Vaterschaftsurlaub auch nach dem Nein des Ständerates ein Thema

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Mehr und mehr Väter wollen mehr Zeit für ihre Kinder.
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Roger Nordmann, Nationalrat VD.

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"Der Vaterschaftsurlaub bleibt ein unerlässliches Projekt im Hinblick auf eine moderne, zukunftsträchtige Familienpolitik – trotz der Ablehnung meines Vorstosses durch den Ständerat", erklärt Nationalrat Roger Nordmann. Die SP wurde von vielen nicht unterstützt, die selber grosse Wahlversprechen in der Familienpolitik gemacht hatten.

 

SP Schweiz

21:12:2007

 

Diese Personen stehen nun in der Pflicht, sinnvolle Vorschläge zu erarbeiten, damit sich die Väter ab den ersten Lebensmonaten der Kinder vermehrt in die Familie einbringen können.

Die Motion Nordmann war offen formuliert und verlangte einen Urlaub von «einigen Wochen» für die Väter nach dem Modell der Mutterschaftsversicherung. Wegen dem wachsenden Druck im Beruf haben heute die meisten Väter kaum noch Zeit für die Familie. Der Vaterschaftsurlaub hätte ein willkommenes Gegengewicht zu dieser Entwicklung gesetzt.

Abgelehnt wurde auch ein Vorstoss von Maria Roth-Bernasconi für eine aktive Teilnahme der Schweiz an der Kampagne des Europarates gegen Gewalt an Frauen. Die SP bedauert, dass sich der Bund bei der europäischen Kampagne gegen Gewalt an Frauen nicht beteiligen muss. Der Nationalrat hatte bereits ja gesagt, im Gegenteil zum Bundesrat. Der Bundesrat hätte auch die Massnahmen beurteilen sollen, die er auf nationaler Ebene in diesem Bereich bereits getroffen hat, und gleichzeitig allfällige Lücken erkennen und durch einen nationalen Aktionsplan füllen sollen.

Auch die Ablehnung des Vorstosses von Susanne Leutenegger Oberholzer für einen Massnahmenplan zur Durchsetzung der Gleichstellung ist ärgerlich. Auch diese Idee wurde vom Nationalrat im Frühjahr akzeptiert. Die Verfassung gewährleistet zwar die Gleichstellung von Frau und Mann. Aber die reale Bilanz der Gleichstellung ist ernüchternd: Die Frauenlöhne liegen noch immer 20 Prozent tiefer, und die Frauen sind in den Spitzenpositionen der Wirtschaft kaum vertreten. Dies führte auch zu einem markant schlechten Rang in der Ländervergleichsstudie des WEF.

Anlass zur Freude bietet aber nach wie vor, dass die Frauen im Bundesrat nun quasi paritätisch vertreten sind. Die SP hofft, dass die Gleichstellungsanliegen mit der neuen Bundesrätin, die sich öffentlich für Massnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf geäussert hat, ernster genommen werden.


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