Rebecca, Liebesgeschichte und Krimi zugleich

Kulturtipp

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Schreibt kompetent und engagiert über Kulturelles: Elke Baliarda.
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Ein buntes Potpourri an Charakteren und Emotionen ist die neuste Produktion des Theaters SG.

Weiterer Ablauf der Geschichte

Maxim de Winter bemerkt nicht, welchem ungeheuren Druck er seine junge Frau Aussetzt.

Dadurch wird die Ehe auf eine harte Probe gestellt, zumal ein dunkles Geheimnis, das über Manderley liegt, beinahe greifbar ist. Die Umstände des Todes von Rebecca sind mysteriös und sorgen für eine turbulente Zeit.

Doch am Ende siegt die Liebe, „Ich“ lernt sich zu behaupten, ist selbst überrascht, was in ihr steckt und wird eine starke junge Frau, die ihr Leben nun selbst in die Hand nimmt. Auch Maxim lernt an ihrer Seite wieder vorbehaltlos zu lieben und befreit sich dadurch von der Vergangenheit.

Vor fünf Jahren im Raimund Theater in Wien uraufgeführt, erlebt das Musical „Rebecca“ von Michael Kunze und Sylvester Levay derzeit seine erfolgreiche Schweizer Erstaufführung im Theater St. Gallen, Francesca Zambello hat eine Produktion für das breite Publikum inszeniert.

 

Elke Baliarda

01:11:2011

 

1938 schrieb Daphne du Maurier den Roman „Rebecca“, der dem Musical als Vorlage diente   und der auch von Alfred Hitchcock erfolgreich verfilmt wurde Zu dem aktuellen Musical in zwei Akten lieferte der Schriftsteller, Liedertexter und Librettist Michael Kunzes   Buch und   Liedertexte. Verantwortlich für Musik und Orchestrierung: der gebürtige Ungar Sylvester Levay.

 

Dieses Topzweiergespann ist übrigens auch Schöpfer des Erfolgsstücks „ Elisabeth “   „Rebecca“, eine grosse Liebesgeschichte, ein Krimi auch und mit schauerlichen Geheimnissen verbunden, nimmt ihren Anfang. Rein zufällig treffen in der Empfangshalle eines Grandhotels in Monte Carlo zwei Menschen auf einander. Die junge Gesellschafterin aus einfachen Verhältnissen („Ich“, dargestellt von Lisa Antoni)) und Thomas Borchert, in der Rolle des reifen englischen Adeligen Maxim de Winter, Herr von Manderley.

 

Beidseits Liebe auf den ersten Blick, zögert Maxim nicht lange und heiratet „Ich“ vom Fleck weg und führt sie zu sich heim nach Manderly. 

 

Und schon tauchen die ersten Schwierigkeiten auf, für die junge Frau kein einfaches Unterfangen, da auf dem Anwesen  noch immer der Geist Rebeccas, der verstorbenen ersten Frau des Hausherrn Maxims herrscht, was die Haushälterin Mrs Danvers immer wieder betont.  

 

Das Bühnenbild, beziehungsweise die zahlreichen, ausgenommen das erste, im Entree des Grandhotels, mischen   die Spannung fantastisch auf, die sich durchs Stück hindurch zieht. Peter J. Devison hat da ganze Arbeit geleistet. Auch die Kostüme entworfen von Birgit Hutter, im Stil der 20/30er Jahre, fügen sich geschmackvoll in die Handlung ein.

Während anderenorts eine Musical-Band-Besetzung im Graben sitzt, ist es in St. Gallen ein ganzes Sinfonieorchester zur Stelle, etwas Einmaliges, was sowohl von den Mitwirkenden als auch von den Besuchern   sehr geschätzt wird. Die musikalische Leitung hat Koen Schoots, der in der St. Galler Musicalszene kein Unbekannter ist.  

Lisa Antoni, in der Rolle der „Ich“, gelingt es, die Frische und die mädchenhafte Natürlichkeit herüber zu bringen. Mary Hakvoort ist eine umwerfende Mrs. Denver. Ihr Rebecca-Song zum Beispiel  geht unter die Haut.

Thomas Borchert, der sich sozusagen einen Stammplatz in Sachen Hauptrollen der St. Galler Musicalszene erworben hat, ist ein souveräner Maxim de Winter Isabel Dörfler als temperamentvolle Mrs Van Hopper und Kerstin Ibald bei der Premiere als Beatrice beeindrucken und gewinnen schnell die Sympathie des Publikums.

 

Hervorragend auch Oliver Heim, der in der Rolle des verwirrten Ben die Herzen der Besucher bewegt.   Rebecca spricht ein breites Publikum an. Die Quittung: lang anhaltender Applaus am Premierenabend und Standing Ovations.  

 

Nächste Vorstellungen:   Die, 8. Nov. 19.30,   Fr. 11. Nov. 19.30, Sa, 12. Nov. 19.30, Die, 15. Nov, 19.30 Noch bis Juni 2012 ist Rebecca im Theater St. Gallen zu hören und zu sehen, danach reist das Musical weiter an den Broadway in New York.


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