Kinder verstehen mit Händen, Füssen und Herz

05:12:2014

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St. Galler Forum feierte 20 Jahre Weiterbildung für Eltern und Erziehungsbeauftragte
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Feuerwerk von Ping-Pong Bällen

Weitere Informationen über die Elternbildung des Kantons St. Gallen finden Sie hier.   

"Born to be wild" und "Born to be mild" standen im Fokus des St. Galler Forums 2014. Die Fachstelle Elternbildung des Kantons St. Gallen hatte das 20 Jahre Jubiläum in Zusammenarbeit mit Kinder- und Jugendhilfe St. Gallen, Pflegekinder-Aktion St. Gallen und Pro Juventute Kanton St. Gallen in Gossau organisiert.

 

Jolanda Huber

 

Während der Kinder- und Jugendarzt, Wissenschaftler und Autor Dr. Herbert Renz-Polster die historisch begründeten Bedingungen in der kindlichen Entwicklung beleuchtete, zeigte Maya Onken, Geschäftsführerin Onken Academy und Dozentin für Kommunikation, Psychologie und systematisches Coaching, Modelle zur Konfliktbewältigung auf. Die Teilnehmenden des St. Galler Forums konnten den Fürstenlandsaal auf dem roten Teppich betreten. Dies, weil sie als Helden in ihren Familien, so meinte die charmante Tagesmoderatorin Mona Vetsch, fast täglich kleine Welten retten würden.

 

Die 20jährige Erfolgsgeschichte

des St. Galler Forums würdigte Markus Schwager, Leiter Abteilung Elternbildung des Kantons St. Gallen. Von Energie und Tatendrang und konstruktiver Zusammenarbeit mit den Eltern sprach Stefan Kölliker, Regierungsrat und Vorsteher Bildungsdepartement des Kantons St. Gallen. Urs Blaser, Stadtrat und Schulpräsident der Stadt Gossau, wand den Organisatoren ein Kränzchen und verteilte einen Apéritif, um mit den Teilnehmenden auf das Erfolgsmodell St. Galler Forum anzustossen.

 

Rockäppchen und der böse Rolf

Am Flügel stimmte Roman Rutishauser, Musikatelier Herisau, begleitet von sechs jungen Solistinnen die Teilnehmenden mit einer Eigenkomposition "Born to be wild" auf das Tagungsthema ein. Er zog das Publikum  mit groovyigen Songs und interessanten Gedankengängen, wie z.B. zu Ping-Pong-Bällen, in den Bann.

 

Beziehung und sicherer Rahmen

Dr. Herbert Renz fragte die anwesenden Eltern und Erziehungsbeauftragten: "Wieviel Nähe braucht der Mensch?" Er erklärte, Nähe stärke das Urvertrauen des Kindes und aktiviere das Bindungssystem. Grundlegende Kompetenzen, wie mit sich und mit anderen klar zu kommen, würden die Kinder mit Händen, Füssen und Herzen lernen. Genau so fänden sie auch die Stärke und Kreativität, um bei Widerständen ihren Weg gehen zu können. Sie bräuchten Eltern, die ihnen das Gerüst zur Entfaltung liefern, die Brücken schlagen und die freudige Dinge mit Begeisterung mit ihnen teilen, ihnen aber vor allem einen sicheren Rahmen, einen Raum zur Selbstbewährung bieten. Das Wunder der Selbstwirksamkeit liege einzig in den Händen der Kinder.

 

Lochkartenmodell und Co.

Humorvoll leitete Mona Vetsch über zum Referat "Born to be mild" von Maya Onken. Die Erziehungsberaterin offerierte ein "Ideenbuffet" von Kommunikationshilfen. Provokativ meinte sie: "Sie sind ein Muster, eine Lochkarte. Gewisse Reize gehen durch diese Lochkarte, andere nicht. Was ankommt ist Wirklichkeit." Respekt und Wertschätzung der eigenen und anderer Lochkarten sei ein Muss.  Mit der "Bedürfnisbrille" zuhören, bedeute, eine Liebeserklärung auszusprechen und eine Schatztruhe zu füllen. Maya Onken empfahl, die Regeln des Hauses mit Geschichten zu erklären und Phantasie zu nutzen. Zu sprechen kam sie auch auf die Ohren nach dem Modell von Schulz von Thun. Es gelte also, im Sinn von "Born to be mild", weise zu reagieren und zu versöhnen.

 

Die Diskussionen auf dem Palaverplatz zeigten, dass sich die Teilnehmenden durch die Referate bestärkt fühlten und für die Inputs dankbar waren. Die Rockäppchen und der böse Rolf entliessen das Publikum mit poppigen Songs und einem Feuerwerk von Ping-Pong Bällen.

 






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