Einsatz für vergewaltigte Frauen in Kriegsgebieten gewürdigt

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Jubel in der Kölner Geschäfsstelle von medica mondiale. Die Auszeichnung, so Monika Hauser, gelte ihr und ihren Mitstreiterinnen. Bild: medica mondiale.
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"Monika Hauser - Nicht aufhören anzufangen", die neuste Biographie, geschrieben von Chantal Louis.

Ein Portrait zu Monika Hauser, etwas über Goodman, Hai und die Jagannathans und einen Kommentar zur Höhe der Preisgelder finden Sie hier.  
Überreicht wird der Alternative Nobelpreis am 12. Dezember 2008 in Stockholm.

 

Stockholm - Die in der Schweiz aufgewachsene Ärztin Monika Hauser erhält für ihren Einsatz für vergewaltigte Frauen in Kriegsgebieten den Alternativen Nobelpreis 2008. Die 49-jährige Gynäkologin und Gründerin der Hilfsorganisation medica mondiale wird mit einem von vier Preisen ausgezeichnet, wie die Right-Livelihood Stiftung in Stockholm mitteilte.

 

Pressedienst

01:10:2008

 

Hauser wurde im sanktgallischen Thal geboren und wuchs auch dort auf, wie ihre Verlegerin Anne Rüffer gegenüber der Nachrichtenagentur SDA sagte. Sie rede noch immer "breites Sanktgallerdeutsch", fügte sie hinzu - obschon sie als Südtirolerin den italienischen Pass besitze.

Nach der Schulzeit in der Ostschweiz ging Hauser nach Innsbruck, um Medizin zu studieren, später dann mit ihrem Lebenspartner nach Köln. Von dort aus organisiert sie seit 15 Jahren Hilfe für vergewaltigte Frauen in Kriegs- und Krisengebieten.

Zuerst in Bosnien, danach mit der von ihr gegründeten Organisation medica mondiale auch in Ländern wie Afghanistan, dem Kongo, Liberia und Israel. 1992 bezeichnete sie die Massenvergewaltigungen in Bosnien als bewusst eingesetzte Kriegsstrategie.

Ebenfalls mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet werden in diesem Jahr die US-Journalistin Amy Goodman, die somalische Frauenrechtlerin Asha Hai sowie Krishnammal und Sankaralingam Jagannathan aus Indien.

Goodman erhält den Preis, weil sie sich als Moderatorin der täglichen Nachrichtensendung "Democracy Now!" für unabhängigen Journalismus einsetze, wie die Stiftung mitteilte. Hagi werde geehrt, weil sie die Mitwirkung von Frauen im Friedensprozess in Somalia organisiert habe.

Die Jagannathans und ihre Organisation LAFTI ("Land for the Tillers' Freedom") setzen sich den Juroren zufolge für die Verwirklichung von Mahatma Gandhis Vision der sozialen Gerechtigkeit in Indien ein.

Die Preise sind mit insgesamt zwei Millionen Kronen (rund 320 000 Franken) dotiert.

Quellen: Radio SRI/ swissinfo; SDA-ATS.


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