Wahlen zum Stadtpräsidium in Zürich

Rudolf Brun, Winter 1336, Rüdiger Manesse, September 1360, Johannes Vink, 1384, Rudolf Sohwend, 1384, Rudolf Schön, 1390, entsetzt Juni 1393, Johannes Manesse, 1392 - diese Liste wäre bis zum heutigen Tag weiter mit Männernamen auszufüllen. Am nächsten Sonntag, dem 8. Februar 2009,  findet allerdings ein markanter Wendepunkt in der Geschichte statt: Eine Frau wird dann zum ersten Mal die Stadt Zürich regieren.

Was möchte Corine Mauch als Stadtpräsidentin durchsetzen?

"Zürich ist eine attraktive, umweltbewusste, finanziell solide und kulturell blühende Stadt", so Corine Mauch. Als neue Stadtpräsidentin will sie die erfolgreiche Politik fortführen und sich den neuen Herausforderungen stellen. Dazu gehört, in der Finanzkrise Investitionen auszulösen, unter anderem in erneuerbare Energien und Energieeffizienz, um damit dem Ziel der 2000-Watt-Gesellschaft näher kommen.
Zudem will Mauch für zahlbare Wohnungen sorgen, damit Zürich eine durchmischte Stadt bleibt und sie will das soziale Netz tragfähig halten, um damit den sozialen Frieden zu sichern.  Außerdem zählen der Erhalt des vielfältigen Kulturlebens Zürichs sowie die Schaffung neuer Arbeitsplätze - zum Beispiel in der innovativen Kreativ-Wirtschaft - zu den erklärten Zielen der neuen Stadtpräsidentin Mauch. 

Was möchte Kathrin Martelli als Stadtpräsidentin durchsetzen?

"Politisches Handeln muss der Gegenwart und der Zukunft verpflichtet sein. Diese Überzeugung prägt meine politische Arbeit seit mehr als 30 Jahren. Das heisst für mich nachhaltig Handeln", so Kandidatin Kathrin Martelli.
Dazu will sie die Politik und Verwaltung in den Dienst der Bevölkerung stellen und Sorge tragen zum Arbeits- und Finanzplatz Zürich. In kluge Köpfe investieren, die Internationalität  der Stadt als Chance nutzen, die Sicherung des sozialen Netzes und ein umsichtiges Haushalten sowie eine Kulturförderung mit Augenmass sind unabdingbare Voraussetzungen für Kathrin Martelli, die die Stadt Zürich mit Mut und Zuversicht in die Zukunft führen will. 

Kleider machen Leute

Und wieder werden die beiden Frauen an ihrer Garderobe gemessen. Als ob die Garderobe Aufschluss auf eine Amtsführung geben würde. Einige Stimmen scheinen sich an dem Ausspruch von Gottfried Keller "Kleider machen Leute" zu orientieren. Welche Kleider machen welche Leute? Ist denn ein mit Anzug gewandeter Mann einfach per se seriös, kompetent und mit Führungsqualitäten gesegnet? 
Wir werden sehen wie das Zürcher Stimmvolk sich am nächsten Sonntag entscheiden wird. Regiert Corine Mauch oder Kathrin Martelli neu die Stadt Zürich?