Wenn Myome Schmerzen verursachen

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Beispiel einer Bauchspiegelung: Bildrechte: Frauenklinik Kantonsspital St.Gallen

Gebärmuttermyome die nicht stören, müssen weder behandelt noch operiert werden, denn diese bilden sich in der Zeit der Menopause von alleine zurück.

Gebärmuttermyome sind gutartige Geschwüre, die in der Muskulatur der Gebärmutter wachsen und bei jeder vierten Frau im gebärfähigen Alter vorkommen. In vereinzelten Fällen können Myome massive Störungen verursachen. Zu oft und zu schnell raten dann viele Frauenärzte zur Entfernung der Gebärmutter. Dabei bietet die Frauenklinik in St.Gallen seit wenigen Jahren eine schonende und, wo immer möglich, Organ erhaltende Operationsmethode an. Auch bei Frauen die keinen Kinderwunsch mehr haben.

 

Carmela Maggi

21:06:2012

 

Schlüsselloch-Chirurgie
Gebärmuttermyome die nicht stören, müssen weder behandelt noch operiert werden, denn diese bilden sich in der Zeit der Menopause von alleine zurück. Vorsicht gilt jedoch bei der Anwendung von Hormonpräparaten. Je nach Grösse und Lage können Myome bei vielen Frauen erhebliche Störungen wie Koliken, Wehenschmerzen, Übelkeit, Schmerzen durch den Druck auf Blase und Darm, Nieren- und Rückenschmerzen, zu starke Blutungen in der Menopause und vieles mehr verursachen.

Viele Frauenärzte verschreiben hier sehr schnell und oft mit Hartnäckigkeit zur Entfernung der Gebärmutter (Fachbegriff: Hysterektomie). Besonders bei Frauen in einem Alter, in dem der Kinderwunsch kein Thema mehr ist. Oft wird betroffenen Frauen Angst vor Krebs eingeredet, der sehr selten vorkommt.  Deshalb gilt es, genau hinzuschauen, ob die Hysterektomie im Falle des Myombefalls wirklich vonnöten oder sogar gewünscht ist.

Denn die Entfernung der Gebärmutter ist nicht immer die sicherste Methode, störende Myome loszuwerden, besonders wenn es nur wenige mit kleinem Umfang und die umliegenden Organe gesund sind. Die Entfernung der Gebärmutter ist für viele Frauen körperlich und seelisch oft nicht einfach zu verkraften, und zieht dann Hormontherapien und Behandlungen mit Psychopharmaka nach sich.

 

Minimal invasive Operationsmethode
Die Frauenklinik des Kantonsspitals St.Gallen unter der Leitung von René Horung sieht das ebenso, und macht heute in Absprache mit den Patientinnen sein Möglichstes, nur das Nötigste zu entfernen. Zudem bietet die Frauenklinik mit der neuen Schlüsselloch-Chirurgie, in Fachkreisen Laparoskopie oder Bauchspiegelung genannt, eine minimal-invasive Methode an, die auch bei anderen Frauenbeschwerden angewendet wird.

Bei der Laparoskopie werden mittels kleiner Schnitte, 2mm schmale Instrumente durch Bauchnabel und Bauchdecke eingeführt, nachdem dieser mit einem Gas (CO2) aufgeblasen wurde. Elektronische Geräte erlauben durch die Erhitzung Gewebes bei der Entfernung des Myoms einen kleinstmöglichen Blutverlust. Vorteile dieser Operationsmethode sind nicht nur die kleinen Narben, sondern auch die schnelle Erholung der operierten Frau nach dem Eingriff.

Schon nach 2-3 Tagen können die meisten Patientinnen die Pflegestation verlassen und zuhause die nötige Nacherholung von etwa 14 Tagen fortsetzen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten einer solchen Operation.

 

Risiken abwägen
Nachteile der Bauchspiegelung sind Schmerzen in den Rippen und der rechten Schulter, die das Restgas verursachen. Diese dauern jedoch nur wenige Tage an. Ebenso klärt das Spital die  Frau vor der Operation über nicht kalkulierbare Risiken auf, wie etwa die Begleiterscheinungen der Vollnarkose, eine unerwünschte Entfernung der Gebärmutter, falls diese bei der Operation zu stark blutet oder sichtlich erkrankt ist.

Auch die Verletzung anderer Organe kann beim Einführen der Instrumente vorkommen, die einen grösseren Bauchschnitt zur Folge haben könnten. Ebenfalls ist es von Vorteil, vor der Operation die Zyklustage auszurechnen und mit dem Arzt einen geeigneten Termin festzulegen. Eine Operation während der Periode ist ungünstig.
In jedem Fall lohnt es sich, genau abzuwägen, bevor eine Operation in Betracht gezogen wird. Im Zweifelsfall lohnt es sich, eine zweite Meinung einzuholen und Informationen über alternative Therapien einzuholen.


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