Die weibliche Lust zu kandidieren

Damenwahl 2011

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Immer weniger Frauen stellen sich dem Wahlkampf. Kämpfen wir für eine Damenwahl 2011!
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Weibliche Kultur tut der Politik nur gut.

Wegweisende Damen- oder Nicht-Damenwahl
Die Kantonsratswahlen im Kanton Zürich können uns Wegweiser sein und aufzeigen, wo es politisch lang gehen wird. Es lohnt sich darum, über die Grenzen zu schauen. Es soll aber nicht nur der Frauenanteil bei den Kandidierenden und die Anzahl der gewählten Frauen  verglichen, sondern auch der Stand der Bürgerlich demokratischen Partei BDP im Auge behalten werden.


Die BDP ist aus unzufriedenen SVP-Vertretern heraus entstanden und die neue "Heimat" unserer Ostschweizer Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf. Kann diese Partei gute Resultate erzielen, wird eine Wiederwahl Eveline Widmer-Schlumpfs möglich, insbesondere auch, weil die Bundesrätin beim Volk äusserst beliebt ist, in weiten Kreisen Anerkennung erntet und immer hervorragende Arbeit leistete.


Beispiel Bern
In Bern hat Adrian Amstutz von der SVP am 5. März der ebenfalls kandidierenden SP-Vertreterin Ursula Wyss den Regierungssitz abgeluchst. Im Nationalrat rückt ein weiterer SVP-Vertreter nach. Vergessen wir nicht, dass die BDP im Kanton Bern stark ist und aus zahlreichen ehemaligen SVP-Mitgliedern, aufgrund des Frustes um Widmer-Schlumpfs Wahl und Blochers Abwahl, entstand. Die Zeichen sind damit gesetzt. Noch immer aber haben wir die WAHL!!!

So oder so: Stehen wir unsere Frau! Kandidieren wir! Unterstützen wir als Wählerinnen fähige Kandidatinnen. Ebnen wir einander den weiteren politischen Weg - den Weg in eine weiblichere Zukunft!


Hier finden Sie die Wahlprognosen!

Die Lust der Frauen am Kandidieren schwindet. Der Anteil bei Kantonsratswahlen geht seit fünfzehn Jahren sogar zurück. Ein Blick auf die bevorstehenden Wahlen im Kanton Zürich zeigt dies auf.

 

Cornelia Forrer

08:03:2011

 

Nach 40 Jahren Frauenstimmrecht scheinen wir die Gleichberechtigung erreicht zu haben. Das letzte Jahr wird gar als Frauenjahr in die Geschichte eingehen. Nahmen die Frauen 2010 doch nicht bloss ihren ihnen zustehenden Platz an Vertretung im Bundesrat ein, nein Frauen amteten auch erfolgreich als Ständerats- und Nationalratspräsidentinnen.

Nur drei von zehn sind weiblich
Der knappe Anteil an Kantonsvertreterinnen liegt bei 30 Prozent und dürfte sich auch künftig nicht ändern. Im Regierungsrat sind nur zwei von sieben Mitgliedern  weiblich. 1720 Personen treten am 3. April in Zürich zur Wahl für 180 Kantonsratssitze an. Mit 34 Prozent ist der Frauenanteil so tief wie seit zwanzig Jahren nicht mehr.


Bis 1995 war der Anteil an Kandidatinnen bei Kantonswahlen  kontinuierlich auf 38 Prozent gestiegen. Seitdem ist er aber ständig rückläufig. Wie bei früheren Wahlen schon, sind die „Grünen“ mit 49 Prozent Kandidatinnen, die frauenfreundlichste Partei, gefolgt von SP, CVP, FDP und dem Schlusslicht SVP mit nur 22 Prozent Kandidatinnen.


Die Extreme der Neu- und Kleinparteien

Die „Piraten“ sind männlich und kommen ganz ohne Kandidatinnen aus. Die nur in Uster antretende Europäische Reformpartei (ERP) stellt mit sechs Frauen einen 50-Prozent-Frauenanteil bei den Kandidierenden.


Michael Gregr, Piratenpräsident der Zürcher Sektion, bedauert, dass keine Kandidatinnen sich fanden, und erklärt, dass die Mitglieder halt aus der Informatikbranche stammten, die halt nun einmal männlich geprägt sei und mit einem Durchschnittsalter von 33 Jahren die jüngsten Kandidaten stelle.


Sind es damit die jungen Frauen, die die Lust am Politisieren noch nicht gepackt hat? Halten die jungen Frauen die Politik etwa nicht für wichtig  und glänzen sie mit  Desinteresse und Wahlabstinenz? Hoffen wir, dass es nicht so ist.

Sozialdemokraten und Grünliberale weisen am Beispiel von Zürich die jüngsten Kandidierenden auf. Das Durchschnittsalter der Grünen, der FDP- und CVP-Vertreter liegt bei Mitte 40, während die ERP-Kandidierenden und die Schweizer Demokraten schon weit in der zweiten Lebenshälfte stehen.


Je östlicher, desto weiblicher die Kandidierenden

Nach Wahlkreisen betrachtet, stammen die jüngsten Kandidierenden aus der Stadt Winterthur und den Zürcher Kreisen 4 und 5. Um 48 Jahre sind die Kandidaten aus Pfäffikon und Affoltern. Der Frauenanteil ist in den Kreisen 7 und 8 am höchsten und im Bezirk Horgen am tiefsten.

Als die Listennummern von der Glücksfee ausgelost wurden, zog sie für die neu kandidierende BDP die Glücksnummer 13. Wünschen wir dieser Partei viel Erfolg, auf dass die Stellung der Ostschweizer Bundesrätin, Eveline Widmer-Schlumpf, in Zürich und überall gesichert werde.


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