Gossauer Frauennetz politisch unterwegs

31:10:2013

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Logo Pilotprojekt "Abenteuer Politik".
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Nationalrätinnen im Gespräch, von links Lucrezia Meier-Schatz, Kathrin Hilber, Christa Markwalder, Yvonne Gilli.

Das vierjährige Pilotprojekt "Abenteuer Politik - Staatskundeunterricht für Frauen" des Frauennetz Gossau ist ein spannendes Bildungsprogramm mit Events an verschiedenen Orten. Es wird unterstützt von der Stadt Gossau, dem Kanton St. Gallen, der Raiffeisenbank Gossau-Niederwil, allen Gossauer Parteien, interessierten Wirtschaftsfrauen und den Frauenorganisationen von Gossau.

www.frauennetzgossau.ch.    

In Begleitung von Kathrin Hilber, ehemalige Regierungsrätin des Kantons St. Gallen, machten sich 100 interessierte Frauennetzlerinnen dieser Tage auf die Reise nach Bern. Begrüsst und begleitet wurden die Frauen von Mitgliedern der Projektgruppe "Abenteuer Politik".

 

Jolanda Huber

 

Während Brigitte Hollenstein, Präsidentin Frauennetz Gossau, das "rollende Klassenzimmer" erklärte, sprach Kathrin Hilber über Aufgabe und Rolle der Politik und die Entwicklung der Schweiz von 1803 an. Damals stiess St. Gallen zusammen mit anderen Kantonen zur Eidgenossenschaft. Die Konturen der Schweiz entstanden. Als weiteres wichtige Datum nannte Frau Hilber 1848, als die Bundesverfassung verankert wurde und sich die Parteienlandschaft zu entwickeln begann. Das heutige Zusammenspiel im Parlament findet die ehemalige National- und Regierungsrätin durchdacht, komplex und spannend.

In Bern angekommen, erkundigte die eine Gruppe Frauen die Hauptstadt, während die andere von der Bundeshausführerin in Empfang genommen wurde. Diese begann mit ihren Ausführungen in der Kuppelhalle, die mit der grossen Statue der drei Eidgenossen, Glasfenstern und Reliefs geschmückt ist, und zwar im Jahr 1848, als der Staatenbund Bern zur Hauptstadt und zum Bau des Bundeshauses bestimmte. Diesen Auftrag erhielt der St. Galler Hans Auer 1885.

Im Ständeratsaal beeindruckte die Frauen das Wandfresko einer original stattgefundenen Landsgemeinde, der riesige von Luzern gespendete Kronleuchter und die in Handarbeit hergestellten St. Galler Vorhänge.

Beim bekannten Bild von Charles Giron "Wiege der Eidgenossenschaft" im Nationalratsaal mit den Mythen und dem Urnersee wies die Führerin auf einen in Wolken schwebenden Engel mit Olivenzweig und einen Fisch auf einem Felsvorsprung hin. Die Nischenfigur Tell verkörpere Freiheit und jene Figur von Frau Stauffacher stehe für die Idee des Zusammensitzens der drei Urkantone.

Während einer Stunde stellten sich die Nationalrätinnen Barbara Gysi SP, Lucrezia Meier-Schatz CVP Verena Herzog SVP, Claudia Friedl SP, Yvonne Gilli Grüne und Christa Markwalder FDP für eine Informationsrunde zur Verfügung. Frau Hilber befragte sie über die Stimmung an ihrem 1. Arbeitstag im Bundeshaus, ihren Alltag/ihre grösste Herausforderung, ihren persönlichen Umgang mit der politischen Belastung und ihren politischen Rat an die Gossauer Frauen. Die Nationalrätinnen zeigten Begeisterung und Überzeugungskraft für ihre vielfältige und anspruchsvolle Tätigkeit, Interesse an den Menschen und Flexibilität.

Nach über drei Stunden Bundeshaus-, resp. Berner Altstadtluft, wechselten sich die zwei Frauengruppe mit ihrem Programm ab, um später zusammen dem Beleuchtungsspektakel des Bundeshauses beizuwohnen und gutgelaunt und informiert die Rückreise anzutreten.


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