Schweizerin überstrahlt ersten Lesetag am Bachmannpreis

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Sorgte für Furore am ersten Lesetag: Dorothee Elmiger. Bilder: bachmannpreis.eu
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Die Bachmannpreisträgerin 1998 hielt die Klagenfurter Rede zur Literatur 2010: Sibylle Lewitscharoff

Dorothee Elmiger, CH

Dorothee Elmiger wurde 1985 in Wetzikon in der Schweiz geboren und lebt heute in Berlin. Sie studierte am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel/Bienne und verbrachte ein Semester am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Zur Zeit studiert die Autorin Politikwissenschaft in
Berlin. Veröffentlichungen in Anthologien und
Zeitschriften, noch 2009 war sie Stipendiatin beim 
Klagenfurter Literaturpreis.

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Klagenfurt - Die erst 24-jährige Schweizer Autorin Dorothee Elmiger hat am ersten Lesetag um den Klagenfurter Bachmannpreis alle bisherigen Konkurrenten überragt. "Originell, clever, kunstfertig" lobten sechs der sieben Juroren einhellig.

 

Medienmitteilung

24:06:2010

 

Einzig das Schweizer Jury-Mitglied Alain Claude Sulzer konnte mit der Rollenprosa einer Jugendlichen in einer postapokalyptischen Welt "sehr wenig anfangen".

Jury-Vorsitzender Burkhard Spinnen dagegen erkannte im Setting Elemente aus Computerspielen wieder: eine aus der Zeit gefallene Heldin, die sich auf eine Quest aufmacht. Spinnen lobte ausserdem die "beeindruckende Art und Weise", wie die Autorin mit dem Zitieren umgehe.

Unmittelbar vor Elmiger hatte der zweite Schweizer Bewerber, der 32-jährige Daniel Mezger, die Jury gespalten. In seinem Romanauszug "Bleib am Leben" monologisiert ein Dorflehrer verzweifelt über seine Exfrau, die ihn mit Selbstmorddrohungen nötigt, sich um sie zu kümmern.

Während einige Juroren darin die emotionale Falle, in der der Mann steckt, rhythmisch schön umgesetzt sahen, bemängelten andere die Redundanz der Musikalisch-Repetitiven Prosa.

An den drei ersten Bewerbern des Tages, den Deutschen Sabrina Janesch, Volker H. Altwasser und Christoph Kloeble, hatte die Jury weniger Freude: Alle drei würden die Ansprüche, die sie sich setzen, nicht erfüllen, hiess es.

Am besten behagte noch Kloebles Text über einen Sohn, der seinen infantilen Vater betreut. Die Umkehrsituation fanden manche durchaus "reizvoll".

Quellen: sda-ats.


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