Die 30. Solothurner Literaturtage finden vom 2. bis 4. Mai 2008 statt. Lisa Elässer liest am Samstag, 3. Mai, um 17 Uhr im "Landhaus".
Die Solothurner Literaturtage warten in ihrem dreissigsten Programm mit neuen Stimmen und Tönen auf: Am grossen Lesefest mit dabei ist Lisa Elsässer aus Walenstadt, die anfangs Mai ihren ersten Gedichtband veröffentlicht.
Helen Baur-Rigendinger
17:04:2008
Walenstadt. Mit dreissig Jahren blickt man zurück, aber auch nach vorne. Man ist voller Projekte und Ideen, offen auch für Neues. Und da ist Energie und Frische. Von dieser Frische ist einiges im dreissigsten Programm der Solothurner Literaturtage zu spüren. Wie immer sind Gäste aus aller Welt da, um mitzutanzen am grossen Lesefest. Mit dabei ist Lisa Elsässer-Arnold aus Walenstadt, Studentin am Literaturinstitut Leipzig, die derzeit mitten in den Abschlussarbeiten steckt.
Lisa Elsässer, die für ihre Gedichte im vergangenen Jahr mit dem Heinz-Weder-Preis ausgezeichnet wurde, einen Werkbeitrag des Kantons St.Gallen sowie einen Beitrag der Zentralschweizer Literaturförderung erhielt, schlägt mit ihren eigenwilligen Arbeiten einen neuen Ton in der schweizerischen Lyrik an. Nach aussen wirken die Textgebilde verschlossen - nach innen jedoch öffnen sie sich, geraten in Bewegung, bauen durch die unterschiedlichen Zwischenräume Spannung auf und lassen gleichzeitig Raum, Atemraum.
Nach verschiedenen Publikationen in Literatur-Zeitschriften und Anthologien wartet die gebürtige Urnerin anfangs Mai mit ihrem Erstling "Ob und darin" (Edition pudelundpinscher) auf. Viele ihrer Gedichte sprechen von Verlust und Trauer, aber auch von Liebe.
"Sie sind schön, weil sie auch genau sind", kommentiert Martin Zingg im Vorfeld der Buchausgabe. "Zeit- und schwerelos. Sie ducken sich nicht einfach weg unter den Unwägbarkeiten der Gefühle, sondern stellen diese zur Rede. Leicht ist das ja nicht. Andere Gedichte sind eingefärbt von den Irrläufen der Traumarbeit und von den Aufgaben, die der Tod hinterlässt. Fast alle machen weiter, indem sie endlich anfangen. Und immer ist spürbar der Eigensinn der Sprache, der so manches aus den Angeln der Konvention hebt. Unglaublich, was diese Gedichte an Material bewegen."