Amtsschimmel und Jahrmarktstreiben – zwei Seiten der Verwaltung?

Kleine, auf dem Boden stehende kristallene Leuchttürme werfen Licht auf die sonst in Depots der Kantonsverwaltung vor sich hin staubenden Werke. Herausgeputzt sind die Gemälde, denn die Künstlerin Anita Zimmermann hat sie auf Küchenschwämmen auf dem Boden des Kulturraums zur Betrachtung ausgebreitet.

Der Raum vermittelt über das gedämpfte Licht der Leuchttürme eine ironisch angehauchte geschichtsträchtige, ehrwürdige Atmosphäre.

Ganz anders der zweite Ausstellungsraum: Im Mittelpunkt ein lila Bürodrehstuhl auf einem Holzpodest, entlang des Podestes Schlagzeilen, über dem Drehstuhl eine Traube verschiedener Körbe. Der Drehstuhl dreht die darauf Sitzenden im Takt von Jahrmarktsmusik und lässt so die an den Wänden hängenden zwölf Porträts vorbeiziehen.

Diese Selbstbildnisse der Künstlerin sind mit lila Farbe auf grossformatiges Papier gesprayt. Der Raum strahlt Helligkeit, Tagesaktualität, Vergänglichkeit und Selbstironie aus.

Repräsentieren diese zwei Räume der Gegensätze zwei Seiten der gleichen Medaille? Stehen sie sinnbildlich für die Verwaltung? Das langsame Mahlen der Verwaltungsmühlen auf der einen Seite, die immer differenziertere und schnellere Datenerfassung auf der anderen?

Machen Sie sich selber ein Bild, lassen Sie die entstaubten Depotbilder auf sich wirken und ihre Gedanken drehen…