Die Sonderbriefmarken-Gestalterin

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Corinne Bromundt - was sie anfasst, wird zum Erfolg.
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Die Sonderbriefmarke zum Internationalen Jahr der Biodiversität.

„Der Bär ist für mich immer am Donnerstagabend ein Thema. Dann bekomme ich ein Mail von der Stadtredaktion mit einem Spruch und einer thematischen Vorstellung für die Bärenzeichnung. Bis Freitagnachmittag liefere ich die Zeichnung druckfertig ab." 
Corinne Bromundt.

Die St. Galler Illustratorin Corinne Bromundt hat die neue Sonderbriefmarke zum internationalen Jahr der Biodiversität gestaltet. Die Grafikerin schaffte es auf einem Miniformat von 2,3 X 2,7 cm zwei Ziegen, einen Berg und eine Blumenwiese sowie den Taxwert von 85 Rp, den Aufdruck Helvetia und den Titel „Internationales Jahr der Biodiversität“ in zwei Sprachen zu verpacken. Aber nicht nur das,: Corinne Bromundt ist auch die Bärengestalterin im St. Galler Tagblatt.

 

Elke Baliarda

20:05:2010

 

Corinne Bromundt ist in St. Gallen geboren und aufgewachsen. Nach der Schulzeit besuchte sie die Fachklasse für Grafik an der Schule für Gestaltung und erhielt das Abschluss-Diplom. Darauf folgten drei Jahre praktische Tätigkeit in einem Grafikatelier in Zürich. 1994 machte sich Corinne Bromundt selbständig. Und seither führt sie ein eigenes Atelier an der Wildeggstrasse in St. Gallen.


Sing- und Lesebücher

Gleich am Anfang konnte sie mit einem tollen Auftrag starten, und zwar mit der Illustration des Schweizer Singbuches „Sing mit“, einem Lehrmittel für die Unterstufe. Nach und nach kamen Aufträge von Zeitschriften wie „K-Tipp“ und „Natürlich“. Weitere Buchprojekte folgten, so das „Schweizer Lesebuch“ für das 4., 5. und 6. Schuljahr. Eine neue Arbeit steht an. Demnächst soll „Sing mit“ überarbeitet werden. Manche Lieder werden aussortiert, neue kommen hinzu und das ganze Buch wird den Unterrichtsmethoden von heute angepasst..

Seit acht Jahren ist für die Grafikerin die Karikatur „der Bär“ zum wöchentlichen Fixpunkt in Zusammenarbeit mit der Stadtredaktion des St. Galler Tagblatts geworden.


Die Karikatur

„Der Bär ist für mich immer am Donnerstagabend ein Thema. Dann bekomme ich ein Mail von der Stadtredaktion mit einem Spruch und einer thematischen Vorstellung für die Bärenzeichnung. Bis Freitagnachmittag liefere ich die Zeichnung druckfertig ab“, sagt Corinne Bromundt. Manchmal gebe es Rücksprachen mit der Redaktion wegen der Bildidee zum Spruch. Immer wieder sei sie aber ganz frei ein Thema in eigener Interpretation umzusetzen. Die Bärenzeichnung erscheint seit acht Jahren in jeder Samstag-Ausgabe der St. Galler Tagblatts, mit zwei Ausnahmen.

„Ab und zu gibt es Reaktionen. Besonders gefreut hat es mich, als sich einer unserer Stadträte für die Bärenzeichnungen interessierte und prompt einige Zeichnungen käuflich erwarb.“


Die Briefmarke

Die Philatelie lädt zur Gestaltung einer Briefmarke jeweils mehrere Gestaltungsbüros zu einem Wettbewerb ein. Corinne Bromundt wurde schon viermal um die Teilnahme angefragt. Dieses Mal hat es mit der Realisierung des Entwurfes geklappt. Zur Gestaltung der Briefmarke gehört auch die Gestaltung des Ersttagsstempels und des Ersttagscouverts.

Der Auftraggeber für die Briefmarke war das Bundesamt für Landwirtschaft. Dieses Amt hat festgelegt, dass die vom Aussterben bedrohte Pfauenziege das Sujet der Briefmarke sein sollte. Für die Gestaltung galt die Auflage, dass ein Jungtier und ein Muttertier abgebildet sein sollten. Weiter sollte erkennbar sein, dass diese Ziege auf Magerwiesen in Bergregionen lebt und sich u.a. vom Gebüsch ernährt.


Corinne Bromundt hat den Aspekt der Biodiversität gestalterisch so umgesetzt, dass sie einen Teil der Zeichnung im Skizzenstadium gelassen hat, andere Partien des Bildes aber sind fertig ausgestaltet. Gesamthaft symbolisiert dies den Kreislauf und die gegenseitige Einflussnahme der Prozesse in der Natur. „Die Zusammenarbeit mit der Mitarbeiterin der Philatelie war sehr informativ, ich erfuhr viel Neues über die Schwerpunkte der Briefmarkensammler, deren Bedürfnisse ebenfalls berücksichtigt werden sollten.

Die Vorstellung des Motivs wurde begleitet von einer Begegnung mit Bundespräsidentin Doris Leuthard, die das Motiv der Öffentlichkeit präsentierte. Das war für mich ein besonderer Höhepunkt als Abschluss meines Auftrages“, freut sich Corinne Bromundt.


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