Die Weiber fasnächteln unter sich …

Frauenbräuche

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Traditionelle Frauenmasken gibt es an fast jeder Fasnacht in der Schweiz.
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An der Fasnacht sind die Frauen auch gern mal unter sich.

Dann kann es ja los gehen. Finden Sie nachfolgend Tipps, wo was los ist!

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Büttenreden leicht gemacht. Finden Sie hier einige Tipps, Tricks und Anregungen für Ihre Fasnachtsansprache!


Büttenreden-Tipps und Tricks


Die Kölnerinnen feierten schon früh ihre Weiberfasnacht.

Kölner Weiberfasnacht

Urteil für das Abschneiden des Schlipses an der Weiberfasnacht.

Die Weiberfasnacht hat Tradition. Frauen feierten schon früher gern mit Ihresgleichen. Gerade in der Ostschweiz, wo die Männer die Fasnacht in dekorierten Bars mit leicht bekleideten Damen geniessen, fasnächteln Frauen beim „Damenkränzchen“ gerne für sich.

 

Cornelia Forrer

03:03:2011

 

Die Vorfeiern des Karnevals begannen einst mit der Weiberfasnacht am schmutzigen Donnerstag. Frauen und Mädchen rissen sich dabei nach altem Brauche die Haube vom Haupt. Man nannte diesen Brauch „Mötzenbestohl“. In Köln bewegte sich der Bellegeck, mit vielen Schellen behängt, in den Strassen herum.

In Bonn feierten die „Beueler Wäscherinnen“ die Weiberfasnacht. Dafür ruhte für einen Tag lang die ganze Arbeit in den Wäschereien. Als sich 1824 die Beueler Wäscherinnen zum „Alten Damenkomitee“ zusammenschlossen, um die Teilnahme am männlichen Fasnachtstreiben zu erfechten, nahmen andernorts die Frauen noch viele Jahrzehnte Randstellungen ein. Im besten Falle durften sie sich an einer Vorfeier beteiligen.

In Bonn aber ist die Weiberfasnacht die grösste Attraktion. Noch heute stürmt nach einem grossen Weiberfasnachtsumzug die Beueler Wäscheprinzessin mit ihrem Damenkomitee das Beueler Rathaus und übernimmt symbolisch die Macht über die Stadt. Der Sturm auf das Rathaus wird auch immer live im Fernsehen übertragen.

Städte im Rheinland und in Westfalen haben die Tradition der Weiber-Erstürmung der Rathäuser übernommen und ebenfalls zur Tradition gemacht. Die Weiberfasnacht gilt im Rheinland als inoffizieller Feiertag, an dem fast überall Arbeitsruhe herrscht. Die Feiern beginnen um 11.11 Uhr. Im Unterschied zum Rosenmontag, finden an der Weiberfasnacht keine Umzüge statt. Dafür wird kostümiert durch die Kneipen gezogen und auf den Strassen gefeiert.

Es ist an diesem Tag auch vielerorts Brauch, dass Frauen den Männern die Krawatte als Symbol der männlichen Macht abschneiden. Für die Schmach, mit nur einem Krawattenstumpf herumgehen zu müssen, werden die „Geschändeten“ mit einem Küsschen belohnt. Wenn der Träger der Krawatte dem Abschneiden aber nicht zustimmt, kann er gegen Eigentumsverletzung klagen, wie das Amtsgericht Essen in einem schweren Fall entschied.

Es hielt aber auch fest, dass Männer, die sich im Karnevalstreiben bewegen, mit dem Krawattenstutzen rechnen und dann auch leben müssten. Auch in Schweizer Städten wird der Einzug der Weiber gefeiert, die durch Sprüche oder ähnliches zum Ärgern motiviert werden. In der Gemeinde Mels wird das Ich-Huttle gefeiert und in Walenstadt gibt es die Röllis.

Auch hierzulande beginnen die Fasnachtstage mit dem Schmutzigen Donnerstag. Damenkränzchen gibt es auch heute noch in mehreren Ostschweizer Dörfern. Die Frauen feiern gerne unter Ihresgleichen. Sie sind weniger verkleidet, doch hübsch geschminkt und mit bestechendem Hut versehen. Büttenreden werden vorgetragen, Guggenmusigen spielen zum Tanz auf. Es wird gelacht, gefeiert und gespasst …


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