In Paarhaushalten alles beim Alten?

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Nicht ganz so wie anno dazumal (Quelle: Fotoalbum Ronald Stock)
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Ob er später mal den Haushalt komplett übernimmt?

Wer arbeitet wie viel in Schweizer Haushalten?
1. Mann Vollzeit, Frau Teilzeit 41.9%
2. Mann Vollzeit, Frau arbeitet nicht 24.4%
3. Beide Vollzeit 23.4%
4. Beide Teilzeit 3.9%
5. Mann arbeitet nicht, Frau Vollzeit 1.8%
6. Mann arbeitet nicht, Frau Teilzeit 1.6%
7. Mann Teilzeit, Frau Vollzeit 1.4%
8. Beide arbeiten nicht 1.2%
9. Mann Teilzeit, Frau arbeitet nicht 0.9%

Elternteile mit kleinen Kindern die beide Vollzeit arbeiten.
1. Portugal 68.9%
2. Rumänien 58.5%
3. Finnland 52.7%
4. Spanien 38.1%
5. Schweden 35.6%
6. Belgien 35.2%
7. Ungarn 32.3%
8. Italien 30.6%
10. Schweiz 8%
(Quelle: BfS)

Eine Studie des Bundesamtes für Statistik in Bern vergleicht die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Schweiz. Das Fazit: Aller Emanzipations- und Gleichstellungsanstrengungen zum Trotz, leben die meisten Paarhaushalte in der altgedienten Rollenverteilung von Mann und Frau.

 

Pressedienst/ Carmela Maggi

08:09:2009

 

Laut Studie arbeiten 42 Prozent der Schweizer Haushalte nach dem Modell, "Mann arbeitet Vollzeit, die Frau Teilzeit". Die Umkehrung dagegen findet nur selten statt. Lediglich 1,4 Prozent der Männer arbeiten im Teilpensum, während die Frau Vollzeit arbeitet. Rund jede vierte Frau geht keiner Erwerbsarbeit nach.

Der Vergleich mit anderen europäischen Ländern zeigt, dass die Schweiz sich gemeinsam mit den Niederlanden in punkto Emanzipation am langsamsten bewegt. Dort leben 45 Prozent der Haushalte nach dem Prinzip "Mann Vollzeit - Frau Teilzeit".
Während in der Schweiz lediglich 8  und in den Niederlanden 15 Prozent der Paare beide Vollzeit arbeiten, leben beispielsweise in Portugal 68 Prozent, in Finnland 52 Prozent und in Spanien 38 Prozent der Paarhaushalte nach diesem Rollenmodell.

Eine Frage des Wohlstands? Der Europa-Vergleich zeigt, dass sich die Schweizer Frauen stärker anpassen, wenn sie Kinder bekommen. Nur jede zehnte Mutter hat einen Vollzeitjob, während bei der Hälfte der kinderlosen Paare beide Vollzeit arbeiten. Anders sieht es in ärmeren Ländern aus: In Portugal und Rumänien etwa arbeiten über 50 Prozent der Mütter mit kleinen Kindern 100 Prozent.

Gründe für die immer noch unausgeglichene Rollenverteilung in der Schweiz können die Steuerprogression, Doppelbelastung durch zusätzliche Kosten für die Kinderbetreuung und die steigende Arbeitslosigkeit sein. Gerade in diesen Zeiten werden Männer, die nicht bereit sind Vollzeit zu arbeiten, schnell abgestempelt. Viele Firmen haben kein Verständnis für Väter, die sich Zeit für die Familie nehmen wollen.

(Quelle: sda)


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