Wasser, ein Menschenrecht für alle

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Wasser: Ohne geht gar nichts.
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Schreibt für ostschweizerinnen: Elke Baliarda.

Wasser für alle

So heisst eine sehenswerte Ausstellung im Naturmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32, die bis zum 20. März 2011 dauert. Eingebettet in die Ausstellung ist ein reichhaltiges Begleitprogramm. Besonders zu erwähnen sind: Konflikstoff Wasser – stehen uns Wasserkriege bevor?“ ein Vortrag mit Prof. Kurt Spilmann am 9. Dezember 2010 um 19 Uhr und „Wasser - das Kapital der Schweiz“, ein Vortrag von Prof. Rolf Weingart am 15. Dezember 2010 um 19 Uhr.

Die Landwirtschaft ist stark vom Wasser abhängig. Das bemerkt man aber nicht direkt in einem so wasserreichen Land wie die Schweiz es darstellt. Global betrachtet sieht man jedoch, dass die Landwirtschaft einen grossen Teil der Trinkwasservorräte verbraucht, in gewissen Ländern etwa in vielen Entwicklungsländern können dies bis zu 70 Prozent und mehr sein.

 

Elke Baliarda

03:12:2010

 

Wasser ist eine endliche Ressource, die verschieden genutzt wird: als Trinkwasser, zum Waschen und Abwaschen, für die Körperpflege, zur Bewässerung der Kulturen, als Prozesswasser in der Industrie und zur Stromgewinnung. Durch solche verschiedenen Aktivitäten wird Wasser jedoch verschmutzt und ist ohne fachgerechte Aufbereitung als Trinkwasser nicht mehr geniessbar.

 

Virtuelles Wasser

Wasser ist ein Element, das sich im grossen, sensiblen Kreislauf bewegt. Darum ist es wichtig, die globalen Zusammenhänge zu erkennen und nicht nur diejenigen vor der eigenen Haustür.

Da geht es global um das so genannte „virtuelle Wasser“. Der Begriff „virtuelles Wasser wurde 1998 von Tony Allan, Geograf an der London School of Oriental and Afrikan Studies und am King’s Collage in London geprägt Als virtuelles Wasser wird die Gesamtmenge des Wassers bezeichnet, die für die Produktion eines Gutes verwendet wird. Dieses Wasser ist im Endprodukt meist nicht mehr sichtbar, daher die Bezeichnung „virtuelles“ oder auch „verstecktes“ Wasser.

Es ist deshalb äusserst fragwürdig, Produkte von weither zu importieren, wie Tomaten aus Spanien, Erdbeeren aus Südafrika und  Rindfleisch aus Argentinien. Beispielsweise benötigt man für die Herstellung von 1 kg Rindfleisch rund 16'000 Liter Wasser, das dann an den Produktionsorten .fehlt. Darum ist es sinnvoll, regionale und saisonale Produkte zu konsumieren, weil dadurch die grossen virtuellen Wassertransporte wegfallen.

 

Eine weitere Massnahme ist das Anbauen von eigenem Futtermittel und das Verzichten von Kraftmittelimporten aus dem Ausland. Ferner sollten möglichst wenig Pflanzenschutzmittel verwenden werden, da dieses ja auch ins Grundwasser .gelangt. Das Selbe gilt für die Gülle, die nur zu bestimmten Zeiten und witterungsbedingt ausgebracht werden darf.

 

Nachhaltige Wassernutzung

Trinkwasser ist ein limitierter Rohstoff. Deshalb muss man auch in der Schweiz sorgfältig damit umgehen, damit es gleichermassen auch für spätere Generationen zur Verfügung steht. Dies betrifft die Grundwasserreserven genauso wie die Fliessgewässer.

Und wenn sich das Klima weiter erwärmt, können Hitzesommer wie 2003 vermehrt auftreten, kann es könnte dabei lokal zu Trockenperioden kommen, in denen das Wasser nicht mehr ausreichend vorhanden ist und daher rationiert werden muss.

 

In der Schweiz werden pro Person und Tag rund 160 Liter Wasser verbraucht. Rechnet man zusätzlich das Wasser aus den täglich verwendeten Produkten dazu, so steigt der Verbrauch auf 400 Liter und wird zusätzlich das virtuelle Wasser berücksichtigt, steigt die Menge auf das Zehnfache.

Umgekehrt ist Trinkwasser bei uns relativ billig, so zahlen wir für 1000 Liter bestes Trinkwasser nur etwa anderthalb Franken. In einem Entwicklungsland wie Mali kostet dieselbe Menge das Zehnfache, bei viel tieferen Einkommen. Unsere Wasserpreise zeigen wenig von der Kostbarkeit dieses „weissen Goldes“.


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