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Am 21. Juni 2008 wandert die Sonne in das astrologische Tierkreiszeichen Krebs. Es ist Sommersonnenwende. Das Jahr steht in seiner höchsten Blüte, es ist sozusagen die Vollmondstellung des Jahres. Das astrologische Symbol des Zeichens Krebs wird oft gedeutet als der aufwärts und wieder abwärts führende Sonnenbogen im Jahreskreis. Nach Überschreitung des Höchststandes "krebst die Sonne wieder zurück" Richtung Wintersonnenwende.
Patricia Ertl
19:06:2008
Ich selber sehe das Symbol aber gerne als eine Darstellung des Vollmondes zur Krebszeit: am 18. Juni war Vollmond, die wochenlange "Monsunzeit" war vorbei und der Himmel endlich wieder klar. Habt ihr gesehen, wie sich in der Abenddämmerung Sonne und Mond gegenüberstanden, beide genaugleich gross, im vollkommenen Gleichgewicht, und beide rötlich gefärbt vom langen Licht des Abends.
In matriarchalen Zeiten war es die "Hohe Zeit" des Jahres, wo die Menschen das grosse Sommerfest der Heiligen "Hoch-Zeit" feierten zwischen Göttin und König, Himmel und Erde, oben und unten. Es war die Zeit der "Roten Göttin", die fruchtbare Muttergöttin in der Blüte ihrer erotischen Kraft. Seit Urzeiten wird sie dargestellt, mit vollen Brüsten und offenem Schoss.
Auf alten Ikonen finden wir sie manchmal noch als rot gekleidete MARIA mit der Mondsichel oder eine andere christliche Heilige. Die Bildersprache hat uns noch viele alte Wahrheiten überliefert. Eva und Adam im Paradiesgarten können auch ganz anders gesehen werden, als es traditionellerweise vorgeschrieben wird. Das Bild zeigt ein Ritual heiliger Hochzeit.
Wir modernen "Aufgeklärten" können uns kaum mehr vorstellen, was es bedeutete, diese heilige Verbindung über den Weg der Sexualität zu erleben. Mit oberflächlichen Schnellkursen in Räucherstäbchen-Wochenendtantra können wir niemals die Tiefe eines spirituell eingebetteten Lebens erreichen, wie sie die Menschen damals mit ihrem magischen Bewusstsein noch pflegten. Wir können nur ahnen, wie sich das wohl angefühlt haben muss, dieser Kosmos von Verbundenheit und Ganzheitlichkeit, in welchem alles Leben miteinander in Beziehung war, die ganze beseelte Natur, die sichtbaren mit den unsichtbaren Welten.
Krebs ist ein Wasserzeichen. Dem Element Wasser geht es immer um Beziehung und Verbindung. Womit und mit wem sind wir gefühlsmässig verbunden? Die stärksten Bande erleben wir in der Familie: zu unseren Kindern, Eltern, Geschwistern, LebenspartnerInnen. Früher war es der Sippenclan, welcher das Überleben sicherte. Welcher Art diese Bande sind, ist eine andere Frage. Auch ständiger Streit kann binden. Sogar Missbrauchsbeziehungen entwickeln eine erstaunliche Bindekraft, dort wo die Individuationskraft des Gegenzeichens Steinbock nicht genügend integriert wird.
Ein Zeichen steht nie allein. Es ist immer energetisch mit seinem Gegenüber und dem ganzen Kreis verbunden. Alles ist eine Frage des Gleichgewichts der Kräfte. Wo wir haften bleiben, bilden sich Schatten. Wo der individualistische Steinbock als Sündenbock oder schwarzes Schaf aus dem Nest gejagt wird, weil seine Energie nicht integriert wird, dort fällt der Krebs in kindliche Regression, Angst und Abhängigkeit. Die Ganzheit unserer Seele verlangt, dass wir beides lernen: WIR und ICH.
Im Zeichen Krebs, ganz besonders um die Zeit des vollen Mondes, können wir unsere Empfänglichkeit für die Stimmungen der Atmosphäre rund um uns bewusst verfeinern. Wie reagiere ich auf welche Energien? Wo kann ich mich emotional öffnen, mitschwingen, wo ziehe ich mich schutzbedürftig zurück? Was brauche ich, damit ich mich wohl fühle? Wo findet meine Seele Nahrung?
Wir Erwachsenen müssen uns diese Gefühle bewusst zurückholen. Kinder haben sie noch natürlich zur Verfügung und reagieren entsprechend spontan. Im Krebs ist der Mond zuhause, das astrologische Symbol für unsere Gefühlsnatur, unser inneres Kind, unser Bedürfnis nach Geborgenheit und Zugehörigkeit.
Wenn unsere Kindheit glücklich war, fühlten wir uns aufgehoben in einem schützenden Nest warmer Beziehungen. Wir hatten eine Heimat. Wir erinnerten uns träumend an den bergenden Schoss unserer Mutter. Wenn unsere Kindheit kalt war, statt Trost Schläge, statt Sicherheit Einsamkeit, dann kann uns das Zeichen Krebs später, als Erwachsene, sanft den Weg zurück zeigen. Wenn unser inneres Kind von der äusseren Ebene nicht bekam, was es brauchte, können wir ihm von innen her seine Bedürfnisse stillen, seine Verletzungen heilen.
Dann gehen wir vom Gegenpol her, vom saturnischen Steinbock-Zeichen, indem wir als Erwachsene bewusst die Verantwortung selber übernehmen, uns nicht mehr abhängig machen von einer Aussenquelle, sondern im eigenen Innern die grosse Quelle suchen, die mütterliche Krebsenergie, Frieden in unserer Seele, ganz tief unten.
Das ist der Weg der Märchenhelden und verwunschenen Prinzessinnen. Er führt ins Reich der Feen, der sprechenden Tiere, durch dunkle Wälder und tiefe Brunnen. Er ist mit Prüfungen und Hindernissen verbunden. Aber als Belohnung wird am Schluss die grosse Hochzeit gefeiert.
Aus Gründen, die unser Verstand nicht kennt, hat unser Schicksal den Weg vom einen oder andern Pol aus genommen. Unser Geburtshoroskop kann uns helfen, diesen Weg besser zu verstehen. Symbolsprache weckt die Bilder der Seele. ANA, die Grosse Mutter und Ur-Ahnin aller Völker, hilft uns, zurück nach Hause in uns selber zu finden.
Je ganzheitlicher wir selber werden, desto umfassender können wir beide Pole in uns entwickeln: sowohl das runde Mondzeichen Krebs mit seiner Kindlichkeit und Mütterlichkeit wie auch das Saturnzeichen Steinbock mit seiner aufstrebenden, unabhängigen Individuationskraft. Verbindung heisst das Zauberwort.
21.6.-22.7.08 Sonne im Krebs
2.7.-4.7.08 Mond im Krebs
11.7.-26.7.08 Merkur im Krebs
19.6.-12.7.08 Venus im Krebs.