowohl auf Erden wie im Himmel. Ganz vergleichbar dem abnehmenden Mond, der immer mehr schwindet, bis nichts mehr von ihm vorhanden scheint. In der westlichen solarausgerichteten Astrologie steht die Sonne an oberster Stelle von Hierarchie und Wertigkeit, während der Mond weit unten an zweiter Stelle kommt und dem Weiblichen zugeordnet wurde. Sonne hingegen wurde mit dem „männlichen Prinzip“ identifiziert und wurde zum Inbegriff des patriarchalen Geistes. So kennen wir alle unser astrologisches Sonnenzeichen, gemäss dem Tag unserer Geburt, so steht es auch in jedem Strassenheftli. Doch wer weiss schon etwas über die Mondstellung im eigenen Horoskop?...

 



Patriarchale Wertung

Entsprechend der sozialen Position der Frau in der patriarchalen Gesellschaft auf Erden und im Götterhimmel hat Mond/Frau keine autonome Energie, sondern wird zum passiven Reflektor des „männlichen“ Sonnenlichtes abdegradiert. Schon die griechischen Philosophen trennten die Menschheit in Mann/Geist und Frau/Gefühl, Materie. Vergessen wir nicht, dass den Frauen im Patriarchat sogar eine eigene Seele abgesprochen wurde! (noch bis ins 20. Jahrhundert, siehe Otto Weininger). Die Ehefrau in der Schweiz stand noch lange unter der rechtlichen Vormundschaft ihres Gatten. Der Mann als Oberhaupt der Familie verschwand erst 1988 aus dem ZGB. Das Gleichstellungsgesetz trat erst 1996 in Kraft. Stimmberechtigt sind Frauen in der Schweiz in allen Kantonen noch keine zwanzig Jahre lang! Die patriarchale Mythologie zeigt dieses (Macht-) Verhältnis in ihren Geschichten und in der Rangordnung ihres Götterhimmels. Der Sonnengott steht zuoberst in seiner Selbstherrlichkeit, an seine Stelle kann auch der expansive Jupiter-Zeus treten, der ähnlich ist in seinem mythischen Gebaren. Als ich mich seinerzeit in die antike Sagenwelt vertiefte, bekam ich Alpträume ob der unzähligen Vergewaltigungen, mit denen der strahlende Lichtmann die einstmals mächtigen Mondgöttinnen verfolgte. Ich wusste, dass da etwas ganz Fundamentales nicht stimmen kann.

 



Männlich-Weiblich

Noch heute vermittelt die westliche Astrologie eine Aufteilung der Planeten auf die Geschlechter. Die Sonne gilt als Trägerin sogenannt männlicher Qualitäten. Sie steht für das autonome Selbstbewusstsein, für Licht und Geist des rationalen Denkens, das sich seiner selbst bewusste Individuum. Demgegenüber gilt der Mond als weiblich, manchmal auch als Kind, als Träger von Emotionen und unbewussten Instinkten. So wie die Nachtseite des Himmels dem „Weiblichen“ zugeordnet und entsprechend mit allen erdenklichen Projektionen behaftet wurde. Eine astrologisch-psychologische Spiegelung der historischen Verdrängung weiblicher Energie ins Dunkel des modernen, sogenannt „aufgeklärten“ Unbewusstseins im Laufe der patriarchalen Machtausdehnung! Der arme Mond musste als Bestätigung hinhalten für die Projektion der Abwertung aller weiblichen Werte und wurde im Horoskop entsprechend gedeutet. Zentrum der astrologischen Deutung ist die Sonne.



Vedischer Mond

In der vedisch-indischen Astrologie spielt der Mond hingegen noch eine wichtigere Rolle. Er steht für das gesamte Spektrum des menschlichen Geistes und seiner Wahrnehmung. Seine Bedeutung ist so zentral, dass sein Zeichen oft als Aszendent des gesamten Horoskopes betrachtet wird. Es ist, als ob sich in Indien zumindest ein Teil seiner einstigen orientierunggebenden Funktion noch erhalten hat, trotz der weltweit Jahrtausende währenden patriarchalen Herrschaft. Wir alle durchliefen in diesem dunklen Zeitalter ein so tiefgreifendes Brainwashing, dass es wahrlich grosser Forschungsarbeit bedarf, die ursprünglichen Qualitäten der Himmelskörper und der damit verbundenen sogenannten „Archetypen“ wieder zu entdecken, jenseits ihrer patriarchal zugeschriebenen Rollen, die der männlichen Herrscherkaste jeweils zur Legitimation ihrer Position dienen sollten.

 



Zeit zur Rehabilitation

Doch heute ist eine neue, andere Zeit angebrochen. Die Vergangenheit liegt hinter uns, die Zukunft will neu geschaffen werden, kreiert von unseren Gedanken! Gerade weil der Mond bisher so viel Abwertung erfuhr, so klein gemacht wurde, so sehr mit „unbewusster Weiblichkeit“ oder mit „abhängiger Kindlichkeit“ gleichgesetzt wurde, gerade darum verdient er eine umfassende Rehabilitation. Mit ein paar Zeilen Schreibarbeit lässt sich das nicht leisten. Das wird die Arbeit der nächsten Generationen sein. Doch einige Gedankenanstösse will ich beitragen, um diesem himmlischen Licht wieder seine Würde zurückzugeben.

 



Weiblicher Mond

Das Patriarchat hatte dem Mond ganz klar eine weibliche Rolle zugewiesen. Er durfte sozusagen im Schatten der strahlenden Sonne stehen und ihr Licht reflektieren. Er gehörte zur Nachtseite der Welt, zum Unbewussten, Dunklen, Bösen. Er diente als Projektionsfläche für alles Mögliche, das wir sogenannt aufgeklärten Menschen mit unserem rationalen Verstand nicht erklären können. Der arme Mond musste wahrlich hinhalten für das menschliche Unvermögen und die Ignoranz der sonnenverbrannten Menschheit. In Frauenkreisen wurde die einseitig weibliche Rolle des Mondes meist unhinterfragt übernommen. Dort gilt er als die einstige Mondgöttin in ihrer Dreigestalt. Er wird Mondin genannt und für alle möglichen weiblichen Angelegenheiten in den Dienst genommen. Bei allem Respekt und Verständnis, aber kann das die abschliessende Antwort auf die Frage nach seinem wahren Wesen sein?

 



Suche nach den Ursprüngen

Astrologieanders sucht die ursprünglichen Qualitäten der Planeten zu ergründen, jenseits kultureller, geschichtlicher, soziologischer, mythologischer, psychologischer, geschlechterbezogener oder sonstiger Definitionen. Zu diesem Zweck und zur Relativierung zeitgenössischer Auffassungen kann es nützlich sein, die breite Bandbreite der Mondbahn durch die menschlichen Kulturen zu betrachten. Eine fundierte Abhandlung würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, aber einige Funken neugieriger Blicke wollen wir uns erlauben, denn nicht immer war der Mond weiblich. Im Gegenteil, es gibt geradezu eine Fülle männlicher Mondgötter:

 



Männlicher Mond

Schon aus der Altsteinzeit sind uns Felszeichnungen erhalten, die Männer mit Stiermasken zeigen, mit Hörnern auf ihrem Kopf. Stierhörner hatten einen starken Bezug zum Mond. Die gehörnten Götter lassen sich durch die Zeiten hindurch zahlreich finden, so war z.B. Dionysos aus der griechischen Sagenwelt ein Mondgott, als Gehörnter dargestellt. In Ägypten galt der Apis-Stier als Inkarnation des Gottes Ptah, auch Osiris war dort Mondgott, ebenso Thot, der Schreiber der Zeit. In Umbrien hiess er Lunus, bei den Chaldäern hiess der Mondgott Sin (> Sinai), in Israel war es El und Jahweh, im alten Arabien hiess er Wadd, in Phrygien Men, in Sumer war es Nanna. Gemäss den Forschungen von Gerda Weiler, war überall im Vorderen Orient, in Sumer, Ägypten, auf Kreta und in der frühen griechischen Kultur der Mond männlich. Sogar Allah, Inbegriff patriarchaler Wertigkeiten, war einst der Mondgott Al Jlah, verheiratet mit der arabischen Sonnengöttin. In der skandinavischen Mythologie gab es den Mondgott Mani, in Japan Tsuki-Yomi, in Indien Soma und Chandra.

 



Kinder der Göttin

All diese göttlichen Mannsbilder, waren sie allesamt „launisch, chaotisch, unbewusst, kindlich-abhängig“ etc (gemäss patriarchaler Mond-Definition)?... Nun, kosmische Kinder waren sie allemal, denn die männlichen Monde galten als die Söhne der allumfassenden kosmischen Himmels- und Erdgöttin. Ich vermute, diese Mondmänner hatten noch mehr Bezug zu ihren Gefühlen und waren in mancher Beziehung aufnahmebereiter als wir es von den solar-patriarchal geprägten Männern her kennen. Durch ihren lunaren Charakter standen sie im Bezug zum Wasser und zur Vegetation („grüner Mann“). Von seiner wechselhaften und vergänglichen Natur (mal kommt er, dann geht er wieder…) entspricht der Mond in den frühen Mythologien eher dem männlichen Prinzip, welches aber auch mit dem menschlichen ganz allgemein gleichgesetzt wurde: wir alle folgen dem zyklischen Geschehen von Werden, Sterben und Wiedergeburt. Die kosmische Göttin als ewiges Prinzip hält diese Prozesse in ihrer weisen Hand.

 



Werden und Vergehen

Mondgötter verkörperten das zyklische Geschehen von Tod und Wiedergeburt. Als Mondkönige war ihre Regentschaft immer auch dem Tod geweiht und musste zyklisch erneuert werden. Sie gingen auf dem Opferweg in die Unterwelt, in den Mutterschoss der Göttin, woraus sie am dritten Tage wieder auferstanden. Diesem archaischen Muster hat sogar noch Jesus entsprochen, der doch oft als „christlicher Sonnengott“ gesehen wird. Auch der kalendarische Bezug von Ostern sowohl zum Sonnen- wie zum Mondkalender legt nahe, dass Jesus sowohl Mond- wie Sonnensymbolik verkörperte. Als solcher ein männliches Vorbild für die Synthese beider Prinzipien!

 



Maria auf dem Mond

Demgegenüber ist uns die Darstellung des Mondes zusammen mit einer göttlich-weiblichen Figur vertrauter. Wir alle kennen Bilder oder Statuen von Maria mit dem Christuskind, auf einer Mondsichel stehend. Im christlichen Kontext wird dies oft gedeutet als Maria, Mutter des Erlösers Christus, als die neue Eva, welche über die alte Eva siegt, die ja bekanntlich die Sünde in die Welt gebracht haben soll, gemäss der biblischen Legende. Wahrscheinlicher ist es wohl, Maria als christliche Nachfolgerin der einstigen Mondgöttinnen zu sehen. Allerdings gibt es auch viele Statuen, die den Mond unter Marias Füssen klar als bärtig-männlich kennzeichnen. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass der Mond in engem Zusammenhang mit dem Weiblichen steht, schliesslich entspricht seine synodische Umlaufzeit von 29,5 Tagen (von Vollmond zu Vollmond) ungefähr dem durchschnittlichen Menstruationszyklus der Frau.

 



Mondflusszeit

Das Wort Menstruation kommt vom lateinischen mensis = der Monat, womit ein Mondumlauf gemeint war. Damit zusammen hängt das Wort mensio = Messung, was darauf hinweist, dass der Mond ein Ur-Messinstrument der Menschheit war. Und wer weiss, vielleicht hat auch mens = die Denkkraft mit dem weiblichen Blutzyklus zu tun, was durchaus nicht abwegig wäre. Jedenfalls sind Frauen mit dem Mondrhythmus leiblich verbunden, sie tragen den Mond sozusagen in ihrem Körper und sind somit ein lebendiger Mondzeitkalender. Der Mond im Schoss (als Dreieck gezeichnet), als Quelle und Schale, der heilige Gral als Kelch des Lebens. Das Mondzeichen Krebs als kardinales Wasserzeichen wird auch in Verbindung mit den weiblichen Brüsten gesehen, den Spenderinnen weisser (Mond-)Milch, die erste Nahrungsquelle für das Kind. Aufgrund dieser Zusammenhänge kann vermutet werden, dass es die Frauen waren, die als Erste ein Zeitbewusstsein in die menschlichen Kulturen brachten und die ersten Ur-Uhren erfanden.

 



Induktion und Deduktion

Der Mond ist sozusagen die himmlische Verkörperung des weiblichen Zyklus. Diese Sichtweise ist jedoch eine induktive Schlussfolgerung, vom Besonderen auf das Allgemeine. Sie führt zu einer Verengung des Spektrums der Möglichkeiten. Mit einer deduktiven Sichtweise wäre dem Mond besser entsprochen: Der weibliche Zyklus als Verkörperung des viel grösseren Mondprinzips von Rhythmus und Pulsation. Leider wurden durch das induktive Vorgehen viele Sackgassen geschaffen, in denen unser Denken am Ende an Mauern stösst und nicht weiterkommt.

Astrologieanders setzt den Mond nicht mit der Göttin gleich, und schon gar nicht mit dem „Weiblichen“ per se. Nein, die Göttin ist viel grösser als der Mond. Sie steht auf dem Mond und ist ihm übergeordnet. Die beschränkende Zuordnung des Weiblichen auf den Mond und umgekehrt ist eine patriarchale Reduktion, welche kosmische Zusammenhänge voneinander trennte. Allenfalls liesse sich der Mond noch als das göttliche Kind sehen im Schoss der Mutter. Doch auch hier laufen wir Gefahr, unsere Gedanken zu verengen. Wir sind heute alle aufgefordert, die alten Zuschreibungen angesichts ihrer fatalen Folgen kritisch zu hinterfragen und unser Denken wieder zu öffnen für die Bewusstseinserweiterung, die für unsere Entwicklung notwendig ist.

 



Andere Sichten

Ich finde es daher viel fruchtbarer, im Mond wieder die übergeordneten Qualitäten zu entdecken, die nicht an Geschlechterbilder, und schon gar nicht an patriarchal-polarisierende, gebunden sind. Wie liessen sich diese Qualitäten beschreiben? Mit seinen wechselnden Phasen ist der Mond ein Naturbild für die stetige geordnete Veränderlichkeit allen Lebens, für zyklischen Wandel und Erneuerung. Er bewegt sich am Himmel verbindend hin und her zwischen den Sphären von Hell und Dunkel, Tag und Nacht, Sichtbar und Unsichtbar. So wird seine Sichel auch dargestellt als Mondschiff, als Arche auf dem Nachtmeer des kosmischen Ozeans, der die Seelen der Verstorbenen hinüberfährt in die anderen Welten und wiederbringt zur Erde.

 



Verbindung der Welten

Diese verbindende Wirkung zwischen den Sphären finden wir besonders an Orten, wo ein alter Wasserkult überliefert ist, besonders bei Quellen und Brunnen, die als Verbindungsmedien zwischen den Welten dienen. Dort suchten Frauen Hilfe, empfingen die Seelen ihrer Kinder und fanden Heilung im heiligen Wasser. Wo der „heidnische“ Quellkult von der Kirche nicht ausgerottet werden konnte, wurde er integriert und christianisiert. Bei vielen Kirchen, die der Mutter Gottes geweiht sind (z.B. Einsiedeln, Chartres), sind die heiligen Brunnen noch zu finden, wenn auch manchmal tief versteckt im Untergrund (Buchempfehlung: Magische Quellen, heiliges Wasser, von Kurt Derungs oder das Buch über Quellgöttinnen von Barbara Hutzl-Ronge).

 



Venus mit dem Mond

Geburt und Tod, unser Schicksal von Werden, Vergehen und Wiedergeburt lag seit Urzeiten in der Hand der Göttin. Als Dreifaltige spann sie die Fäden unseres Daseins und gab uns das Mass unserer Zeit. Sie ist die Herrin über Diesseits und Jenseits, als Schicksalsgöttin gibt sie uns bei unserer Geburt die uns zustehenden Gaben und Aufgaben, aufgezeichnet im Horoskop, dem Abbild des Himmels bei unserem Eintritt in die Welt. Die Gesetze der Zeit liegen in ihrer Hand. So wurde sie wahr-genommen, lange bevor die patriarchalen Götter die Welt eroberten.

Ich liebe die Venus von Laussel. Diese Lady ist ungefähr 25'000 Jahre alt, so ganz genau weiss das wohl niemand. Jedenfalls hat sie über die Zeiten hinweg eine Menge Erfahrungen sammeln können. Sie gilt als steinzeitliche Göttinfigur und hält den Mond in ihrer rechten Hand. Das ist wichtig festzustellen: Sie identifiziert sich nicht mit dem Mond, d.h. sie ist nicht der Mond, vielleicht nicht mal eine Mondgöttin, sondern sie hält ihn in der Hand. Sie kann ihn handhaben. Sie ist sozusagen „Herrin des Mondes“. Was sie genau mit ihm anstellte, das wissen wir nicht. Der Mutmassungen sind viele. Vielleicht nutzte sie ihn als Messinstrument für den Ablauf der Zeit (auf der Mond- oder Hornsichel sind 13 Kerben eingeritzt). Diese Sicht alleine wäre aber wohl sicher zu einseitig, männlich-technisch sozusagen. Wofür das seelische Symbol damals stand, entzieht sich (noch) unserer Kenntnis.

 



Wertfreie Natur

Wir alle sind aufgefordert, möglichst wertfrei zu beobachten. Die Natur ist ein wunderbares Lernfeld, uns alle möglichen Arten von Kräften zu zeigen, ohne diese als „männlich“ oder „weiblich“ zu etikettieren. Der Mond zeigt uns ein geordnetes Wechselspiel der Polaritäten von dunkel und hell, schmal und voll, wachsend und abnehmend. Seit Urzeiten diente er den Menschen als Zeitmass, vermutlich ist er die Grundlage der ältesten Kalender und somit der Orientierung im Meer der Zeit. Während die Sonne uns Mass gibt für Tag und Jahr, bestimmen noch heute die Mondphasen die Struktur unserer Kalender und Agenden als Wochen und Monate.

Insofern ist Mond für uns ein Instrument der Orientierung. Sein offensichtlich zyklisches Wesen lief dem patriarchal linearen Denken zuwider. Erst langsam lernen wir wieder, dass Zeit ihrem Wesen nach nicht linear verläuft, sondern zyklisch (so wie die Zeiger der alten Uhren uns noch vorführten!), und dass sie nichts Objektives ist, sondern sehr subjektiv empfunden wird (mal lang, mal kurz).

 



Zyklische Zeit

Alte Kirchenuhren zeigen uns manchmal noch Sonne und Mond als die beiden Zeiger, die unterschiedliche Rhythmen im selben Rad der Zeit anzeigen. Es sind Anzeiger für verschiedene Schwingungen, deshalb passen Mond- und Sonnenkalender nicht zusammen. Sie werden nie übereinstimmen, denn Sonne und Mond sind ihrem Wesen nach grundverschieden. Dennoch gibt es Orte und Zeiten, wo beide sich treffen, wo ihre Kreise sich überschneiden. Bei jedem Neumond und Vollmond ist die Zeit besonders fruchtbar für den Austausch der beiden Kräfte, insbesondere bei den Finsternissen, wenn ihr Zusammentreffen auf der Mondknotenlinie stattfindet (so wie z.B. am 22.7.2009 eine Sonnenfinsternis genau auf der Zeichengrenze zwischen Krebs und Löwe!).

 



Gleichberechtigt

Sonnen- und Mondfinsternisse können nur stattfinden, weil beide deckungsgleich sind, im Unterschied zu den Kirchenuhren, die Mond meist als den kleineren Zeiger darstellen (hinweisend auf seinen kleineren Zeitzyklus). Es ist kein Zufall, dass am Himmel die sichtbaren Scheiben von Mond und Sonne genau gleich gross sind! Sonne ist nicht etwa grösser am Himmel, wie es die patriarchale Mythologie vermuten liesse. Nein, die beiden sind vielmehr himmlisch gleichberechtigt. Wie im Himmel, so auf Erden: für ein fruchtbares menschliches Zusammenleben, ja für eine menschliche Kultur, die diesen Namen verdient, braucht es ein Gleichgewicht zwischen solarer und lunarer Energie. Diese Gesetzmässigkeit sehe ich im astrologischen Krebs-Symbol dargestellt, wo die Polaritäten, eingebettet im zyklischen Kreis, sich zugewandt gegenüberstehen.

 



Aktive Empfängnis

Während die Sonne ihre Strahlen nach allen Richtungen aussendet, hat Mond die Fähigkeit, sie zu empfangen und zu reflektieren. Empfängnisfähigkeit wurde im Patriarchat als etwas Minderwertiges eingestuft. Die Frau als blosse passive Ackerfurche, die darauf warten muss, bis ein aktiver Mann sie „pflügt und besät“, das war ein gängiges Bild. Erst dann konnte was aus ihr wachsen, natürlich die Frucht des Mannes. Es wird Zeit, diese negative Wertigkeit wieder umzupolen und gebührend zu korrigieren. Immerhin ist Reflexionsfähigkeit eine der höchsten menschlichen Fähigkeiten. Ausserdem teilt der Mond seine Fähigkeit, das Licht der Sonne zu reflektieren, mit allen anderen Planeten des Sonnensystems. Jeder Planet ist ein Reflektor des Sonnenlichts, sonst könnten wir ihn gar nicht sehen. Beim Mond wird uns diese Eigenschaft jedoch bewusster, weil er uns so nahe ist und so klar bei jedem Rundgang vor Augen führt, welchen Gesetzmässigkeiten jeder zirkuläre Ablauf folgt, im Grossen wie im Kleinen. Jedes irdische Leben unterliegt dem zyklischen Wachsen und Vergehen, das menschliche Leben ebenso und alle unsere Unternehmungen.

 



Strahlemänner und ihre Frauen

Wir alle kennen Sonnenmänner, die ob ihrer Strahlekraft unfähig sind, andere Menschen an ihrer Seite, seien es Männer oder Frauen, auch nur wahrzunehmen, geschweige denn etwas von ihnen aufzunehmen. Solare Energie ist unfähig aufzunehmen. Sie kann nur ausstrahlen. In der vedischen Mythologie wird dies so treffend geschildert in der Geschichte des Sonnengottes und seiner Frau Sangya:
Als Sangya das unausgesetzte Strahlen ihres Mannes nicht mehr ertrug, verliess sie das Haus und zog sich in die Natur zurück. An ihrer Stelle liess sie ihren Schatten Chaya zurück. Der Sonnengott verkehrte von da an mit ihrem Schatten und bemerkte in seiner Egobezogenheit schlicht nicht, dass Sangya selber gar nicht mehr wirklich da war…

Kommt euch das irgendwie bekannt vor? In wie vielen Ehen läuft diese Geschichte ab? Die Mondmänner matriarchaler Kulturen trugen andere Qualitäten in die Beziehung. In der Bibel wird manchmal das Wort „erkennen“ verwendet für das sexuelle Zusammenkommen von Mann und Frau. Adam erkannte Eva, und sie ward schwanger (Genesis 4,1). Also lasst uns hoffen, liebe Frauen, dass die Männer unserer Zeit über ihren eigenen Schatten springen, einen grossen Schritt nach vorne tun und wieder mehr zum reflektierenden Mond zurückfinden…

 



Welt der Sonnen

Ausgeprägt solare Typen sind oft ziemlich insensitiv im zwischenmenschlichen Verhalten (das können auch Frauen sein). Wenn’s das eigene Ego (be)trifft, mögen sie sehr empfindlich sein, aber für die Befindlichkeit des Gegenübers ist die Wahrnehmung solcher Menschen oft taub. Umgekehrt kann eine stark lunare Veranlagung die Person zu sensitiv werden lassen. Sie hat Mühe, sich abzugrenzen und leidet unter übermässiger Beeinflussung durch Andere. Sie ist den Schwankungen ihrer Emotionen ausgesetzt und kann sie kaum ausgleichen.

Wenn wir alle nur aus Sonnen bestehen würden, ohne Mond, wären wir nicht überlebensfähig. Alle würden senden, niemand aufnehmen. Alle würden reden, niemand zuhören. Solche Wesen sind nicht wirklich kommunikationsfähig. Alles bleibt Monolog, Selbstspiegelung. Ein Dialog, ein echter Kontakt und Austausch mit einem Gegenüber findet nicht statt. Kommunikation ist aber Voraussetzung für jede lebendige soziale Struktur. Ohne Verbindung zu Andern vereinzeln wir und zerfallen in Stücke. So wie der Tierkreis in kleine Einzelteile dividiert wird und dadurch alle sinngebenden Zusammenhänge und Proportionen verloren gehen. Wir brauchen die Göttin, welche die Stücke wieder einsammelt und zusammenfügt zur Heilung des Ganzen. Unsere patriarchal-solar geprägte Gesellschaft führt uns sonst in immer grössere Isolation und Trennung. War das der Preis für die sogenannte Individuation? Haben wir das Ziel damit erreicht?

 



Aufnahmefähig

Dort wo Mond in unserem Horoskop steht, sind wir besonders weich und aufnahmefähig für die Energien und Schwingungen des entsprechenden Bereiches. Je nach Zeichen und Aspekten wird diese Fähigkeit individuell modifiziert. Empfangsfähig sein kann auf verschiedenen Ebenen gelebt werden: körperlich, emotional, mental, spirituell: Das kleine Kind trinkt Milch von der Brust der Mutter, eine Entsprechung des Prinzips auf Körperebene (wobei das Bedürfnis unabhängig vom Alter in Jahren sein kann); empfänglich sein für Kontakt, für (oft unbewusst) im Raum schwingende Emotionen, für nicht gesagte Worte, für Unausgesprochenes… Wenn die Fähigkeit auf diesen Ebenen bewusst genutzt wird, kann sie ein wertvolles therapeutisches Instrument werden und auch beruflich zum Einsatz kommen. Empfänglichkeit für spirituelle Einflüsse kann zum Schaden oder zum höchsten Segen gereichen. Je nach Schulungs- und Bewusstseinsgrad können die Mond-Potenziale entwickelt, differenziert und verfeinert werden. Die Verantwortung dafür liegt bei uns selbst.

 



Auf Empfang für magische Zonen

Mond ist wie eine Satellitenschüssel. So technisch das Bild sein mag, so treffend zeigt es uns die Fähigkeit, unsichtbare Wellen aus dem Kosmos aufzunehmen und weiterzuleiten. Auf welche Frequenzen wir unseren Empfang einstellen, das liegt in unserer Hand, so wie es uns Venus von Laussel schon seit Urzeiten zeigt. Wie alle planetaren Fähigkeiten will auch das Potenzial des Mondes in uns bewusst entwickelt werden. Kinder, naturgemäss dem Mondprinzip noch näher stehend, haben oft noch Zugang zu den astralen Welten. Durch die Konditionierung der Erwachsenenwelt geht diese Fähigkeit meist wieder verloren, kann aber später auf dem Wege des Bewusstseins wieder zurückgeholt und neu gefunden werden. Ein verfeinertes Mondbewusstsein ist der Schlüssel, welcher uns die magischen Tore zu den verlorenen Zauberwelten wieder öffnet.

 



Das Licht der Nacht

Während die Sonne im Patriarchat als Inbegriff des geistigen Bewusstseinslichtes betrachtet wurde und als solches ausschliesslich den Männern zugesprochen (obwohl deren Verhalten damit meist nicht korrespondierte), galt Mond als Vertreter der unbewussten Nachtseite und somit als „weiblich“. Bei Lichte betrachtet sind diese Zuordnungen rational nicht nachvollziehbar. Gerade der Mond ist es ja, der Licht ins Dunkel der Nacht bringt. Die Nacht weitet unseren Geist in die Unendlichkeit des Universums, sie öffnet uns für die unsichtbaren geistigen Welten. Wohingegen das grelle Licht der Sonne uns nur noch die materiellen Dinge des engen Alltagshorizontes sehen lässt. Die patriarchale Sonne hat unser Ego blind gemacht für alles Unsichtbare, Seelenhafte. Sie zieht unsere Sicht nach aussen: dem entspricht die veräusserlichte Weltanschauung der solaren Gesellschaft, was zur Entseelung und inneren Leere der modernen Welt geführt hat.

 



Sonnenblind

Sogenannt aufgeklärt vom Lichte der Vernunft, schauen wir verblendet von unserem materialistischen Fortschrittsglauben nur noch auf die Oberfläche der Dinge. Aussen ist was zählt. Sonne auf tiefster Stufe ist das Ego in seiner begrenzten Welt. Darum gilt sie in der vedischen Astrologie als „Übeltäter“. Mit seinem kleinen Tagesbewusstsein hat sich unser modernes Ich völlig abgekoppelt von der Wahrnehmung der Nachtweisheiten und der Sterne. Deren Botschaften fliessen uns meist nur noch über das Unterbewusstsein zu, durch Schlaf und Träume. Sogar die Astrologie schaut kaum mehr an den Himmel. Horoskope kommen heute aus dem Computer. Die Geheimnisse der Nacht gingen uns verloren. Mit dem Licht des Mondes können wir sie wieder beleuchten, es öffnet uns die Tore zur Transzendenz. Mond führt die Wahrnehmung nach innen und lenkt sie auf das materiell nicht Sichtbare. Mond erinnert uns an unsere seelische Heimat, an unsere göttliche Mutter.

 



Mond-Geist

Während das Patriarchat mit seiner unseligen Trennungsphilosophie Sonne und Mond strikte voneinander schied, die menschliche Bewusstseinsfähigkeit auf die männliche Ratio reduzierte, sie der Sonne zuordnete und im Gegenzug dem Mond alles Unbewusste überliess, hat die vedische Astrologie eine Spur zur einstigen Mondweisheit noch erhalten. Der Mond beinhaltet dort „Manas“ = Geist, der Strom des Bewusstseins, vergleichbar dem englischen mind oder lateinischen mens. Einstige Mondkönige wie der kretische Minos und der ägyptische Menes tragen diese Wortherkunft noch in ihrem Namen. Gemäss den Forschungen von Gerda Weiler führen alle diese Wörter zurück zur Sanskritwurzel mati-h mit dem Konsonantenstamm M.t, welcher in zahlreichen Göttinnennamen (Metis, Maat, Mut) und wohl auch im Wort Mater/Mutter enthalten ist und mit schöpferischer Weisheit verbunden wird.

 



Vom Ego zu Atma

Mond ist unser Nachtbewusstsein, sofern wir ihn entsprechend kultivieren und ihn nicht länger, so wie bisher, dem Unterbewusstsein überlassen. Sowohl individuell wie kollektiv sind wir aufgerufen, den Mond wieder zurückzuholen. Interessanterweise fand ich wiederholt das Märchenmotiv vom geraubten Mond, der von einem Mädchen gesucht und, mit vereinten Kräften, wieder befreit wird. Wir sind an einem Punkt angelangt, wo wir die Nacht bewusst wieder beschreiten müssen, wenn wir weiterkommen wollen. Erst in der Nacht kann sich uns die tiefere Bedeutung der Sonne offenbaren. In der vedischen Astrologie umfasst das Symbol der Sonne das gesamte Spektrum vom Ego (Übeltäter) bis zum Atman (höheres Selbst). Für diesen weiten Weg brauchen wir die Arche des Mondes. Wohl dringender denn je sind wir heute auf den Mond angewiesen, um durch ihn wieder zurückzufinden zu Atma, zum inneren geistigen Licht der Sonne.

 



Frau Sonne

Um uns der Sonne anzunähern, kann es hilfreich sein, sie in weiblicher Gestalt zu sehen. In vorpatriarchalen Zeiten gab es viele Sonnengöttinnen, z.B. die germanische Sunna, die keltische Sul, die griechische Helia, die indische Surya und Aditi, die hethitische Arinna, die arabische Atthar, u.s.w., ja sogar im Christentum wurde Maria oft mit einem Strahlenkranz dargestellt (vgl. Offenbarung 12,1). Oft wurden sie später vermännlicht. Es scheint jedoch, dass die Sonne in weiblicher Form weniger zerstörerische als vielmehr lebensschöpferische Qualitäten innehatte. So wie es der übergeordneten Kosmischen Göttin entspricht, der himmlischen Mutter, die Sonne und Mond als ihre Kinder hervorbringt.

 



Erleuchtete Jungfrau

Auf einer Wanderung in den Bergen der Innerschweiz fand ich einst unvermutet eine strahlend weisse Madonnenstatue. Sie stand lebensgross mitten in der Natur, am Wegrand auf einer Wiese, vor steil aufragenden Felsen. Als ich so vor ihr verweilte und sie auf mich wirken liess, leuchteten in mir plötzlich klar die Worte auf:  „Ich bin die unbefleckte Empfängnis“-
In diesem Augenblick erkannte ich die Bedeutung des Mondes in seiner reinsten Entsprechung: seine Fähigkeit, das höhere Selbst (Atma), welches selber formlos ist, in vollkommener Weise wiederzugeben und schöpferisch zu inkarnieren. Interessanterweise steht mein Mond im vedischen Horoskop im Zeichen Jungfrau! Seine geistige Aufgabe besteht darin, Spiritualität in der Materie zu empfangen und zu manifestieren. Auf diesem Wege können Wunderheilungen geschehen!

 



Kosmische Hochzeit

Wenn die Sonne in ihrem höchsten Symbolgehalt als das Licht unseres göttlichen Selbst gesehen wird, so kann Mond als „Transmitter“ betrachtet werden, um dieses abstrakte, gestaltlose Licht in eine menschliche Form zu leiten. Ohne Mond könnten wir keine Menschen werden. Ich sehe Mond als „seelische Inkarnationsschale“ für das Lebenslicht. Wir brauchen Sonne und Mond im Gleichgewicht. Auf der Erde haben wir Menschen die Aufgabe, die Verbindung zwischen oben und unten herzustellen, zwischen innen und aussen, Tag- und Nachtwelt.

Das astrologische Krebs-Signet als höchstes Zeichen im Jahresrad ist eine Einladung für dieses Gleichgewicht. Es kann als Vollmondstellung der Sommerzeit gesehen werden, als Symbol für die Heilige Hochzeit von Sonne und Mond. Sie stehen einander gegenüber und erkennen sich. Natürlich können wir auch andere Bilder assoziieren, z.B. weibliche Brüste, Schoss mit Eierstöcken, Eier im Nest, etc. Doch die beiden Himmelslichter im Hochzeitstanz, der auf seiner Bahn aufsteigende Mond und die absteigende Sonne (oder umgekehrt), das finde ich eine schöne, treffende Variante. Wenn beide sich vereinen, können sie schöpferische Lebenskraft entfalten und sich beidseitig in ihrer Entwicklung fördern. Und das ist eine Feier wert!

Also Frauen und Männer, nehmt euren Mond hervor und entdeckt mit ihm die Welt neu! Er führt euch sowohl zu den Sternen wie auch zum Strahlen eurer Sonne. Nehmt eure Lichter unter dem Scheffel hervor, lasst sie leuchten und freut euch aneinander!


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